Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
der eben präsentierten Vergangenheit waren gerade ein wenig zu viel für sie. Sie wischte die Tränen entnervt mit den Fingern weg, weil sie keinen Sinn darin sah, hier in Tränen zu zerfließen. Die hatten noch nie jemandem genutzt.

    Rebeka hörte zum ersten Mal in ihrem Leben aufmerksam zu. Das war sie Theo schuldig und ihrer Schwester sowieso. Ungläubig schlug sie die Hand vor den Mund, weil sie nicht fassen konnte, was Romy getan und herausgefunden hatte.
Warum bist du allein gegangen? , hätte sie am liebsten gefragt, obwohl die Antwort darauf klar zwischen ihnen stand. Weil sie bisher nie richtiges Interesse an ihrer Herkunft gezeigt und auch jetzt noch Schwierigkeiten hatte, sich damit auseinander zu setzen.
Sie merkte erst, dass sie fassungslos den Atem angehalten hatte, als es schmerzhaft in ihren Augen und in ihrer Lunge zu brennen begann. Romys Blick auf sie war mit einem Mal so komisch geworden und der Vergleich mit ihrer Mutter traf Rebeka härter als jede Ohrfeige, die Romy ihr für ihr dummes Verhalten hätte verpassen können.
    "Was? – Nein!“ Bekky schluchzte ungläubig und verwirrt auf, das sie in keinem Fall enden wollte wie ihre Mutter und auch nicht, dass Chryses Harper verließ. Noch weniger wollte sie schuld an Romys Tränen sein, die ihre Schwester nun ebenfalls vergoss, während sie bei Rebeka schon längst die blass gewordenen Wangen herunter liefen.
    „Gibt es...ich meine, kann ich...darf ich...“
    Bekky musste schlucken, um das Zittern ihrer Lippen unter Kontrolle zu bringen und ihre Stimme nicht zu weinerlich klingen zu lassen. Sie wagte nicht, aufzustehen, ihre Schwester in die Arme zu schließen und ihr zu versichern, das alles gut werden würde. Das hatte sie schon mal getan, sich nicht an ihr Versprechen gehalten und nachdem Romy schon gesagt hatte, sie hätte bisher keine richtige Familie gehabt, war sie kaum in der Position, noch irgendetwas zu versichern.
    Also schilderte sie einfach in genau demselben Schnelldurchlauf und mit möglichst wenig Schluchzern von dem, was sie in der Nacht beschlossen hatte. Sie würde nicht auf die Uni gehen, sich einen vernünftigen Job suchen, wenn Romy sie hier nicht brauchen konnte und versuchen, nicht nur die Sache zwischen ihnen beiden, sondern auch den Krampf mit Theo zu beenden, den sie vermutlich genauso verletzt hatte wie Romy.
    „Okay, ich weiß nicht, ob er verletzt war. Er hat mich einfach stehen lassen, nachdem er mein gesamtes Zimmer mit seinem... äh, Duft... Rosmarin, sagte ich schon ... genau... also eigentlich fand ich das ziemlich gut, er hat sich nur ein bisschen darüber aufgeregt, dass ich dabei nicht mehr an das Wesentliche denken konnte.“
    Ihre Wangen hatten mittlerweile an Farbe zurückgewonnen und sie rutschte unruhig, nicht wissend wohin mit ihren neuen Erkenntnissen, Einsichten und Gefühlen auf ihrem Platz herum.
    „Ich meine, er hat sehr nachdrücklich klargestellt, dass er nur reden wollte. Für alles andere bin ich noch nicht...“
    Sollte sie tatsächlich sagen, was Theo gesagt hatte? Ja.
    „...reif genug. –Und da hat er wohl genauso recht wie du oder Rys. – Er geht nicht mal ans Telefon, damit ich es wieder gut machen kann. Ich meine, ich weiß ja jetzt ziemlich genau, wie blöd ich bin.“, schloss Bekky betrübt.
    Mist, sie redete schon wieder zu viel über sich selbst. Dabei ging es hier um Romy und darum, dass sich die Vergangenheit nicht wiederholte. Wenn sie jetzt als Schwestern nicht zusammen fanden, dann wohl niemals. Also schenkte Bekky ihr wieder eines dieser schüchternen, zurückhaltenden Lächeln, die sie so gut konnte und fragte einfach, was ihr bei dem Wort Hochzeit als Erstes in den Sinn geschossen war.
    „Kann ich...ich meine, darf ich...dabei sein? Bei der Zeremonie .“
Brautjungfern würde es eher nicht geben. Romy hatte das schon irgendwie zwischen den Zeilen deutlich gemacht. Außerdem war diese Position dann bestimmt doch eher ihren Freundinnen vorbehalten, die sich nie quer und gegen Romy gestellt hatten.
    „Ich meine, du kannst auch Nein sagen. Wie gesagt, ich war ziemlich blöd und ich...Rys hat vielleicht auch etwas dagegen.“
Bekky ließ den Kopf hängen. Schließlich konnte sie Romys Zukünftigem diese Tatsache nicht verübeln.

    Romys Blick wurde sofort schärfer, als sie von Theodor Lancasters Eskapade hörte. Er roch also nach Rosmarin. Wenn er sich mit Rys zusammentat, dann konnten sie gut einen Lammbraten würzen. Romy grinste trocken bei dem Gedanken. Das Lächeln

Weitere Kostenlose Bücher