Die Schöpfungsmaschine
Hogan-Romane belehrte mich eines Besseren. Nach wie vor unterliegen derartige Stoffe dem Risiko, dass darüber die menschlichen Charaktere in den Hintergrund treten, dass der Stoff übermächtig wird – aber zugleich präsentiert sich etwas, das vielleicht als Abenteuer wissenschaftlicher Erkenntnis bezeichnet werden kann, dem Detektivroman verwandt, genauso spannend und von einer erstaunlichen Frische. Ein bisschen wird hier nachvollziehbar, was denn eigentlich in früheren Jahrzehnten viele Leser so fasziniert hat an der Science Fiction.
Gewiss, es wäre nicht wünschenswert, die gesamte Science Fiction in den Bereich der hard sciences zurückzuführen, aus dem sie gekommen ist. Aber die Romane von James P. Hogan füllen eine Lücke aus und werden sicherlich vor allem jenen Lesern gefallen, die den alten Zeiten der in die verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen hineinexpandierenden Science Fiction der dreißiger und vierziger Jahre nachtrauern. Aber Isaac Asimov hat recht: Hogan ist zugleich auch ein talentierter Erzähler, der über die naturwissenschaftlich-technischen Inhalte hinaus Atem hat für überzeugende Charaktere und dramaturgisch geschickt aufgebaute Erzählstrukturen. So ist zu hoffen, dass Hogan – wie andere Erneuerer totgesagter Subgenres der Science Fiction, etwa der Space Opera – der alten Disziplin neue Enthusiasten zuführt.
Hans Joachim Alpers
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