Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
dich auf deinen Kampf gegen Demónicus vor , glaubte er zu hören. Arquitamius soll dir dabei behilflich sein.
Er wartete eine Weile für den Fall, dass der Große Drache noch etwas zu ihm sagen wollte. Doch es kam nichts mehr.
Da ließ er sich wieder auf den Boden hinabgleiten.
Es war immer tröstlich, mit Adragón zu sprechen. Auch wenn Arturo manchmal keine Antworten auf seine Fragen erhielt, fühlte er hinterher stets eine große Erleichterung.
Während er gemächlich seine Rüstung wieder anlegte, versuchte er, Klarheit in seine Gedanken zu bringen.
„Hallo, Arturo! Erinnerst du dich an mich?“, hallte eine Stimme durch die Grotte. „Oder hast du mich vergessen?“
Arturo fuhr herum. Sein Herz klopfte schneller. Diese Stimme …!
„Morfidio!“, rief er. „Arquimaes hatte recht! Du treibst dich in Arquimia herum wie ein Aasgeier.“
„Ich bin gekommen, um mit dir abzurechnen“, erwiderte der Graf und trat aus dem Schatten. „Mit dir und deinem Meister! Wie ich sehe, bist du noch immer ein Verehrer der Drachen, dieser fliegenden Schlangen.“
„Ja, Herr“, sagte der als Hofnarr verkleidete Escorpio. „Arturo Adragón ist ein Heide, der den Drachen huldigt.“
„Und wem huldigt ihr?“, fragte Arturo. „Dem Verrat? Gold? Dem Tod?“
„Der Macht!“, antwortete Morfidio entschieden. „Und der Unsterblichkeit!“
„Ja“, bekräftigte der Spitzel, „wir wollen unsterblich sein wie du!“
„Was habt ihr hier zu suchen?“, fragte Arturo.
„Arquimaes und du habt mich daran gehindert, meinen Vater ins Leben zurückzuholen“, beschwerte sich der Graf. „Ihr habt mich in die Verzweiflung getrieben. Jetzt werde ich euch das nehmen, was ihr am meisten liebt.“
„Du hast deinen Vater getötet!“, rief Arturo. „Du ganz allein bist für seinen Tod verantwortlich.“
„Aber ich hätte ihn in die Welt der Lebenden zurückholen können, so wie du es mit Alexia getan hast“, entgegnete Morfidio. „Und du hast mich daran gehindert! Ich verfluche dich!“
„Ich habe dich an gar nichts gehindert“, antwortete Arturo, die Hand an seinem Schwert. „Du bist nicht imstande, jemandem das Leben wiederzugeben. Du bist ein Vatermörder! Ein Verbrecher!“
„Aber du kannst deine Geliebte zum Leben erwecken, ja? Glaubst du, du bist mächtiger als ich? Ich werde dir zeigen, dass du dich irrst. Auch ich bin unsterblich!“, schrie der Graf und riss sich die Kleider vom Leib. „Schau her! Schau mich genau an!“
Entsetzt starrte Arturo auf Morfidios Oberkörper, der von einer schwarz glänzenden, schleimigen Masse überzogen war.
„Was ist das?“, fragte der König. „An welcher Krankheit leidest du?“
„Weißt du das nicht? Du hast mich doch damit angesteckt! Erinnerst du dich nicht mehr, wie wir hier in der Grotte gegeneinander gekämpft haben und ich in den Fluss gefallen bin? Seitdem ist der schwarze Fleck immer größer geworden. Jetzt bedeckt er fast meinen ganzen Körper. Ich bin verflucht, und schuld daran bist du!“
„Ich bin nicht schuld an deinem Unglück“, sagte Arturo voller Mitleid. „Du kannst mich dafür nicht verantwortlich machen.“
„Doch, das bist du, du verfluchte Schlange!“, schrie Morfidio. „Du hast mein Leben zerstört! Wegen dir habe ich mein Schloss verloren! Cromell, mein einziger Freund, ist tot! Du hast mir mit deinem alchemistischen Schwert einen Arm abgehackt! Und jetzt habe ich auch noch mein Königreich verloren! Ich bin krank vor Wut! Seit jener Nacht in Drácamont, als ich dich zum ersten Mal sah, ist alles schiefgegangen, was ich angefasst habe! Du bist mein Fluch! Du bist schuld an allem, was mir zugestoßen ist!“
„Verschwinde von hier, bevor …“
„Bevor was? Bevor du mich totschlägst?“ Morfidio lachte. „Das ist unmöglich! Ich habe dieselbe Tinte auf der Haut wie du!“ Er spuckte in den Sand und zog sein langes Schwert aus der Scheide. „Kämpfe, Adragón! Kämpfe gegen mich, und dann stirb! Ich werde dich in tausend Stücke hauen!“
„Du weißt sehr gut, dass du das nicht kannst“, erwiderte Arturo. „Ich bin unsterblich!“
„Aber ich kenne deinen Schwachpunkt! Und der wird dich das Leben kosten!“
„Du bist verrückt, Morfidio!“
„Ha! Gleich wirst du sehen, wozu ein Verrückter fähig ist!“
***
A LS DER W ACHPOSTEN aus dem Häuschen kam, trat Crispín auf ihn zu und reichte ihm eine lederne Weinflasche.
„Hier, Soldat, trink mit mir!“, forderte er ihn auf, wobei er so tat, als wäre er
Weitere Kostenlose Bücher