Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit
aufrechtzuerhalten.
„Er hat meinen Vater umgebracht, und jetzt hat er auch noch meiner Mutter das Leben geraubt“, sagte sie. „Durch seine Schuld bin ich nun ganz allein auf der Welt.“
In diesem Augenblick bewegte sich Demónicia und stieß einen tiefen Seufzer aus.
Arquimaes näherte sich der Zauberin und stellte fest, dass sie noch atmete.
„Sie lebt!“, rief er. „Demónicia lebt!“
Alexia stürzte zu ihrer Mutter.
„Mutter! Mutter!“
„Alexia … “, flüsterte die Zauberin mit schwacher Stimme. „Hast du Arturo getötet?“
Arquimaes hörte die schreckliche Frage und wurde wütend. Jetzt begriff er, dass Alexia aus Bosheit und Niedertracht hervorgegangen war. Demónicus und Demónicia hatten sich vereint, um im Liebesakt den Hass auf ihre Tochter zu übertragen.
„Meine Mutter braucht Hilfe!“, flehte Alexia. „Jemand muss sich um sie kümmern!“
Der Alchemist betrachtete die Szene mit Zorn im Herzen: Arturo, der seine tote Mutter umarmte, und Alexia, die sich an ihre sterbende Mutter klammerte, der er, Arquimaes, das Leben retten konnte!
„Wir sperren euch zusammen in eine Zelle“, sagte er zu dem Mädchen. „Ihr werdet alles bekommen, was ihr braucht. Wenn das Schicksal will, dass deine Mutter lebt, werden wir ihr helfen.“
„Aber sie hat unsere Königin getötet!“, protestierte Ritter Eisenfaust.
„Wir sind nicht so wie sie“, sagte Arquimaes. „Das Ziel dieses Krieges ist es, ein Reich des Friedens, der Gerechtigkeit und der Ehre zu begründen. Wir bringen unsere verwundeten Gefangenen nicht um, wir behandeln ihre Wunden. Das ist mein letztes Wort!“
Arturo Adragón beschloss, all den Hass aus seinem Herzen zu verbannen, der sich dort angesammelt hatte. Die Worte seines Vaters und Meisters waren Balsam für seine wunde Seele.
***
N ACH DREI T AGEN standen die überlebenden Demoniquianer vor den Toren der Festung in Emedia. Viele Verwundete waren unterwegs ihren Verletzungen erlegen. Ihre eigenen Leute hatten sie zurückgelassen, denn sie waren nicht bereit, sich mit denen zu belasten, die im besten Fall noch ein paar Tage zu leben hatten.
Tránsito ließ nur diejenigen Soldaten herein, die imstande waren zu kämpfen. Frauen und Kinder, die für die Verteidigung der Festung nicht gebraucht wurden, schickte er in den nahen Wald. Die kampfbereiten Soldaten dachten nicht einmal im Traum daran, die Festung aufzugeben. Sie waren entschlossen, ihr Leben so teuer wie möglich zu verkaufen.
„Lieber stürze ich mich ins Feuer, als dass ich mich ergebe“, sagte General Batlion, der die Karawane angeführt hatte. „Lebendig werden sie mich nicht kriegen!“
Doch trotz aller Beteuerungen, sich auf keinen Fall dem Feind zu ergeben, begannen die Demoniquianer zu zittern, als sie die ersten Schwadronen der Schwarzen Armee auf die Festung zureiten sahen. Es war ganz offensichtlich, dass sich Arturo Adragóns Soldaten nicht mit der Zerstörung des demoniquianischen Palastes zufriedengaben. Und das versetzte sie in Angst und Schrecken.
„Was haben sie vor?“, fragte Tránsito. „Reicht es Ihnen nicht, unsere Festung und den Palast mit der Feuerkuppel zerstört zu haben?“
„Das siehst du doch!“, erwiderte Batlion. „Sie wollen uns alle umbringen, uns vom Antlitz der Erde vertilgen! Aber wir werden es ihnen nicht leicht machen! Wir werden kämpfen bis zum Tod!“
„Es ist fast unmöglich, unsere Festung einzunehmen“, sagte der Mönch. „Ich habe einen Verteidigungsplan ausgearbeitet und viele Fallen aufgestellt. Ja, ich würde behaupten, dass sie niemals hier eindringen werden! Doch wenn sie es trotz allem schaffen sollten, werden sie nicht wieder hinauskommen!“
General Batlion schaute Tránsito in die Augen. Er hatte ein ungutes Gefühl, das der Angst sehr nahe kam. Der Mönch, dem Demónicus all sein Vertrauen geschenkt hatte, schien von einer höherenMacht besessen. Seine Augen blickten den General erschreckend kühl an. Batlion nahm sich vor, ihm aus dem Weg zu gehen. Jemand, der Monate darauf verwendet hatte, die Festung auf einen möglichen Angriff vorzubereiten, der Fallstricke gelegt hatte, um die Eroberer daran zu hindern, die Festung wieder zu verlassen, war zweifellos ein höchst gefährlicher Mann.
„Ein Ritter bittet um Audienz“, meldete ein Wachsoldat. „Er möchte mit Euch reden, Bruder Tránsito.“
„Wer ist es?“
„Er nennt sich Alexander de Fermónicus.“
„Soll sofort reinkommen“, befahl Tránsito. „Er ist ein
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