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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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jemanden gerettet außer Mrs Menlo?
    Max war immer noch verwirrt und erschöpft, aber Gedankenfetzen, Vorfälle und frühere Gespräche ergaben langsam ein deutlicheres Bild. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Er wusste nicht, ob er sich freuen oder fürchten sollte.
    »David?«, flüsterte er, als Stück für Stück seiner Erinnerung zurückkehrte. »Wie sind wir entkommen? Hast du uns hierhergebracht?«
    David schüttelte den Kopf. Er half Max auf die Füße und deutete auf eine Gestalt, die in der graugrünen Brandung stand.
    »Das war er.«
    Erst jetzt stellte Max fest, dass sie am Strand von Rowan waren. Der Mann im Wasser starrte zu Birgits Wache hinaus, deren Silhouette sich vor dem Sonnenaufgang abzeichnete. Es war ein großer Mann mit stahlgrauem Haar und einem dicken Bart, der Max immer an Poseidon erinnert hatte.
    Der Mann warf einen Blick auf Davids Mutter, die ihn von der Küste her beobachtete. Langsam ging der Mann zurück zum Strand, fasste ihre Hände und sie sah mit kindlicher Bewunderung zu ihm auf. Mit ernstem Gesicht nahm er ihr die Hofnarrenkappe ab und warf sie in den Sand.
    »Kennen sich die beiden?«, fragte Max.
    David räusperte sich. »Sie ist seine Tochter.«
    Max schaffte es nicht, seine Verwunderung zu verbergen.
    »Dann ist er also dein …!«
    David bedeutete ihm, still zu sein. Der Mann sah sie jetzt an. Es war ein harter, abschätzender Blick, der wachsame Blick eines wilden Tieres, das sich soeben der Anwesenheit anderer bewusst geworden ist.

    »Sag nichts«, flüsterte David. »Er muss sich erst einmal wieder eingewöhnen.«
    Nach ungefähr einer Minute wandte der Mann seine Aufmerksamkeit den Kreideklippen zu, die zum Campus von Rowan führten. Er strich seiner Tochter übers Haar, ergriff ihre Hand und führte sie zur Treppe.
    Toby nahm seine normale Gestalt an und Max hob ihn hoch, damit sie ihnen folgen konnten. Während sie die Treppe hinaufgingen, stieg die Sonne über den Horizont und tauchte die Klippen von Rowan in Gold.
    Beim Anblick von Maggie, dem Alten Tom und dem efeubewachsenen alten Haus überkam Max ein Gefühl der Freude. Der Mann vor ihnen blieb stehen, um die Marmorstatuen zu betrachten, dann ging er weiter und sah sich jedes Detail von Rowans stillem Campus an.
    Erst als er das Haupthaus fast erreicht hatte, schien er Gràvenmuir zu bemerken. Über den Platz hinweg betrachtete er die Dämonenbotschaft genau. Jedes Fenster in der dunklen gotischen Fassade war hell erleuchtet. Ein paar Dämonen auf dem Gelände feierten immer noch die Walpurgisnacht. Doch plötzlich hielten sie in ihren Gesprächen inne und starrten unsicher den Fremden an, der sie aus der Ferne beobachtete.
    Auf sein stummes Geheiß hin traten Max und David näher. Der Mann legte die Hand seiner Tochter in die von David und sah mit seinen grauen Augen dann den Pfad entlang, der zum Sanktuarium von Rowan führte und von wo aus ihnen etwas sehr Großes entgegenkam.
    Es war YaYa, die große Matriarchin von Rowan.
    Das Ki-Rin war ein uraltes Wesen, dessen einzelnes Horn beim Kampf um Solas abgebrochen war. So beeindruckend ihre Erscheinung auch war, die Schüler von Rowan kannten sie nur als die sanfte schwarze Löwin, die in der Aufzuchtstation
von Rowan döste und mit großmütterlichem Wohlwollen über das Sanktuarium wachte.
    Im Moment erschien das Ki-Rin keineswegs großmütterlich oder wohlwollend. Ihr Ausdruck war so wild und ihre Haltung so stolz, dass sie ein völlig anderes Wesen zu sein schien. Gemessenen Schrittes kam sie den Pfad entlang, ihre geisterhaften Augen auf den Mann gerichtet, der sie geduldig erwartete.
    YaYa blieb stehen und Atemwolken stiegen aus ihrem Maul. Sie überragte den Mann bei Weitem. Sie sah auf ihn herunter und neigte grüßend den Kopf. Zum ersten Mal lächelte er. Er hob die Hand, um das glatte Fell zwischen ihren blinden Augen zu streicheln, während das Ki-Rin ihn mit der Schnauze liebkoste wie ein Kätzchen.
    Minuten später stieg die Sonne über die Klippen von Rowan auf und der Alte Tom schlug fünf Uhr. Es war Maientag, die Walpurgisnacht war vorüber.
    Während die Glockenschläge des Alten Tom über den Campus hallten, stieg der größte Zauberer der Geschichte auf den Rücken des Ki-Rin und führte sie nach Gràvenmuir. Max sah, dass sich die Dämonen bei ihrem Herannahen in die Botschaft zurückzogen. Selbst die entsetzlichen vermummten Wachen ließen ihren Posten im Stich, als YaYa vor ihren Toren stehen blieb, und schlichen sanft wie

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