Die Spur Des Feuers
Brennen in der Lunge. Brennen in den Augen.
»Normalerweise fällt es mir auch nicht auf. Normalerweise …
genieße ich den Rauch.«
»Ich hole mir ein Glas Wasser, dann werde ich mich wieder besser fühlen.« Er stand auf, trat an den Schrank und füllte sich ein Glas Wasser aus einer Karaffe. »Trinken. Das ist das Einzige, wozu Wasser etwas taugt, wissen Sie. Im Prinzip verabscheue ich Wasser.«
Kratzen im Hals. Würgen.
Er begann zu husten. »Verdammt! Ich kann nicht mal …
schlucken. Vielleicht sollte ich doch lieber das Fenster schließen. Eigentlich schade.« Er ging auf das Fenster zu.
Erstickungsangst. Brennen in der Lunge.
»Verflucht, ich bekomme … keine Luft.« Er stopfte die Fernbedienung in die Hosentasche und machte sich am Fenster zu schaffen.
Weitermachen.
Stechende Schmerzen in der Lunge.
Stand er jetzt gut sichtbar am Fenster? Was, wenn es ihm gelang, das Fenster zu öffnen und sich wieder in seinen Sessel zu setzen? Himmel, was war, wenn Silver nicht genug Zeit hatte, um ihn zu erschießen?
Weitermachen.
»Mist!« Trask ließ den Fenstergriff los. »Der Griff ist heiß, verdammt!«
»Was hatten Sie denn erwartet, wenn Sie dauernd mit dem Feuer spielen? Da müssen Sie doch damit rechnen, dass Sie sich irgendwann verbrennen.« Sie musste dafür sorgen, dass seine Hände beschäftigt waren und er die Fernbedienung nicht wieder aus der Hosentasche zog.
»Versuchen Sie’s halt noch mal.«
»Sind Sie verrückt?« Er trat vom Fenster weg. »Ich kann den Griff nicht mit bloßen Händen anfassen. Vielleicht sollten wir lieber nach draußen gehen. Da wird der Rauch nicht so schlimm sein.«
Aber wenn er sich bewegte, würde es Silver schwerer fallen, ihn zu treffen, verdammt.
»Kommen Sie.« Er ging zur Haustür. »Los, bewegen Sie sich!«
»Beinahe hätte ich ihn erwischt.« George fluchte vor sich hin, als Trask aus seinem Blickfeld verschwand. »Noch zwei Sekunden und ich hätte ihn erledigen können.«
»Behalten Sie das Fenster im Auge«, sagte Silver. »Er wird sich wieder zeigen.«
»Wie Sie wollen. Ich wünschte, ich wäre mir so sicher wie Sie«, murmelte George. »Manchmal kriegt man nur eine Chance.«
Er war sich auch nicht ganz so sicher, dachte Silver. Wenn Kerry die Kontrolle verloren hatte, würde sie vielleicht nicht in der Lage sein, sie wiederzugewinnen. Sein Instinkt sagte ihm, es wäre besser, dieses verdammte Wartespiel zu beenden und das Haus zu stürmen.
Er würde ihr noch eine Chance geben. Er würde ihr vertrauen.
Er hoffte inständig, dass er keinen Fehler machte.
»Worauf warten Sie noch?« Trask schaute sie über seine Schulter hinweg an. »Ich habe Ihnen doch gesagt, wir gehen nach draußen.«
»Ich komme ja schon.« Langsam stand sie auf. Sie musste ihn dazu bewegen, im Haus zu bleiben. Sie wusste nicht, was er tun würde, wenn er erst einmal die Veranda erreicht hatte.
Verdammt, womöglich würde er auf die Idee kommen, Firestorm von seinem Van aus zu aktivieren. Sie durfte auf keinen Fall in Panik geraten. Sie würde es schaffen.
»Nach draußen zu gehen ist wahrscheinlich das Beste.« Sie ging auf ihn zu. »Ich kriege auch kaum noch Luft. Glauben Sie, draußen ist der Rauch weniger dicht?«
»Er kann nicht –« Er musste husten. Weitermachen.
Schmerzende Lunge. Brennende, tränende Augen.
Er blieb stehen. »Vielleicht sollten wir doch lieber im Haus bleiben. Hier an der Tür ist er dichter.«
»Aber was wollen Sie dann machen?«
Das Fenster. Das Fenster.
»Das, was ich von Anfang an hätte tun sollen. Ich werde das verdammte Fenster schließen.« Er schnappte sich ein Deckchen vom Wohnzimmertisch und trat ans offene Fenster. »Mit dem Lappen schaffe ich es vielleicht.«
»Ja, das ist eine gute Idee.«
»Was ist los?« Er schaute sie über die Schulter hinweg an, blieb jedoch am Fenster stehen. »Was gibt’s da zu grinsen?«
»Grinse ich?« Falls sie grinste, dann vor Genugtuung. »Ja, warum wohl? Vielleicht weil Sie doch nicht so mächtig sind wie Gott.«
»Sie haben ja überhaupt keine –«
Er brach ab, als die Kugel ihn in die Brust traf.
»Nein!« Er klammerte sich am Fensterrahmen fest.
»Scheiße!« Er sackte zu Boden, doch noch während seine Knie unter ihm nachgaben, versuchte er, die Fernbedienung aus seiner Hosentasche zu holen. »Ich werde nicht zulassen –«
Kerry stürzte auf ihn zu, schlug seine Hand weg und schnappte sich die Fernbedienung. »Das Spiel ist aus, Sie Dreckskerl!«
»Verdammtes Miststück!«,
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