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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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verloren. Jetzt bist du eine Dorsai. Du kannst erst dann wieder zurückkehren, wenn deine Ehe annulliert wird und du deine Staatsbürgerschaft neu beantragst. Die Annullierung wird aber nicht so einfach sein, und vor allem kannst du sie nicht sofort beantragen, ohne Eachan zu verraten, daß ich dich zur Ehe gezwungen habe – und was das zur Folge haben könnte, müßtest du mittlerweile wissen.“
    „Ich würde nie zulassen, daß ihr euch gegenseitig umbringt“, sagte sie. Ihre Stimme klang merkwürdig.
    „Nein“, meinte er. „Also wirst du zwei Jahre warten. Nach zwei Jahren bist du frei.“
    „Aber warum?“ fragte sie. „Warum hast du das getan?“
    „Eachan wäre dir zur Erde gefolgt“, sagte Cletus. „Damit hat Dow gerechnet, und das konnte ich nicht zulassen. Ich brauche Eachan Khan, um meine Pläne durchzuführen.“
    Während er zu ihr sprach, hatten seine Augen auf ihr geruht, doch jetzt wandte er den Blick ab. Er schaute durch die hohen, verhängten Fenster am Ende des Schlafzimmers auf die Berggipfel, die sich allmählich in Regenwolken hüllten. In ein paar Monaten würde der erste Herbstschnee fallen.
    Eine Weile herrschte Schweigen. „Dann hast du mich also nie geliebt?“ sagte sie schließlich.
    Er machte den Mund auf, weil der Augenblick günstig zu sein schien, doch dann sagte er gegen seine Überzeugung: „Habe ich das je behauptet?“ Dann wandte er sich ab und verließ das Schlafzimmer, bevor sie noch etwas erwidern konnte.
    Als er die Tür hinter sich schloß, herrschte nichts als Schweigen.
     

 
20
     
    Am nächsten Vormittag war Cletus damit beschäftigt, das Kontingent aus den bereits neuausgebildeten und den nicht ausgebildeten Dorsai bereitzustellen, das er nach Newton mitnehmen wollte. Einige Tage später, als er in seinem Privatbüro auf dem Übungsgelände in Foralie saß, kam Arvid herein und meldete einen neuen Emigranten, einen Offiziers-Rekruten, der ihn zu sprechen wünschte.
    „Ich glaube, Sie werden sich an ihn erinnern, Sir“, meinte Arvid, indem er Cletus etwas grimmig anblickte. „Oberleutnant William Athyer – früher bei der Expeditionsarmee der Allianz auf Bakhalla.“
    „Athyer?“ sagte Cletus und schob die Papiere auf der Schreibtischplatte beiseite. „Schicken Sie ihn rein, Arv.“
    Arvid trat einen Schritt zurück und verließ das Büro. Kurz darauf erschien Bill Athyer und blieb zögernd unter der Tür stehen – eben jener Athyer, der Cletus seinerzeit in betrunkenem Zustand im Flugbusterminal von Bakhalla den Weg verstellt hatte. Er trug statt der Silberstreifen eines Oberleutnants die braune Uniform eines Dorsai-Rekruten mit den Rangabzeichen eines Offiziers auf Probe.
    „Treten Sie ein“, sagte Cletus, „und schließen Sie die Tür hinter sich.“
    Athyer gehorchte und trat ins Zimmer. „Sehr freundlich von Ihnen, daß Sie mich empfangen, Sir“, sagte er stockend. „Ich glaube nicht, daß Sie angenommen haben, ich würde hier auftauchen …“
    „Ganz im Gegenteil“, gab Cletus zurück. „Ich habe Sie erwartet. Setzen Sie sich.“
    Er zeigte auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, und Athyer ließ sich auf der Stuhlkante nieder. „Ich weiß nicht, wie ich mich entschuldigen soll …“ begann er.
    „Dann lassen Sie’s bleiben“, meinte Cletus. „Ich nehme an, daß sich in Ihrem Leben einiges geändert hat.“
    „Was heißt geändert!“ Athyers Gesicht leuchtete auf. „Sir … können Sie sich noch an die Halle in Bakhalla erinnern …? Als ich damals die Halle verließ, hatte ich etwas Bestimmtes im Sinn. Ich wollte jede Zeile durchkämmen, die Sie jemals zu Papier gebracht hatten, um nach Irrtümern und Fehlern zu suchen, die ich gegen Sie verwenden könnte. Sie sagten, ich brauche mich nicht zu entschuldigen, aber …“
    „Ich meinte, was ich sagte“, erwiderte Cletus. „Fahren Sie fort und erzählen Sie mir, was Sie zu sagen haben.“
    „Nun … plötzlich begann ich zu begreifen, das ist alles“, meinte Athyer. „Auf einmal hatte alles einen Sinn, obwohl ich es gar nicht glauben konnte! Ich ließ Ihre Bücher liegen und begann, in dieser exotischen Bibliothek in Bakhalla nach anderen Werken über die militärische Kunst zu forschen, doch ich konnte nichts Neues entdecken. Das, was Sie geschrieben hatten, war etwas anderes … Sir, Sie glauben gar nicht, wie groß der Unterschied ist!“
    Cletus lächelte.
    „Natürlich wissen Sie das!“ unterbrach sich Atyher. „Darum geht es aber nicht. Ich habe zum Beispiel

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