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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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verzog sein Gesicht. »Was soll ich sagen?«
    »Dann hat deine Horde von Anwälten die Leute in Texas die ganze Zeit über in Schach gehalten. Und dafür gesorgt, dass du in Seattle bleiben konntest.«
    »Genau.«
    »Und wie, um alles in der Welt, konnte die Sache so schnell aus dem Ruder geraten?«
    »Barry hat angerufen«, erzählte Corso und meinte seinen Anwalt Barry Fine. »Anscheinend sind sie in Texas ziemlich sauer. Sie haben beschlossen, jemanden loszuschicken, der mich abholt.«
    »Dürfen die das?«
    »Nur, wenn die lokalen Behörden mitspielen«, sagte er abwinkend. »Barry meinte, die Verwaltung von King County würde bereits bei der Auslieferung kooperieren. Deswegen sollte ich lieber verschwinden, bis die Frist abgelaufen ist.«
    Sie lachte. »Weil du bei den Behörden im King County so beliebt bist.«
    »Sie sind immer noch sauer wegen Walter Hirnes.«
    Sie ging langsam um ihn herum. »Also hast du beschlossen, dich zu verstecken, aber du wolltest dabei nicht alleine sein. Also hast du beschlossen, mich mit einem blödsinnigen
    Auftrag nach Justine in Minnesota zu verschleppen« — sie begann zu zischen — »wo ich bis zum Hals in der Sch...«
    Hinter Corso bemühten sich die freundliche Annie und die beiden Soldaten längst nicht mehr, ihre Neugier zu verbergen. »Ich sollte dich anzeigen«, meinte Dougherty. »Ich sollte einfach da rübergehen und den Soldaten erzählen, wer du bist. Es könnte eine Belohnung oder so was dabei herausspringen.«
    Corso tat, als hörte er nicht zu. »Wir können nach Madison fahren und einen Nachtflug nehmen.«
    Sie deutete zum Fenster. »Bei dem Wetter?«
    Corso schaute auf die schlafende Frau, dann warf er einen Blick zum Schalter, von wo Annie ihn beobachtete, während sie ins Telefon flüsterte.
    »Ich halte es keine Nacht länger hier aus.«
    Während Dougherty darüber nachdachte, stöhnte die alte Frau wieder und drehte ihre mit Speichel verschmierte Wange nach oben. Dougherty schauderte bei dem Anblick.
    »Fahren?«
    »Wir nehmen einen Geländewagen. Mit Allrad. Das wird ein Abenteuer.«
    Ihren Blick immer noch auf die Frau geheftet, hob Dougherty unbewusst ihre Hand an die Wange. »Ich sabbere aber nicht, wenn ich schlafe... oder?«
    »Eimerweise«, antwortete Corso.
    »Das verzeihe ich dir nie, dass du mich hier reingezogen hast.«
    »Tut mir Leid.«
    »Naja«, feixte sie, »wenigstens darin sind wir uns einig.«
    »Willst du zur Autovermietung gehen oder das Gepäck holen?«
    »Ich will nach Seattle zurück«, antwortete sie. »Du brauchstkeine Spielgefährtin, und ich lasse mich nicht für Fluchthilfe engagieren. Vor der Polizei musst du schon alleine abhauen, Frank. Ich muss mein Leben leben.«
    Er wollte etwas sagen, überlegte es sich jedoch anders. Nach einem kurzen Moment flüsterte er: »Sobald wir in Madison sind, setze ich dich ins erste Flugzeug nach Seattle.«
    »Wirklich? Kein leeres Gerede? Keine widerliche Szene am Flughafen?«
    Er hob zwei Finger. »Ehrenwort.«
    »Ich glaube trotzdem, dass es dir ganz recht geschähe, wenn ich dich ausliefern würde.«
    »Wagen oder Gepäck?«
    »Ich hole den Wagen«, antwortete sie.
    Corso zog seinen Geldbeutel aus der Gesäßtasche und nahm eine Kreditkarte heraus.
    »Das geht auf mich«, sagte er.
    »Ist ja wohl das Mindeste«, erwiderte sie, riss ihm die Karte aus der Hand und marschierte los.

2
    »Es wird immer schlimmer.«
    Sie hatte Recht. Jetzt waren es keine zarten Schneeflocken mehr, die vom Himmel segelten. Der Ford Explorer wurde im Sturm hin und her geschaukelt, und es war reines Eis, das auf ihn niederprasselte. Das scharfe Schlagen der Scheibenwischer, das vor vier Stunden noch alles übertönt hatte, war mittlerweile nicht mehr zu hören. Trotz der bis zum Anschlag aufgedrehten Heizung sammelte sich der Schnee seitlich auf der Windschutzscheibe, so dass die verwaiste Straße nur noch durch zwei Halbkreise zu erkennen war.
    »Wie weit sind wir schon?«, fragte sie.
    Corso blickte auf den Kilometerzähler. »Zweihundertfünfzig Kilometer.«
    »Wir müssten den Sturm längst hinter uns haben.«
    »Falls dein Freund Jerry Recht hatte.«
    Sie rutschte auf ihrem Sitz hin und her und bleckte die Zähne. »Jetzt gib auch noch mir die Schuld! Dieses Chaos war deine Idee, oder? Soweit ich mich erinnere ...«
    Die Erinnerung blieb ihr im Hals stecken, als eine heftige Windbö den Wagen aus der Spur riss und die Hinterreifen über die eisige Fläche rutschen ließen. Dougherty umklammerte den Griff

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