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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Kommandanten einen Blick, der fast väterlich und zustimmend zugleich war.
    „Gut“, meinte Cletus. „Sie können jetzt gehen. Wir treffen uns dann hier nach dem Essen wieder.“
    „Jawohl.“
    Swahili entfernte sich. Cletus wandte sich der Tür zu und entdeckte Arvid, der im Türrahmen stand und ihm fast den Weg versperrte.
    „Ist was, Arv?“ fragte Cletus.
    „Sir …“ setzte Arvid an, doch dann wußte er nicht weiter.
    Cletus machte keine Anstalten, ihm weiterzuhelfen, sondern stand abwartend da.
    „Sir“, wiederholte Arvid. „Ich bin doch noch Ihr Adjutant?“
    „Das sind Sie“, sagte Cletus.
    „Dann …“ Arvids Gesicht war starr und etwas blaß – „… darf ich vielleicht fragen, warum Athyer Ihnen bei einem solchen Unternehmen an meiner Stelle assistieren soll?“
    Cletus schaute ihn kühl an. Arvids Haltung war etwas steif, die rechte Schulter unter der Uniformjacke immer noch etwas hochgezogen durch die Brandwunde, die er sich geholt hatte, als er seinerzeit im Hauptquartier von Bakhalla Cletus vor den Neuländer-Guerillas schützen wollte.
    „Nein, Kommandant“, sagte Cletus gedehnt. „Sie dürfen mich nicht fragen, warum ich so und nicht anders entschieden habe – weder heute noch in Zukunft.“
    Sie standen sich gegenüber, von Angesicht zu Angesicht.
    „Ist das klar?“ fragte Cletus.
    Arvids Haltung wurde, wenn möglich, noch steifer. Sein Blick irrte von Cletus ab und heftete sich hoch über ihm auf einen Fleck an der Wand.
    „Jawohl, Sir“, sagte er.
    „Dann sollten Sie sich besser zum Abendessen begeben“, meinte Cletus.
    Arvid machte kehrt und ging hinaus. Cletus seufzte und ging dann in sein Quartier, wo ihm sein Bursche ein einsames Mal servierte.
    Am nächsten Morgen um neun stand er mit Athyer fünf Meilen tief im Waldgebiet, als Swahili zu ihnen stieß und ihm ein kleines Metallkästchen übergab, das eine Art Orientierungsgerät enthielt. Cletus steckte die Schachtel in die Jackentasche seiner graugrünen Felduniform.
    „Ist das Gerät eingestellt?“ fragte er. Major Swahili nickte.
    „Mit dem Lager als Basispunkt“, sagte er. „Der Rest der Mannschaft, die für die Expedition abgestellt wurde, ist bereits abgerückt, in Zweier- und Dreiergruppen, wie Sie befohlen haben. Der Hauptmann und ich sind marschbereit.“
    „Gut“, meinte Cletus. „Bill und ich werden ebenfalls aufbrechen. Wir werden uns am Treffpunkt fünf Meilen unterhalb von Wasserhütte in etwa einundneunzig Stunden wiedersehen.“
    „Wir werden zur Stelle sein, Sir.“ Swahili schenkte Athyer noch einen spöttischen Blick, dann drehte er sich um und ging.
    Cletus drehte das Orientierungskästchen in seiner Hand um, so daß die Kompaßnadel unter dem durchsichtigen Deckel sichtbar wurde. Er drückte den Knopf an der Seite der Schachtel, und der Zeiger schwang im Uhrzeigersinn etwa um vierzig Grad herum, bis er fast genau nordwärts in Richtung Wald zeigte. Cletus versuchte, sich mit Hilfe eines Baumstamms zu orientieren, soweit ihm dies im Dämmerlicht des Waldes möglich war. Dann hob er das Gerät hoch und schaute durch den Sucher. Was er da zu sehen bekam, war eine etwa zweimal drei Meter große Reliefkarte des Geländes zwischen seiner augenblicklichen Position und Wasserhütte. Eine rote Linie markierte den Weg, der in die Karte einprogrammiert worden war. Er drückte auf einen anderen Knopf am Gehäuse und holte das Bild näher heran, um die Einzelheiten der ersten fünf Meilen zu studieren. Es war nichts als Wald, ohne Sumpfgelände, das man überqueren oder umgehen mußte.
    „Los“, sagte er über die Schulter zu Athyer, steckte das Kästchen in die Tasche und startete im Laufschritt.
    Athyer folgte ihm. Während der ersten Stunden trotteten sie wortlos nebeneinander her, umgeben von der Dämmerung und der Stille der nördlichen Newton-Wälder. In diesem Wald gab es keine geflügelte Kreatur, weder Vögel noch Insekten, nur die amphibischen und fischähnlichen Lebewesen der Seen, Moore und Sümpfe. Unter der dicken Decke der nadelähnlichen Blätter, die nur auf den höchsten Ästen der Bäume wuchsen, war der Boden nackt bis auf die laublosen Baumstrünke und unteren Äste, doch bedeckt mit einer dicken Schicht schwärzlicher, abgestorbener Nadeln, die im Lauf der Zeit von den Bäumen gefallen waren. Nur hier und da fand sich ein Strauß großer, fleischfarbiger Blätter, etwa einen Meter lang, die direkt aus dem Nadelbett emporwuchsen, um das Vorhandensein einer Quelle oder eines

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