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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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KAPITEL 1
    Der Mond hat ein Gesicht

    E s war nicht der warme Sonnenschein, der Max McDaniels aufweckte, und auch nicht das Blöken der Lämmer. Es war vielmehr das Patschen kleiner Füßchen – leiser, schrecklich eiliger kleiner Füßchen -, die durch das langsam reif werdende Kornfeld auf ihn zukamen. Als sein erster Besucher ihm auf die Brust hüpfte, rührte er sich nicht. Auch beim zweiten und dritten hielt er ganz still. Doch als der zwölfte mit einem aufgeregten »Piep!« auf ihn geklettert war, riskierte er einen Blick und lächelte.
    Auf ihm saßen zwölf kleine Gänschen. Ihre schneeweißen Köpfchen nickten auf und ab und die unergründlichen Augen glitzerten wie nasse Kiesel. Mit einem plötzlichen triumphierenden »Ong!« trat das größte vor und tippte Max mit seinem harten kleinen Schnabel auf die Brust. Die anderen folgten seinem Beispiel und bald wand sich Max kichernd unter dem Angriff der Winzlinge.
    »Autsch!«, rief er und scheuchte sie vorsichtig weg. »Ich bin ja schon wach!«
    Doch das Picken ging weiter.
    »Max!«, rief eine schrille Frauenstimme.
    Mehrere Krähen ergriffen die Flucht, als eine rundliche
weiße Gans sich auf ihrer Suche durch das Getreide in Max’ Saatreihe durchkämpfte.
    »Da bist du!«, rief sie. »Liegst da rum auf deinem faulen Hintern!«
    »Ein Hintern kann nicht faul sein, Hannah«, entgegnete Max. Er nahm das letzte Gänschen von seinem Bauch und setzte es vorsichtig auf die Erde, wo es prompt weiterpickte.
    »Auf deinem faulen Hiiiiintern!«, sang die Gans mit einem opernhaften Tremolo.
    »Bravo«, sagte Max und erhob sich.
    »Vielen Dank«, erwiderte Hannah mit einer Verbeugung. Sie tapste zu ihm und gab ihm einen mütterlichen Klaps. »Max, es gibt hundert Millionen Dinge zu tun, und du solltest lieber helfen, anstatt dich davonzuschleichen und auf die faule Haut zu legen.«
    »Ich habe schon einen ganzen Monat lang Überstunden gemacht«, protestierte Max und unterstrich seine Aussage mit einem demonstrativen Gähnen.
    »Ausreden, nichts als Ausreden«, wischte Hannah seinen Einwand fort. »Bück dich mal, mein Lieber.«
    Resignierend schwieg Max und bückte sich, während die Gans ihm Erdkrumen und Strohhalme vom Hemd bürstete und sein dunkles Haar in Ordnung brachte.
    »Gerade du solltest wissen, was für ein wichtiger Tag morgen ist«, seufzte sie.
    »Weiß ich ja«, antwortete Max. »Und ich werde meinen Teil schon erfüllen.«
    »Genau, und zwar jetzt gleich«, erwiderte sie spitz. »Auf der Stelle!«
    Die Gänsemutter schubste Max mit ihrem kräftigen Flügel und pfiff nach ihren Jungen, damit sie sich aufstellten. In einer ordentlichen Reihe marschierten sie dann durch
das Kornfeld. Auf der großen Lichtung des Sanktuariums schlug Hannah aufgeregt mit den Flügeln.
    »Fast alles wieder normal und wunderhübsch«, freute sie sich und wies zu der wiederaufgebauten Aufzuchtstation.
    Das lange, niedrige Gebäude schien sich an die kleine Lagune zu schmiegen. Die Holzwände erhoben sich glatt und sauber. Keine Spur von gesplittertem Holz oder geschwärztem Stein zeigte mehr an, dass genau dieses Gebäude vor Kurzem in Schutt und Asche gelegen hatte.
    »Hmm«, machte Max und dachte bei sich, dass die Rowan-Akademie, obwohl zum größten Teil wiederaufgebaut, nie wieder ganz normal sein würde. Erst vor sechs Monaten waren Astaroths Armeen über das weitläufige Schulgelände gezogen und hatten auf dem Weg zu den Klippen, zum letzten Zufluchtsort von Rowan, die Wälder niedergebrannt, die Gebäude zerstört und das Vieh abgeschlachtet. Viele waren damals gestorben. Es war Max gewesen, der sie letztendlich aufgehalten und ganz allein gekämpft hatte, bis die einzige vernünftige Möglichkeit die gewesen war, dem Dämon das Buch Thoth auszuliefern. Es war eine schwere Entscheidung gewesen, aber bislang hatte Astaroth offensichtlich sein Wort gehalten und sich an ihr Abkommen gehalten. Die grässlichen Armeen waren wie von Geisterhand verschwunden und sie hatten Rowan in Ruhe gelassen, zwar völlig zerschlagen, aber immerhin in der Lage, es in seinem eigenen Tempo wieder aufzubauen.
    Nach üblichen Maßstäben war dieses Tempo enorm gewesen. Mit Magie und Muskelkraft wurden Feldfrüchte angebaut, Steine gehauen, Wälder hochgezogen und die Herden wieder aufgestockt. Auf der weiten Ebene des Sanktuariums wogten jetzt neuerlich reiche Kornfelder, blühten und gediehen Gärten und grasten Viehherden bis
an den Rand des breiten Waldes, der sich bis in die Berge

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