Die Somalia-Doktrin (German Edition)
Frieden angesichts der ungeheuren Umwälzungen in Somalia, die immer wieder auf ihr Territorium übergriffen. Mark Bradburys
Becoming Somaliland
ist die bei weitem beste Informationsquelle über das Land. Eine große Inspiration für mich bei der Darstellung von Abdis Flucht aus Somalia war Judith Gardners und Judy El Bushras
Somalia: The Untold Story – The War Through the Eyes of Somali Women
. Einige der Zeugnisse in diesem Buch sind wahrhaft erschütternd und verdienen es, gelesen zu werden. Was Berichte über das Leben von Entwicklungshelfern angeht, entschied ich mich für John Burnetts wunderbar geschriebenes
Where Soldiers Fear to Tread
. Es bietet die wahre Geschichte der Probleme, mit denen sich das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen bei ihren Hilfslieferungen an hungernde Somalier während der großen Überschwemmungen von 1998 konfrontiert sah. Es schildert aufschlussreich sowohl die Herausforderungen der Entwicklungsarbeit vor Ort als auch die inneren Widersprüche innerhalb der großen UNO-Bürokratien. Für Informationen über die Bedingungen in Flüchtlingslagern empfehle ich Cindy Horsts
Transnational Nomads: How Somalis Cope with Refugee Life in the Dadaab Camps of Kenya
. Das Buch entstand aus jahrelangen akribischen Recherchen und malt ein anschauliches Bild des Elends, dem Flüchtlinge sich ausgesetzt sehen. Einen umfassenderen Überblick über Geschichte und Politik Somalias und Ostafrikas überhaupt vermittelte mir Martin Merediths
The State of Africa
, sowohl erzählerische Tour de Force als auch glänzende Erklärung der bewegten Geschichte des schwarzen Kontinents.
Fünftens war mir um einen Blick auf die harte Realität des Kriegs, vor allem seine psychologische Wirkung auf die Betroffenen. Während Thriller in der Regel zur Verherrlichung von Gewalt neigen, war mir um einen menschlicheren Blickwinkel, den ich vor allem durch Abdis Geschichte herauszuarbeiten versuchte. Inspiriert hat mich das bereits erwähnte Buch von Gardner und El Bushra, aber auch die schön geschriebene, wenn auch schaurige Autobiographie eines Kindersoldaten aus Sierra Leone:
Rückkehr ins Leben
von Ishmael Beah. Eine der bemerkenswertesten Geschichten, die ich je gelesen habe, zeigt sie die verheerenden psychologischen Folgen militärischer Konflikte auf. Kann man Beahs Bericht über den Bürgerkrieg in Sierra Leone Glauben schenken, liegen die von Othman und seinen Milizen begangenen Massaker in den IDP-Camps durchaus im Bereich der Realität.
Ernsthaften Anlass zur Sorge bietet – sechstens – der Aufstieg privater Militärunternehmen unter der Regierung Bush zwischen 2000 und 2008. Jeremy Scahill malt in seinem Buch
Blackwater: Der Aufstieg der mächtigsten Privatarmee der Welt
ein düsteres Bild. Die Bemühungen von Bush und Cheney, so viele staatliche Bereiche wie nur möglich zu privatisieren, hat Kräfte losgetreten, die längst außer Kontrolle geraten sind. Private Militärunternehmen wie Blackwater (heute Xe), Dyncorp, ArmorGroup und andere beschäftigen große Armeen von ehemaligen Soldaten und sind in noch geringerem Maße rechenschaftspflichtig als die durchschnittliche NRO. Die Folgen davon sind verhängnisvoll, gerade in Kriegsgebieten wie dem Irak und Afghanistan, wo diese Firmen zur Eskalation sowohl der Brutalität als auch der vom Westen begangenen Menschenrechtsverletzungen beigetragen haben. Einen fundierten Bericht darüber fand ich in
The Circuit
, dem Buch des ehemaligen SAS-Soldaten Bob Shepherd, eine fesselnde Schilderung nicht nur der Gefahren, denen private Sicherheitsleute sich in Kriegszonen ausgesetzt sehen, sondern auch des Mangels an Rückhalt seitens ihrer rein profitorientierten Arbeitgeber. Falls Sie etwas über die Argumente für den zunehmenden Einsatz gut regulierter privater Militärunternehmen erfahren wollen, lesen Sie John Geddes’
Highway to Hell
. Ebenfalls ein ehemaliger SAS-Mann, hat Geddes Jahre als Söldner, wie er sich selbst nennt, im Irak zugebracht. Sein Bericht ist fesselnd, auch wenn ich seine positive Bilanz privater Militärunternehmen nicht nachzuvollziehen vermag.
Siebtens wollte ich in diesem Roman die wohlbekannte, aber kaum verstandene psychische Welt des Psychopathen ausleuchten. In diesem Punkt stehe ich besonders in der Schuld von Robert D. Hare und seinem Buch
Without Conscience: the Disturbing World of the Psychopaths Among Us
, das wissenschaftliches Material für eine Geistesstörung bietet, die wir als Psychopathie bzw.
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