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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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könnte den Genuss noch steigern.« Er ging zur Tür. »Ich gebe Ihnen eine Viertelstunde.«
    Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, lief sie zum Nachttisch und zog die Schublade auf. Keine Schere, verdammt!
    Nichts, was scharf genug war, um die Seile durchzuschneiden.
    »Was machst du da?«, fragte ihr Vater.
    »Ich suche nach etwas, womit ich eure Fesseln durchschneiden kann.«
    Wenn sie das Fenster einschlug, würde Trask es hören, bevor sie dazu kam, sich eine Scherbe zu schnappen … Sie ging an den Schreibtisch und öffnete die oberste Schublade. Nichts.
    »Versuch, mit Trask zu verhandeln«, sagte Ron Murphy. »Du hast noch nicht mal versucht, mit dem Mistkerl zu reden. Jason ist dein Bruder. Rette ihn.«
    »Halt die Klappe, Dad!«, fauchte Jason. Dann sagte er zu Kerry: »Wenn du eine Möglichkeit findest, hier rauszukommen, hau ab. Denk nicht an mich.«
    »Sei nicht bescheuert. Ich liebe dich. Ich werde euch hier rausbringen.«
    »Ich habe es nicht verdient, dass du dein Leben für mich opferst.«
    »Von wegen!« Während sie eine andere Schublade durchwühlte, fügte sie mit zitternder Stimme hinzu: »Außerdem bringt Laura mich um, wenn ich zulasse, dass dir was zustößt.
    Ich habe nicht vor –«
    »Dachte ich’s mir doch, dass Sie keine Zeit mit Gefühlsduselei vergeuden würden, wenn Sie Gelegenheit bekämen, etwas zu unternehmen«, sagte Trask, der plötzlich wieder im Zimmer stand. »Sehen Sie, wie gut ich Sie kenne? Lassen Sie die Finger von dem Schreibtisch und kommen Sie mit.« Er nahm eine kleine Fernbedienung aus der Tasche. »Ich möchte Firestorm jetzt noch nicht loslassen, es sei denn, Sie zwingen mich dazu.
    Ich möchte gern noch etwas Zeit mit Ihnen genießen.«
    Kerry erstarrte, als sie die Fernbedienung in seiner Hand sah.
    Dann ging sie langsam auf ihn zu. »Und wo ist Firestorm?«
    »Einsatzbereit im Van.«
    »Warum sollten Sie dann jetzt auf den Knopf drücken? Dann würden Sie ja mit uns zusammen verbrennen.«
    »Ich weiß, wo Firestorm als Erstes zuschlagen wird. Ich hätte noch ausreichend Zeit, unbeschadet das Haus zu verlassen.« Er deutete auf die Tür. »Nach Ihnen, Kerry. Wir werden es uns im Wohnzimmer gemütlich machen und ein bisschen plaudern, dabei werde ich Sie ansehen und meine Vorfreude auskosten.«
    Er warf einen Blick auf die Fernbedienung. »Ich schätze, bei Ihnen kommt allmählich auch ein wenig Vorfreude auf.«

    17
    Langsam.
    Ganz ruhig bleiben.
    Ihn nicht erschrecken.
    Vorsichtig näherte sich Silver dem Wachmann hinter dem Schuppen. Der Mann war groß und schlaksig und offenbar ziemlich nervös. Er ging unruhig auf und ab, den Blick auf das Haus geheftet.
    Würde er in seine Psyche eindringen können?
    Er probierte es.
    Wahrscheinlich würde es ihm gelingen, doch der Wachmann war kein leichtes Opfer, er würde vielleicht zu lange brauchen.
    Silver wusste nicht, wie viel Zeit ihnen noch blieb.
    Er wusste nicht, wie viel Zeit Kerry noch blieb.
    Es hatte keinen Zweck, zu versuchen, in seine Psyche einzudringen. Er musste ihn einfach so erledigen.
    Schnell und lautlos. Sich von hinten anschleichen und dem Mistkerl das Genick brechen, bevor er sein Gewehr heben konnte.

    »Setzen Sie sich.« Trask zeigte auf das Sofa. »Machen Sie es sich bequem.«
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Ein kleiner Scherz«, sagte Trask. »Aber ich möchte, dass Sie sich so wohl wie möglich fühlen.«
    Kerry hustete. »Dann machen Sie das Fenster zu. Wie können Sie diesen Rauch ertragen?«
    »Ich genieße den Rauch.« Trask setzte sich ihr gegenüber in einen Sessel. »Sie werden sich schon noch daran gewöhnen. Das Feuer ist zu weit weg, um gefährlich zu werden.«
    »Wie beruhigend!«

    »Ich habe kein Interesse daran, Ihnen Angst zu machen. Ich habe gewonnen, und ich hoffe, dass ich ein großzügiger Sieger bin.«
    »Wenn Sie großzügig wären, würden Sie Jason und meinen Vater freilassen.« Sie konnte nicht länger warten. Egal wie sehr sie sich vor dem fürchtete, was sie tun musste. Sie musste sich konzentrieren. In das Grauen eindringen, das er seinen Verstand nannte, und mit ihm verschmelzen. Sie holte tief Luft.
    Hässlichkeit. Finsternis. Feuer. Verbranntes Fleisch.
    Sie flüchtete vor dem Morast. Gott, sie würde es nicht schaffen!
    »So weit reicht meine Großzügigkeit nicht«, sagte Task. »Ich habe mich zu lange auf diesen Augenblick gefreut. Außerdem kann ich es nicht ausstehen, wenn man mich besiegt. Genauso wenig, wie ich es ertragen kann, gedemütigt zu

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