Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
Verschmelzen ihrer Körper fand. Es war ein so intensives Erlebnis, die Trauer mit ihm zu teilen, dass sie keine andere Weise fand, wie sie ihm noch näher hätte kommen können. Es war schmerzhaft schön, ihn bei sich zu wissen. Und irgendwie unglaublich.
    Aber schließlich konnte sie sich nicht länger bei Rys verstecken, sie hatte letzte Nacht einen Entschluss gefasst, an dem sie festhalten würde. Die mühsam aufgebaute Ruhe, die in ihrem Inneren eingekehrt war, verflog auf der Rückfahrt nach Hause. Und es lag nicht daran, dass sie sich auf den Verkehr konzentrieren musste, weil die Straßen noch feucht waren. Sie stellte ihre Maschine genau vor dem Laden ab und klemmte sich den Helm unter den Arm, während sie die Schlüssel aus ihrer Jeans zu fischen versuchte, wobei sie den Ellenbogen auf der Klinke abstützte und beinahe in ihren Laden gefallen wäre, weil die Tür nachgab. Es war nicht verschlossen!
    Der erste Schreck ließ sofort nach, als sie die Anwesenheit ihrer Schwester spürte und sie dann hinter dem Schreibtisch sitzend erblickte, den Romy ihr zugedacht hatte, aber in letzter Zeit viel mehr von King benutzt worden war. Sie hatte ihn als Mitarbeiter eintragen lassen, da sie seine Hilfe nicht einfach ohne Bezahlung entgegennehmen würde. Dieser Job hatte schließlich nichts damit zu tun, dass er ihr Sophos war. Außerdem lernte sie ihn so am besten kennen, wenn sie auch außerhalb der Welt der Immaculate Zeit miteinander verbrachten. Romy atmete tief durch und drückte die Tür leise ins Schloss, um dann den Knopf zu drücken, der sie verschlossen halten würde. Sie wollte heute keine Störungen und hatte auch gar keine Termine ausgemacht, da der Vollmond nahte und sie lieber nichts riskieren wollte.
    „Hallo, Bekky!“, begrüßte sie ihre Schwester, nachdem sie unbemerkt hinter ihrem Schreibtisch Platz genommen hatte, so dass sie hochfuhr und sie überrascht anstarrte.
    „Möchtest du vielleicht ein neues Ablagesystem einführen?“, fragte sie mit einem kleinen Lächeln und sah auf den auf ihrem Tisch verteilten Papierkram.
    „Whoa!“
    Bekky ließ vor Schreck den Bleistift fallen und war mit einem Satz aus dem Stuhl hochgefahren. Der dünne Schreiber rollte unter den anderen Tisch, ihrer Schwester direkt vor die Füße. Bekky sah ihm nach und seufzte gleichzeitig erleichtert auf.
    „Hi, Romy!“
    Ein linkisches Winken und der lahme Versuch, die Unordnung, die sie im Büro angerichtet hatte, mit einem peinlich berührten Lächeln zu entschuldigen. Das mit dem Ablagesystem musste sie noch ein bisschen professionalisieren.
    „Ich bin etwas später dran, als ich eigentlich vorhatte zu sein… Es war eine ziemlich harte Nacht“, begann sie dann, als die großen Augen ihrer Schwester unschlüssig auf sie gerichtet blieben. Irgendwie kam sie ihr anders vor, als wäre etwas passiert, doch in dem Fall hätten sie die Enforcer sofort alarmiert. Am Gewitter konnte es auch nicht liegen, Bekky fürchtete sich eigentlich nicht vor solchen Dingen, sonst hätte sie sie gestern Abend nicht allein gelassen.
    „Oh, das macht doch nichts!“, platzte Rebeka heraus.
Bei harte Nacht wurde sie sofort hellhörig. Romy hatte ja keine Ahnung, wie hart. Allerdings ruderte Bekky gleich einen gedanklichen Meter zurück, denn erstens wollte sie ihre Schwester mit ihrem Bleiben überraschen und zweitens war sie es wahrscheinlich wieder, die nicht annähernd ahnte, was in der Welt da draußen vor sich ging, weil sich alles um sie herum in ihrem kleinen „Rebeka-Mikro-Kosmos“ abspielte.
Also hielt sie die Klappe und ließ Romy das Reden übernehmen.

    Romy zog die kurze Lederjacke aus, die sie über den Stuhl hängte und stellte den Helm beiseite, damit nichts den Blick auf ihre Schwester verstellte.
    "Ich möchte Rys Harper heiraten, Bekky. So bald wie möglich. Die Zeremonie wird natürlich etwas anders verlaufen, als du dir wohl für deine eigene Hochzeit vorgestellt hast. Natürlich könnte ich auch in einer Kirche oder auf dem Standesamt heiraten, aber ich war bei der Verbindung von Wendy und Ash zugegen, und ich wollte schon da am liebsten gleich mit ihm vor den Altar treten. Er hat mich bei der Hochzeitsfeierlichkeit um meine Hand gebeten und ich habe ihn vertröstet, weil ich wusste, dass es die Dinge zwischen uns nur schwieriger machen würde. Ich und heiraten… Irgendwie nicht vorstellbar, nicht wahr? Klingt wie ein guter Witz, nachdem wir nie Interesse an Männern gezeigt haben, aber das wird sich auch für

Weitere Kostenlose Bücher