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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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fort. »Im Publikum sitzt heute Abend eine meiner Mitarbeiterinnen, Jamie Brock.«
    Ich fühlte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg, und ich wusste, was als Nächstes kam. Ich hasste es, die Opferkarte auszuspielen, und ich hasste es, wenn andere das für mich taten.
    Â»Wie viele von Ihnen wissen, wurde ihre Mutter vor mehr als zehn Jahren von einem dreimaligen Straftäter namens Antoine Marshall getötet. Er sitzt immer noch im Todestrakt und geht gegen alles und jeden vor, der in den Prozess verwickelt ist, obwohl Jamies Vater, den dieser Mann ebenfalls anschoss, überlebte und ihn im Prozess eindeutig identifizierte. Deshalb ist Jamie heute Staatsanwältin.«
    Masterson deutete im Publikum auf mich. »Jamie, würden Sie bitte kurz aufstehen?«
    Ich warf ihm einen raschen Blick zu, um ihm zu verstehen zu geben, dass mir das gar nicht passte, dann stand ich auf und zwang mich zu einem Lächeln. Die Menge applaudierte höflich.
    Â»Für mich ist Staatsanwalt zu sein nicht nur ein Job«, sagte Masterson. »Mir geht es genauso wie Jamie – unser Beruf ist unsere Berufung. Opfer haben Rechte, und sie haben ein Recht auf Gerechtigkeit.«

    Als die Debatte vorüber war und Masterson jeden umgarnt hatte, der noch auf ihn zugekommen war, umarmte er mich. »Ich hoffe, ich habe Sie nicht in eine peinliche Situation gebracht«, sagte er.
    Â»Doch, das haben Sie«, antwortete ich. »Aber Sie können es wiedergutmachen. Wir müssen reden.«
    Masterson hob eine Augenbraue. »Kann das nicht bis morgen warten?«
    Â»Es dauert nur fünf Minuten.«
    Er grunzte zustimmend und beschloss dann, unser Gespräch wenigstens bei Kaffee und Eiscreme hinter sich zu bringen. Fünfzehn Minuten später saßen wir in einer »Applebee's«-Filiale, und Masterson ging die Debatte noch einmal durch und fragte mich nach meiner Meinung. Als sein Eis endlich kam, hatte er zwei Fragen. »Sind Sie sicher, dass Sie keines wollen?«
    Â»Nein, danke.« Ich blieb bei meinem Kaffee.
    Â»Worüber wollen Sie mit mir reden?«
    Â»Rikki Tate.«
    Â»Dann reden Sie.« Er nahm einen Löffel Eis.
    Ich hatte meine Verhandlungsstrategie genau durchdacht. Ich wollte an dem Tate-Fall arbeiten. Ich sah Mastersons Einwand voraus, ich sei zu beschäftigt. Ich würde ihm antworten, dass ich Überstunden machen und meine anderen Fälle trotzdem erledigen würde. Dann würde er erwidern, ich hätte nicht genug Erfahrung für einen solchen Fall, und ich würde ihm anbieten, den Posten als zweite verfahrensführende Anwältin zu übernehmen. Er würde behaupten, ich sei zu sehr emotional involviert, und ich würde seine Rede von diesem Abend zitieren, als er gesagt hatte, als Staatsanwälte sollten wir in jedem Fall persönlich involviert sein. Wie ich es vor jedem Kreuzverhör tat, war ich das Gespräch in Gedanken hundert Mal durchgegangen und hatte eine Antwort auf jeden Einwand, eine Erwiderung auf jedes Argument.
    Â»Ich würde gerne an dem Tate-Fall arbeiten«, sagte ich.
    Â»Den bearbeite ich selbst«, antwortete Masterson und nahm einen weiteren Löffel Eis. »Aber ich könnte eine Stellvertreterin gebrauchen.«
    Ich brauchte eine Sekunde, um den Gang zu wechseln – ich hatte eine Diskussion erwartet, keine Kapitulation. »Ernsthaft?«
    Â»Unter einer Bedingung.«
    Â»Alles!«, sagte ich eilig. Vielleicht zu eilig.
    Masterson beugte sich vor und schuf damit diese schwergewichtige Ausstrahlung, mit der er jeden Verteidiger einschüchterte. Sein Blick machte mir nichts aus; ich wusste, er war nur ein großer Teddybär.
    Â»Ich bestimme, wo es langgeht«, sagte er. »Ich werde Sie um Ihren Beitrag bitten, aber letztendlich treffe ich alle strategischen Entscheidungen. Falls wir vor Gericht gehen, werden Sie ein paar Zeugen übernehmen und vielleicht sogar die Eröffnung. Zum Henker, vielleicht lasse ich Sie sogar den ganzen Fall verhandeln. Aber wenn es darum geht, ob wir ihn anklagen, und falls ja, wofür – das ist alles meine Sache.«
    Masterson musterte mich einen Augenblick, und ich wusste, ich hatte keinen Verhandlungsspielraum.
    Â»Verstanden?«
    Â»Alles, was Sie sagen, Boss.«

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3
    Auf dem Heimweg rief ich Regina an. »Er hat sich nicht einmal gewehrt«, sagte ich aufgekratzt. »Er sagte, ich könne die zweite Anwältin sein,

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