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Die Suche nach den Sternen

Die Suche nach den Sternen

Titel: Die Suche nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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Kapitel 1
     
    Für Zirkus-Marschall Chi Nailer waren harte Zeiten angebrochen. Zu seiner üblichen Aufgabe, die über fünfhundert betriebsamen Quadratkilometer des Solaren Zirkus zu überwachen, hatten sich drei weitere hinzugesellt: Erstens mußte er die Hauptattraktionen in der Mitte des Komplexes verlagern, um Platz für die gewaltige Halle zu schaffen, die für die Feier des Instituts für Solaristik errichtet wurde; zweitens hatte ihn Leez Layor, die Präsidentin der Mars-Schalen-Föderation, davon unterrichten lassen, daß sie den Feierlichkeiten beiwohnen und teilweise den Vorsitz übernehmen würde; und drittens drohten diese beiden Vorgänge die Publikumszahlen um das Fünffache zu steigern. Für den Zirkus waren die Solaren Feiern ein willkommenes Zusatzgeschäft, für Chi Nailer waren sie ein Vorgeschmack auf die Hölle.
    Der Zirkus-Marschall setzte den Ingenieuren zu, innerhalb unmöglich kurzer Fristen neue Stromkabel zu verlegen, und hielt den Lieferanten, die angesichts der immensen Nachfrage unter einer geistigen Ladehemmung zu leiden schienen, eine Strafpredigt. Gleichzeitig nagten an Chi Nailer aber andere Ängste als die Sorge um einen möglichen Zusammenbruch der Organisation des Zirkus. Der Grund für die Feier, für die er sich im Namen des Solaren Zirkus als Gastgeber angeboten hatte, war der Empfang des kleinen Expeditionsteams, das inzwischen nahezu alle Schalen Solarias besucht hatte. Jetzt plante die Mannschaft die ultimative Reise – zu den Grenzen des Solaren Universums und darüber hinaus. Eines der Mitglieder der Expedition war Cherry, der dürre kleine Holo-Illusionist, der einstmals seine eigene Show im Zirkus unterhalten hatte. Und Chis Erfahrung besagte, daß egal, wo Cherry auftauchte, der Ärger nicht lange auf sich warten ließ.
    Die Abenddämmerung setzte ein, und die unzähligen Lichter des Zirkus erwachten nach und nach zum Leben. Chi gelang es schließlich, den hektischen Arbeitstag hinter sich zu lassen. Er verließ sein Büro, das auf dem Dach eines Wolkenkratzers thronte und ihm einen Rundumblick über das weitläufige Gelände erlaubte, und steuerte sein Fahrzeug zügig entlang einer der vielen für zirkuseigene Fahrzeuge reservierten Fahrspuren. Schließlich gelangte er an die Stelle, an der die Kuppel der Halle des Instituts für Solaristik das bunte Wirrwarr der umgebenden Shows und Attraktionen überragte. Hier erwarteten ihn zwei Mitglieder seiner Sicherheitsabteilung, die er mit einer besonderen Aufgabe betraut hatte.
    »Hat sich die Shellback bereits blicken lassen, Swaf?«
    »Noch nicht, Chi. Aber die Luftüberwachung meldet, daß sie sich in unserem Sektor aufhält. Und hier ist alles bereit.«
    Chi warf einen anerkennenden Blick auf das breite Betonpodest, auf dem das phantastische kleine Schiff empfangen und ausgestellt werden sollte. Die Shellback war gegenwärtig das einzige Fahrzeug, das in der Lage war, andere Schalen und die äußeren Regionen des Universums zu erforschen. Die Scheinwerfer für die nächtliche Beleuchtung waren bereits montiert, aber die Kabel schlängelten sich immer noch unordentlich neben den frisch ausgehobenen Gräben. Um das Podest zog sich in größerem Abstand ein solider Maschendrahtzaun. Nach allem, was man hörte, stellte die Shellback nicht gerade einen spektakulären Anblick dar und lief kaum Gefahr, von neugierigen Schaulustigen beschädigt zu werden, aber der Zirkus-Marschall ging nie unnötige Risiken ein.
    »Gut, Swaf! Aber sobald die Shellback gelandet ist, habe ich für euch beide eine andere Aufgabe. Ihr wißt ja, daß Cherry früher seine eigene Show im Zirkus hatte. Nun, er und Harry Castor, dieser andere verquere Holo-Illusionist, hatten eine Fehde, die dem Zirkus jede Menge Ärger machte. Ich weiß, Cherry ist jetzt berühmt, aber ich würde es beiden zutrauen, daß sie trotzdem versuchen, sich eins auszuwischen. Wenn es zwischen den beiden tatsächlich wieder zum Krach kommt, dann habt ihr beide eine Menge Ärger am Hals. Sobald die dürre alte Vogelscheuche die Shellback verläßt, nehmt ihr ihn in die Mitte und bleibt bei ihm, bis er das Gelände des Zirkus verlassen hat. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Verstanden, Chi.« Swafs Augen suchten den Himmel in der Richtung ab, in der er das kleine Schiff erwartete. »An uns kommt er unmöglich vorbei.«
    »Das will ich hoffen.« Chi Nailer rief die Luftüberwachung des Zirkus über sein Gürtelfunkgerät. »Landung in voraussichtlich fünfzehn Minuten. Ich

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