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Die Schreckensteiner auf der Flucht

Die Schreckensteiner auf der Flucht

Titel: Die Schreckensteiner auf der Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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wollte Beatrix wissen, als beide unten ankamen. Ottokar rümpfte die Nase.
    „Frag mich nicht. Schließlich bin ich Kavalier.“
    Sie brachten die Leiter an ihren Platz und kehrten zu der Nische zurück. Es war spät geworden, beziehungsweise früh. Ottokar schickte die Mädchen ins Bett, sosehr Dampfwalze dafür eintrat, dass sie noch bleiben sollten.
    „Die anderen gehen auch schlafen“, entschied er. „Nur Stephan, Dampfwalze und ich steigen in den Turm. Das genügt. Wir sind ja keine Reisegesellschaft.“
    Jetzt stimmten nicht nur die Mädchen zu, sondern auch Dampfwalze. Es war eine schöne Geste von Stephan und Ottokar, dass sie gerde ihn mitnahmen. Abgesehen davon wurden seine Kräfte gebraucht. Durch die schon bekannte Tür gelangten die drei auf den Speicher und stiegen in das Gebälk des Turmes ein. Überall hingen Fledermäuse im Winterschlaf.
    Ottokar stand ganz oben in einem Gewirr von Balken, Rädern, Achsen, Seilzügen und gab Anweisungen: „Zieh mal hier! Dreh mal da!“
    Stephan und Dampfwalze zogen, drehten, hoben und schoben, wie er es wollte. Da tat es plötzlich unmittelbar neben Ottokar einen Schlag, dass er das Gleichgewicht verlor. Dampfwalze, der in der Nähe etwas tiefer stand, sprang geistesgegenwärtig hinzu und fing ihn auf.
    „Was war denn das?“ fragte Stephan und leuchtete mit der Taschenlampe zu den beiden hinüber.
    „Viertel nach zwei“, antwortete Ottokar trocken.
    „Dann lass uns dalli machen. Sonst haut’s uns um halb drei vollends runter“, sagte Dampfwalze.
    „Du meinst um halb eins“, verbesserte Ottokar und kletterte wieder auf seinen Platz. Fieberhaft arbeiteten sie weiter. Abschließend öffnete Dampfwalze die kleinen Türen in allen vier Zifferblättern, um den Zeigerstand zu überprüfen. Während Stephan und Ottokar seine Beine festhielten, schob er sich mit dem Oberkörper hinaus. „Hoffentlich hat das Ding keinen Sekundenzeiger“, scherzte er.
    „Und wenn“, antwortete Stephan, „deine bessere Hälfte bleibt uns ja erhalten.“
    Als sie die Speichertür wieder abschlössen, schlug es halb eins. Jetzt konnten sie getrost ausschlafen.
    Zuerst kamen Doktor Schüler und Gießkanne mit dem Sportwagen. Nichts bewegte sich, nichts war zu hören, niemand zu sehen.
    „Nanu?“ wunderte sich der rasende Lateinlehrer. „Haben die verschlafen?“
    Gießkanne schaute zur Turmuhr hinauf.
    „Wir sind zu früh dran.“
    „Aber das... das gibt es doch nicht!“ ereiferte sich Doktor Schüler, schaute gleichfalls hinauf und zog die Stirn kraus, als komme ihm irgend etwas nicht geheuer vor. Auch Gießkanne legte sein Gesicht in Falten. Er schien ähnliche Überlegungen anzustellen wie sein Kollege, knöpfte den Mantel auf und zog seine Taschenuhr aus der Weste.
    „Nein. Sie haben recht. Das gibt es tatsächlich nicht.“
    Da kamen Doktor Waldmann und Rolle mit dem Rex. Der wusste sofort, was es geschlagen hatte. Er schmunzelte.
    „Diese Teufelsbraten! Wie haben sie das nur fertiggebracht?“
    „Sie müssen sämtliche Uhren verstellt haben“, sagte Doktor Waldmann, „auch die von Fräulein Doktor Horn.“
    Seine Kollegen lachten. Dann beratschlagten sie, was zu tun sei.
    „Wir sollten ihnen den Spaß nicht verderben!“ meinte der Rex. „Fahren wir zu einem Frühschoppen nach Wampoldsreute . Eine handfeste Grundlage im Magen kann nichts schaden, wenn Fräulein Doktor Horn dahinterkommt...“
    Fräulein Doktor Horn kam dahinter. Nach dem Wecken pflegte sie das Radio einzuschalten und bei der Morgengymnastik mitzuturnen. Aber statt des gewohnten „Eins und zwei und streckt und beugt“ brachte der Sender Operettenmusik. Eine Programmänderung? Das konnte vorkommen. Bei der Zeitansage erschrak sie jedoch, glaubte verschlafen zu haben, was ihr noch nie passiert war, und beeilte sich mit der Morgentoilette. Da klopfte der Postbote an ihre Tür. Er brachte ein Einschreiben und machte sie darauf aufmerksam, dass die Turmuhr um zwei Stunden nachgehe. Beim Frühstück war wieder alles wie jeden Tag. Hatte sich der Postbote geirrt? Nur die Sonne, so kam ihr vor, stand schon höher am Himmel als sonst um diese Zeit. Sie wandte sich an den Rex.
    „Nach der Radiozeit ist es schon halb zehn. Und der Postbote sagt das auch. Verstehen Sie das?“
    Der Rex machte ein erstauntes Gesicht. Bis zum Beginn der dritten Unterrichtsstunde lief alles wie gewöhnlich. Dann berief Fräulein Doktor Horn eine Schulversammlung in den Esssaal ein, und zwar beide Schulen zusammen. Links

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