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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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ihnen gebeten, mit seinem Schuss zu warten, bis ein Präservationist in der Tür der Hütte erscheinen würde, und diesen dann mit einem gezielten Schuss außer Gefecht zu setzen. Er baute einfach darauf, dass – Befehl hin, Befehl her – der betreffende Krishnaner vor die Tür kommen würde, um nachzusehen, was der Tumult draußen zu bedeuten hatte.
    Als sie sich auf den Ellenbogen vorwärts robbten, ihre gespannten Armbrüste vor sich her schiebend, rückte das Lager der Wächter voll in ihr Blickfeld. In der Mitte einer kleinen Lichtung sahen sie eine baufällige Hütte mit halb eingefallenem Dach. Ungefähr ein Dutzend Personen, einige davon bewaffnet, hockten oder standen um ein kleines Feuer und aßen. Der hünenhafte Schlegel, ihr Anführer, stand mit dem Gesicht zu den sich langsam heranpirschenden Rettern.
    Einen vielbeinigen Arthropoden ignorierend, der ihm ins Hemd gekrabbelt war, kroch Reith noch ein paar Meter weiter. Als er einen ungehinderten Blick durch die üppigen, vielfarbigen Pflanzen auf die Hütte hatte, hob er langsam seine Armbrust in Schußposition, zielte auf Schlegels Bauch und rief leise, aber klar verständlich: »Schießt!«
    Sechs Armbrüste gingen mit einem lauten, scharfen Schnappen los, so als hätte jemand alle Saiten eines Musikinstruments mit einem einzigen Schnitt durchtrennt. Die Bolzen surrten durch die Luft und fanden mit einem dumpfen, hässlichen Klatschen ihr Ziel. Reith fühlte eine heiße Woge schadenfroher Wildheit in sich hochschießen, als Schlegel rückwärts taumelte; doch wich seine Mordlust augenblicklich tiefer Bestürzung, als der Mann sich den Bolzen mit einem wütenden Brüllen aus dem Bauch herausriss und fortschleuderte. Dann schoss Shedan.
    »Auf sie mit Gebrüll!« schrie Reith. Er ließ seine Armbrust fallen und rannte auf die Lichtung zu, im Laufen sein Schwert zückend. Wie von fern hörte er die trampelnden Schritte und Stimmen seiner Männer; sie gingen fast unter in den Schmerzensschreien der Kidnapper.
    Obwohl seine ganze Aufmerksamkeit auf Schlegel gerichtet war, bekam er doch aus dem Augenwinkel mit, wie einer der Kidnapper sich schreiend am Boden wälzte, ein anderer stumm und gekrümmt in seinem Blut lag und ein dritter sich zur Flucht wandte. Als Reith die Lichtung erreichte, hielt Schlegel bereits sein Schwert in der Hand. Reith machte aus vollem Lauf eine Ausfallgrätsche, das Schwert waagerecht wie eine Lanze führend; aber Schlegel parierte den Stoß. Und hätte Reith nicht seinerseits geistesgegenwärtig die Klinge hochgerissen, hätte ihm der Sektenführer mit einem blitzschnellen Rückhandstreich den Kopf abgeschlagen.
    Während die beiden verbissen miteinander fochten, hörte Reith mit halbem Ohr den Kampfeslärm um ihn herum. Irgend jemand schrie, als eine Klinge ihr Ziel fand. Schlegel presste jetzt seine Linke, statt sie zur besseren Wahrung des Gleichgewichts beim Fechten vom Körper wegzuhalten, auf die Wunde an seinem Bauch. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor, aber die Verletzung schien ihn in seiner Schnelligkeit kaum zu beeinträchtigen. Die Gürtelschnalle und das Kettenhemd, das er unter seinem Hemd trug, hatten Reiths Armbrustbolzen viel von seiner Durchschlagskraft genommen.
    Reith, der inzwischen schweißnass war, machte erneut einen Ausfallschritt und wurde abermals pariert. Schlegel startete unmittelbar aus der Rückwärtsbewegung heraus zu einem wütenden Gegenangriff, wobei er seine Klinge in einem kleinen Kreis herumwirbelte, um Reiths Schwert zur Seite zu schlagen. Reith als der behändere der beiden wich geschickt zur Seite aus, so dass Schlegel an ihm vorüber und ins Leere stürmte. Gleichzeitig stieß Reith nach dem Schwertarm des Kulturbewahrers; seine Klinge bohrte sich durch den Bizeps und trat an der anderen Seite wieder heraus.
    Schlegel riss mit einem Ruck seinen Arm los, durch die Drehbewegung die Wunde noch vergrößernd. Während er sich zu Reith umwandte, um ihn mit trotzig loderndem Blick anzustarren, glitt ihm das Schwert aus den kraftlosen Fingern. Als Reiths Gefährten sich dem Paar näherten, lagen alle Krishnaner von Schlegels Bande entweder am Boden oder waren längst auf der Flucht.
    Reith setzte die Spitze seines Schwertes auf Schlegels Kehle, direkt über der Kante des Kettenhemdes. Schlegel sank auf ein Knie, die linke Hand gegen die Wunde an seinem Unterleib gepresst. Angst zerfurchte seine Stirn.
    »Gnade!« rief Schlegel. »Ich bin hilflos, verwundet und entwaffnet. Sie können

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