Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
Fallschirmjäger. Und Ihnen gleich ein Bataillion zur Verfügung zu stellen, ganz gleich, um welche Art von Truppen es sich handelt – selbst wenn an Ihren Vorahnungen etwas dran wäre …“ schnarrte Fledermaus.
„Die Guerillas werden bestimmt kommen. Ich setze für diese Prognose meine gesamte Reputation aufs Spiel“, sagte Cletus ungerührt.
„Das heißt, die habe ich wohl bereits aufs Spiel gesetzt, wenn ich’s mir recht überlege. Ich erinnere mich an ein paar Gespräche mit einigen Mitgliedern meines Staates an der Akademie und an ein Gespräch mit einem Freund in Washington, wo ich eine solche Infiltration vorausgesagt habe, sobald Dow deCastries in Neuland eingetroffen ist.“
„Sie haben bereits prophezeit …“ Fledermaus’ Stimme klang plötzlich nachdenklich, fast hinterlistig. Er saß wieder hinter seinem Schreibtisch, hatte die Brauen zusammengezogen und schaute Cletus abwägend an. Dann wurde der Blick seiner dunklen Augen scharf. „Also haben Sie Ihre Reputation verwettet, Oberst, nicht wahr? Aber ich habe keine Ersatztruppen, und in jedem Fall sind Sie nur als technischer Berater angestellt … Ich will Ihnen mal was sagen. Ich werde eine Kompanie aus Urlaubern und Umschülern zusammentrommeln und mit einem Feldoffizier aussenden. Er wird wahrscheinlich jünger sein als Sie, aber Sie können ihn begleiten, wenn Sie wollen. Offiziell nur als Beobachter, aber ich werde dem kommandierenden Offizier sagen, daß er sich an Ihre Anweisungen zu halten hat … Reicht Ihnen das?“
Fledermaus’ letzte Worte hörten sich an, als wollte er Cletus die Pistole auf die Brust setzen. Nimm, Vogel, friß oder stirb, sonst gibt es keine Alternative.
„Sicher“, sagte Cletus. „wie Herr General wünschen.“
„Also gut!“ Fledermaus richtete sich auf und bleckte die Zähne mit fast wölfischem Grinsen. „Sie können gehen und Ihr Quartier aufsuchen, Oberst. Aber halten Sie sich zur Verfügung.“
Cletus erhob sich. „Danke, Sir“, sagte er und machte Anstalten zu gehen.
„Keine Ursache, Oberst, keine Ursache“, vernahm er Fledermaus’ Stimme, in der ein verborgenes Kichern lag, während er die Bürotür hinter sich schloß.
Cletus verließ das Hauptquartier und suchte nach einer Unterkunft. Sobald er im Quartier für ledige Offiziere untergebracht war, begab er sich mit einer Kopie seiner Befehle ins Offiziers-Hauptquartier, um festzustellen, ob jener Leutnant Arvid Johnson, über den er mit Mondar gesprochen hatte, verfügbar war. Nachdem er festgestellt hatte, daß der Offizier zur Verfügung stand, stellte Cletus den Antrag, ihm den Mann als Mitglied seines Forschungsstabes zuzuteilen, und hinterließ ihm die Nachricht, ihn unverzüglich in seinem Quartier aufzusuchen.
Dann begab er sich wieder in sein Quartier. Nach einer knappen Viertelstunde läutete es bereits an seiner Tür. Cletus erhob sich aus seinem Sessel und öffnete.
„Arvid!“ sagte er, indem er den Besuch eintreten ließ und die Tür hinter ihm schloß. Arvis Johnson trat ein, machte kehrt und lächelte Cletus fröhlich an, während sie sich die Hände schüttelten. Cletus war selbst hochgewachsen, Arvid aber wirkte wie eine Tanne von den Sohlen seiner schwarzen Stiefel bis an die Spitzen seines kurzgeschnittenen, weißblonden Haares.
„Endlich sind Sie gekommen, Sir“, sagte Arvid lächelnd. „Sie hatten es zwar versprochen, aber ich konnte einfach nicht glauben, daß Sie wegen dieser Sache die Akademie sausen lassen würden.“
„Hier ist die Stätte, wo sich die Dinge entwickeln werden“, sagte Cletus.
„Sir?“ meinte Arvid zweifelnd. „Hier auf Kultis?“
„Es geht nicht so sehr um den Ort“, sagte Cletus. „Eher sind es die Leute, die die Ereignisse steuern. Wir haben jetzt einen Mann mit Namen Dow deCastries in unserer Mitte, und ich möchte sie zunächst bitten, mit mir an einer Party teilzunehmen, die er heute Abend gibt.“
„Dow deCastries?“ versetzte Arvid und schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, daß ich ihn kenne …“
„Minister für die Außenwelten bei der Koalition“, erläuterte Cletus. „Er kam mit dem gleichen Raumschiff von der Erde wie ich – ein Mann, der etwas für Spiele übrig hat.“
Avrid nickte. „Oh, einer von den Koalitionsbossen!“ sagte er. „Kein Wunder, wenn Sie meinten, daß es jetzt hier bei uns losgeht … Was meinen Sie damit – ein Mann, der etwas für Spiele übrig hat? Interessiert er sich für Sport?“
„Nicht im üblichen Sinn“, sagte
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