Die Stunde der Zikaden

Innigkeit. Als sie sich endlich voneinander lösten und erschöpft nebeneinanderlagen, sagte Guerrini: «Du wolltest doch das Gedicht von Petronius hören, nicht wahr? Jetzt passt es! Aber ich kann es immer noch nicht auswendig.»
    Er knipste die Nachttischlampe an, nahm das Buch, das er offensichtlich schon bereitgelegt hatte, räusperte sich und begann zu lesen:
Welch eine Nacht! Ihr Götter und Göttinnen!
Wie Rosen war das Bett! Da hingen wir
Zusammen im Feuer und wollten in Wonnen zerrinnen.
Und aus den Lippen flossen dort und hier,
Verirrend sich, unsre Seelen in unsre Seelen –
Lebt wohl, ihr Sorgen! Wollt ihr mich noch quälen?
Ich hab in diesen entzückenden Sekunden,
Wie man mit Wonne sterben kann, empfunden.
    «Santa Caterina!», flüsterte Laura und starrte ihn an. «Und das hast du für mich herausgesucht? Ti amo, Angelo!»
     
    FINE

 
    Danken möchte ich Emanuela Mazzuchetti, deren Erinnerungen an die Zeit der Entführungen in Italien mir eine große Hilfe waren. Dank auch vielen Menschen in Portotrusco, das es nicht gibt, die jedoch sehr lebendig sind, wenn auch anderswo. Und besonderen Dank meiner Lektorin Nicole Seifert für die gute Zusammenarbeit.

QUELLEN
    Das Gedicht von Solon auf Seite 7 ist ein Auszug aus den Elegien, übersetzt von Chr. zu Stolberg, aus: Lyrik des Abendlands . Gemeinsam mit Hans Hennecke, Curt Hohoff und Karl Vossler ausgewählt von Georg Britting, Carl Hanser Verlag, München 1953.
     
    Ebendort erschienen auch die in diesem Buch auf den Seiten 170/171 und 396 zitierten Gedichte von Petronius. Das Gedicht «Liebesnacht» wurde übersetzt von Heinrich Heine, «Träume» von v. Bernus.
     
    Der Auszug aus dem Gastmahl bei Trimalchio , ebenfalls von Petronius, erschien beim Deutschen Taschenbuch Verlag, München 2008. Lateinisch-deutsche Ausgabe von Konrad Müller und Wilhelm Ehlers, Seite 119. Hier auf den Seiten 265/266.
     
    Für die Abdruckgenehmigungen danken wir dem Carl Hanser Verlag sowie dem Patmos Verlag.

Informationen zum Buch
    Der Sommer ist vorbei, und Laura und Guerrini freuen sich auf ruhige gemeinsame Tage in dem toskanischen Haus, in dem Guerrini als Kind mit seinen Eltern den Urlaub verbrachte. Doch mit dem Haus und der rauen Landschaft werden auch alte Erinnerungen wach, die Guerrini nachdenklich stimmen. Und es bleibt nicht bei den Erinnerungen. Hat der alte Freund seines Vaters, der ihnen das Haus vermietet, womöglich etwas mit den ominösen Vorkommnissen in « Il Bosco » zu tun? Und welche Rolle spielt Guerrinis Vater dabei? Laura und Guerrini versuchen trotz allem, sich ihren ersten gemeinsamen Urlaub nicht verderben zu lassen, aber es wird ihnen nicht leichtgemacht.

Informationen zur Autorin
    Bevor Felicitas Mayall sich ganz der Schriftstellerei widmete, arbeitete sie als Journalistin bei der «Süddeutschen Zeitung». Wenn sie nicht gerade in Italien für ihre Geschichten recherchiert oder mit ihrem Mann durch dessen australische Heimat reist, ist sie in ihrem Haus in der Nähe von München anzutreffen.
     
    «Die Stunde der Zikaden» ist der sechste Band in der erfolgreichen Serie um die Münchner Kommissarin Laura Gottberg.
     

Impressum
    Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, März 2011
    Copyright © 2009 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
    Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages
    Umschlaggestaltung any.way, Barbara Hanke und Cordula Schmidt
    (Umschlagabbildung: Paul Mayall)
    Schrift DejaVu Copyright © 2003 by Bitstream, Inc. All Rights Reserved. Bitstream Vera is a trademark of Bitstream, Inc.
    Konvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH, KN digital - die digitale Verlagsauslieferung, Stuttgart
    ISBN Buchausgabe 978   -   3   -   499   -   24808   -   5 (1. Auflage 2011)
    ISBN Digitalbuch 978   -   3   -   644   -   30151   -   1
    www.rowohlt-digitalbuch.de