Die Spur Des Feuers
Lippen spannten sich.
»Was ich aber wahrscheinlich ohnehin getan hätte.« Er warf einen Blick auf die Landkarte. »Wir müssen uns in Bewegung setzen. Welchen Wachmann wollen Sie als Erstes ausschalten?
Den, der die Straße überwacht?«
George nickte, während er die Wagentür öffnete und ausstieg.
»Und dann den am Flussufer. Sie übernehmen den Scharfschützen, anschließend werden wir uns gemeinsam Trask vorknöpfen.«
»Erst wenn Kerry ihn uns als Zielscheibe präsentiert.«
Silver ging neben George her. »Wir bleiben draußen und warten, bis wir ihn klar ins Visier kriegen. Ich habe es ihr versprochen.«
George verzog spöttisch die Mundwinkel. »Und wie lange gedenken Sie, das Versprechen zu halten, wenn Sie sehen, dass Trask zur Gefahr für sie wird?« Er hob eine Hand. »Schon gut.
Sie brauchen mir keine Antwort zu geben. Ich will nicht, dass Sie sich aufregen und am Ende auf die Idee kommen, mir
›Schaden zuzufügen‹.«
»Das würde ich nie tun.«
George sah ihn von der Seite an. »Nein, das glaube ich eigentlich auch nicht. Tun Sie mir den Gefallen und warten Sie auf mich, bevor Sie auf Trask schießen. Ich will Sie nicht beleidigen, aber ich glaube, ich habe eine größere Chance, ihn beim ersten Versuch zu erwischen.«
»Wenn Sie früh genug da sind.«
»Gott, dieser Zeitdruck!« Er beschleunigte seine Schritte.
»Wir dürfen nicht länger als fünf Minuten brauchen, um den ersten Wachmann zu erledigen. Dann ist der Weg zum Haus frei.«
»Wo sind sie?« Kerry schaute sich in dem ärmlichen Wohnzimmer um, als sie das Haus betraten. Die Fenster standen offen, so dass schwarzer Rauch ins Zimmer drang und diesem einen seltsam unwirklichen Anstrich gab. »Wo ist Jason?«
»Oben.« Trask, der bereits auf halber Treppe war, bedeutete ihr, ihm zu folgen. »Ich bin sicher, die beiden werden sich sehr freuen, Sie zu sehen. Vor allem Ihr Vater. Er scheint äußerst verzweifelt zu sein und bereit, sich an jeden Strohhalm zu klammern, in der Hoffnung, Ihren Bruder zu retten. Kein sehr intelligentes Verhalten, wenn ich das bemerken darf.
Andererseits legen Sie dasselbe Verhalten an den Tag. Sobald Gefühle im Spiel sind, verabschiedet sich der Verstand, nicht wahr?« Er öffnete eine Tür im ersten Stock. »Ich habe ihnen das Schlafzimmer gegeben. Für Menschen, die einem nahe stehen, kann nichts gut genug sein, nicht wahr, Kerry?« Er trat zur Seite. »Bitte, treten Sie ein.«
Sie zögerte.
»Sie fürchten eine unangenehme Überraschung? Vielleicht zwei hübsche Leichen?« Trask lächelte. »Sie werden es erst wissen, wenn Sie nachsehen.«
Sie zwang sich, ins Zimmer zu gehen.
Keine Leichen. Gott sei Dank, sie lebten!
Ihr Vater lag auf dem Bett, mit Händen und Füßen an die Bettpfosten gefesselt, Jason saß gefesselt auf einem Stuhl vor dem Fenster.
»Du hättest nicht kommen sollen, Kerry«, sagte Jason. Seine Stimme klang heiser, sein Gesicht war bleich. »Ich hab dir gesagt, du sollst nicht kommen.«
»Es ist gut, dass sie gekommen ist«, sagte Ron Murphy. »Sie ist für das hier verantwortlich.« Er wandte sich an Trask. »Sie haben sie und Sie haben mich. Jetzt können Sie Jason doch laufen lassen.«
»Himmel!« Jason sah ihn entsetzt an. »Glaubst du im Ernst, ich würde ohne euch einfach hier rausgehen? Wenn du eine Chance hast, hier rauszukommen, dann sieh zu, dass du sie wahrnimmst, Kerry.«
»Spar dir deinen Atem. Trask hat nicht die Absicht, einen von uns hier lebend rauszulassen.« Sie schaute Trask an. »Habe ich Recht?«
»Bedauerlicherweise ja.« Trask lächelte. »Obwohl ich wirklich glaube, dass wir beide seelenverwandt sind, und obwohl ich immer noch auf einen Durchbruch hoffe, würde ich zu viel Zeit brauchen, um Sie zu testen, damit ich mir Ihrer sicher sein könnte. Und leider lässt Ki Yong mir keine Zeit.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Ich werde mir den Luxus Ihrer Gesellschaft leisten, während Firestorm Ihren Vater und Ihren Bruder vertilgt, aber Sie wird leider dasselbe Schicksal ereilen, bevor ich heute Abend von hier aufbreche.«
Das verräterische Funkeln in Trasks Augen, als er auf die Uhr gesehen hatte, jagte ihr Angst ein. Womöglich lief ihr die Zeit davon.
Sie musste ihn unbedingt aufhalten, sie musste Silver und George eine Chance geben, sich rechtzeitig in Position zu bringen.
»Gestatten Sie mir ein paar Minuten mit den beiden allein, bevor es so weit ist?«
Nach kurzem Zögern zuckte Trask mit den Schultern.
»Warum nicht? Es
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