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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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Schließlich beichteten neue Gläubige wie Rikki gern ihre Sünden der Vergangenheit. L. A. ließ die Frau verkabeln, als sie sich anschließend mit Masterson traf und er ihr Schweigegeld zahlte.
    Für mich bedeuteten die Ermittlungen gegen Masterson mit die größte seelische Qual und Verwirrung meines Lebens. Der einzige Lichtblick war, dass ich zumindest das Gefühl haben durfte, meinen Vater wiedergewonnen zu haben. Der Mann, den ich kannte und liebte, war genau der, den ich zu kennen glaubte – hart arbeitend, prinzipientreu, seinen Mandanten verpflichtet und erfolgreich in Verhandlungen unter dem Vorsitz verschiedener Richter.
    Aber der Mann, der mir die Anwendung der Gesetze beigebracht hatte, war ein Betrüger. Und jetzt, während Regina Granger sich bereit machte, eine Ankündigung zu machen, die den designierten Generalstaatsanwalt von Georgia stürzen würde, konnte ich mir eine gewisse Niedergeschlagenheit nicht verkneifen.
    Der Bill Masterson, den ich kannte, hatte sich vor mich gestellt, wenn Strafverteidiger mich attackierten. Er hatte mir liebevolle Strenge gezeigt und mich gelehrt, wie ich mich im Gerichtssaal behaupten konnte. Ich hatte gesehen, wie er sein Leben aufs Spiel setzte, um Bandenchefs zu verurteilen, und sich weigerte, Fälle vor Gericht zu bringen, wenn er glaubte, die Cops irrten sich. Dies war der Mann, der neben mir gestanden und mir Kraft gegeben hatte, während ich der Hinrichtung von Antoine Marshall zusah.
    Doch das war natürlich alles nichts als Schauspielerei eines Mannes gewesen, der ein Doppelleben geführt hatte.
    Ich schaute zu L. A. hinüber, und er zwinkerte mir zu. Falls ihn meine Beziehung mit Mace James störte, zeigte er es nicht. Und wer konnte es ihm verdenken? Er war zweifellos zu schöneren und lebenslustigeren Frauen als mir übergegangen. Uns hatte der Druck der Ermittlungengegen Tate zusammengeschweißt, aber wir waren ganz unterschiedliche Menschen.
    Â»Ich möchte außerdem eine kurze Stellungnahme zu einer kürzlich erfolgten Anklage abgeben«, sagte Regina Granger. »Ich beantworte allerdings keine Fragen dazu.«
    Zwei der Reporter blickten von ihren Smartphones auf. Die anderen taten es achselzuckend ab.
    Â»Ganz gleich, wie lange ich im Gesetzesvollzug arbeite, ich bin mir sicher, dass dieser Tag immer einer der traurigsten Momente meiner beruflichen Laufbahn sein wird«, fuhr Granger fort.
    Jetzt hatte sie die volle Aufmerksamkeit aller.
    Sie schluckte trocken und schaute stur geradeaus, um die Fassung wiederzugewinnen. Bill Masterson war auch ihr Freund gewesen. Mehr als das: Er war ihr Mentor gewesen. Er hatte sie vor Jahren zu seiner Vertreterin gemacht und ihr erst kürzlich Unterstützung für ihren Wahlkampf angeboten.
    Â»Gestern hat eine Grand Jury den designierten Generalstaatsanwalt Bill Masterson wegen Mordes in mehreren Fällen angeklagt. Er wird in diesem Moment verhaftet. Ich halte nichts davon, die Presse zu Verhaftungen einzuladen, und genauso wenig halte ich davon, meine Fälle in der Presse zu verhandeln. Wenn Sie heute diesen Saal verlassen, bekommen Sie alle eine Kopie der Anklageschrift. Sie können auch mehrere Kopien haben, da so viele Ihrer Kollegen beschlossen haben, fernzubleiben.«
    Regina hielt eine ganze Weile inne, um wieder Herrin ihrer Gefühle zu werden. Ihr Ringen um Fassung ließ meine eigenen Emotionen an die Oberfläche steigen. Dieser Mann war wie ein zweiter Vater für mich gewesen, und ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Ich dachte an die Brust meines eigenen Vaters, wie sie sich hob und senkte, während er seine letzten Atemzüge tat. Jetzt hatte ich dasselbe Gefühl, als verlöre ich einen zweiten Vater. Ich hatte Antoine Marshalls Hinrichtung mit diesem Mann beigewohnt, und jetzt würde Bill Masterson eines Tages selbst auf der anderen Seite der Scheibe sein, wenn Regina Granger Erfolg hatte.
    Ich streckte die Hand aus, und Mace James nahm sie. Er hatte kein Mitleid mit Masterson. Seiner Meinung nach war er schuld an AntoinesHinrichtung und am Tod all der anderen Menschen, die hatten sterben müssen, um seinen politischen Ambitionen zu helfen. »Für Menschen wie ihn gibt es einen besonderen Ort in der Hölle«, hatte Mace gesagt.
    Aber jetzt drückte er meine Hand, um mich zu trösten.
    Â»Bill Masterson war ein Freund und Mentor«, sagte Regina Granger. »Wir haben an

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