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Die Staufer und ihre Zeit

Die Staufer und ihre Zeit

Titel: Die Staufer und ihre Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Pieper , Annette Großbongardt
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der Benediktinerin fand Mayer dazu nur einen Satz: »Das Fasten sollst du nicht übertreiben. «
    Mayer glaubt, dass die Klosterfrau ihr Wissen vor allem aus zwei Quellen bezog: dem Hörensagen und der eigenen Anschauung, nach dem schlichten Motto: »Was mir gut tut, ist gesund.« Der zeitlebens Kränkelnden scheint alles, was
bläht, nicht bekommen zu sein; von Erbsen, Linsen und Porree rät sie ab. Dabei erstreckte sich ihr Wissen nicht nur auf Erzeugnisse des Klostergartens. Mit dem Fernhandel gelangten vier Ingwergewächse in ihre Hände. Hildegard war hierzulande die Erste, so Mayer, die die Heilwirkung der scharfen Wurzeln erkannte, bei Atembeschwerden bis hin zu Übelkeit. Ein weiterer »Coup« sei ihre Ringelblumensalbe.
    Manche Historiker zweifeln allerdings die Echtheit von Hildegards naturkundlichen Schriften in Gänze an. Im Gegensatz zu den Visionstexten tauchten erste Abschriften erstmals im 14. Jahrhundert auf, ganz offenkundig erweitert und umgestellt. Mayer hält dagegen die eigentümlich holprige Sprache der Texte für einen Beleg der Echtheit. »Ihr Stil ist unnachahmlich.«
    In der Tat stolperte schon im frühen 18. Jahrhundert der Altphilologe David Langius über Hildegards Behauptung, ihre »ungefeilten lateinischen Worte« raune ihr das Jenseits selbst ins Ohr. Dem Heiligen Geist einen derart schlechten Stil zuzuschreiben, spottete Langius, grenze an Blasphemie.

ANHANG

BUCHHINWEISE
    Manfred Akermann: Burgen und Pfalzen der Staufer –
Ein Ausflugsführer, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart, 2010,
144 Seiten.
Der Hohenstaufen, Burg Trifels, die Kaiserpfalz Bad Wimpfen,
Kloster Lorch – Akermann leitet kundig zu den 60 wichtigsten
Staufer-Stätten in Deutschland.
    Johannes Fried: Das Mittelalter – Geschichte und Kultur,
Verlag C. H. Beck, München, 2008, 606 Seiten.
Der Frankfurter Mediävist entfaltet das große Panorama des
Mittelalters tiefgründig und pointiert.
    Knut Görich: Die Staufer – Herrscher und Reich,
Verlag C. H. Beck, München, 2008, 128 Seiten.
Eine sehrgut lesbare, komprimierte Geschichte der Staufer in
ihrem politischen und gesellschaftlichen Zeitkontext, präzise
und kenntnisreich.
    Maurice Keen: Das Rittertum, Patmos Verlag,
Mannheim, 2002, 448 Seiten.
Farbiges Sachbuch zu Ritterschlag, Turnieren und Krieg, aber
auch über das höfische Ideal und die christlichen Motive der
Ritter.
    Johannes Laudage: Friedrich Barbarossa – Eine Biografie,
Pustet Verlag, Regensburg, 2009, 383 Seiten.
Wie wurde Barbarossa zum beherrschenden Machtmenschen
seiner Zeit? Laudage zeichnet sein Leben nach und analysiert
die Vision seines neuen Kaisertums.

    Olaf B. Rader: Friedrich II. – Ein Sizilianer auf dem Kaiserthron,
Verlag C. H. Beck, München, 2010, 580 Seiten.
Diese neue Biografie porträtiert Friedrich vor allem als Sizilianer,
dessen Herrschaftsschwerpunkt in Italien lag.
    Bernd Schneidmüller: Die Kaiser des Mittelalters –
Von Karl dem Großen bis Maximilian I. Verlag C. H. Beck,
München, 2007, 128 Seiten.
Der Historiker stellt die Staufer in seiner kompetenten Übersicht in die Reihe der mittelalterlichen Herrscher.
    Horst Stern: Mann aus Apulien, Rowohlt Taschenbuch
Verlag, Reinbek, 2005, 480 Seiten.
Einer der Klassiker unter den Staufer-Romanen – und noch
immer ein Lesevergnügen.
    Wolfgang Stürner: Friedrich II., Primus Verlag,
Darmstadt, 2009, 1020 Seiten.
Ein Standardwerk, das die historischen Quellen und den
Forschungsstand zur schillerndsten Staufer-Persönlichkeit
detailreich überblickt.
    Stefan Weinfurter: Das Reich im Mittelalter –
Kleine deutsche Geschichte von 500 bis 1500,
Verlag C. H. Beck, München, 2008, 320 Seiten.
Der Weg von den Franken zu den Deutschen – eine prägnante
Analyse der Macht und ihrer Bedingungen, als es noch keine
Nationen gab.

AUTORENVERZEICHNIS
    Susanne Beyer ist SPIEGEL-Redakteurin im Ressort Kultur.
    Jochen Bölsche war SPIEGEL-Autor im Ressort Deutschland.
    Georg Bönisch ist SPIEGEL-Redakteur im Ressort Deutschland in Düsseldorf.
    Sebastian Borger ist freier Autor in London.
    Annette Bruhns ist Redakteurin bei SPIEGEL GESCHICHTE / SPIEGEL WISSEN.
    Thomas Darnstädt ist SPIEGEL-Autor im Ressort Deutschland.
    Fiona Ehlers ist Korrespondentin des SPIEGEL in Rom.
    Jan Friedmann ist SPIEGEL-Redakteur im Ressort Deutschland.
    Annette Großbongardt ist Redakteurin bei SPIEGEL GESCHICHTE /SPIEGEL WISSEN.
    Christoph Gunkel schreibt über Zeitgeschichte für SPIEGEL online.
    Charlotte Klein arbeitet als freie Journalistin.
    Uwe Klußmann

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