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Die Tänzerin von Darkover - 9

Die Tänzerin von Darkover - 9

Titel: Die Tänzerin von Darkover - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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umgehend in sein warmes Büro mit dem bequemen Stuhl zurückzog.
    Magda ließ die hellen Lichter des Raumhafens hinter sich und tauchte ins Dunkel der Stadt ein. Erneut war sie mit ihren Gedanken allein.
    Jene Schreckensnacht – ich erinnere mich, als ob es gestern gewesen wäre.
    Die Freunde, die Familie – alle ermordet, nur weil sie es wagten, Wahrheit und Freiheit zu verkünden. Sie hielt kurz inne, um das Gewicht ihrer Tasche auf die andere Schulter zu verlagern.
    Und doch scheint es mit eine Ewigkeit her zu sein. Andrew, Callista, Damon und Ellemir – alle tot; und auch Cleindori und meine geliebte Shaya – so jung noch, und doch nicht verschont. Von allen, die ich liebte, blieb nur Camilla am Leben.
    Beim Gedanken an Camilla traten ihr Tränen in die Augen. Als die Mörder zuschlugen, war Camilla mit der Schwesternschaft in den Bergen unterwegs. Sie blieb unerreichbar, auch in den folgenden Tagen, in denen Magda sich versteckt halten mußte. Man hatte Magda und alle in ihrer Begleitung für vogelfrei erklärt. Ihr blieb als einziger Ausweg die Flucht, sonst hätte sie das Gildehaus und alle, die ihr Hilfe gewährten, mit ins Unglück gerissen.

    Sie seien verflucht! Ich konnte mich noch nicht einmal verabschieden.
    Als sie sich ihrem Ziel näherte, verlangsamte Magda ihren Schritt.
    Es ist so lange her, und ich habe mich nie gemeldet. Werden sie mich überhaupt wieder aufnehmen? Was ist, wenn auch Camilla das Gildehaus verlassen hat, oder mit einer anderen … NEIN! Ich werde mir nicht unnötig Sorgen machen. Camilla wird da sein. Sie muß einfach da sein!
    Magda fühlte sich in ihrem Beschluß bestärkt, wischte die Tränen weg und eilte die graue Straße hinab. Endlich stand sie wieder vor dem Gildehaus. Um den letzten Zweifel zu zerstreuen, griff Magda nach dem kleinen Seidenbeutel, der ihr an einer Schnur um den Hals hing, entnahm ihm den blauen Sternenstein und konzentrierte ihre Gedanken.
    Mit ihrem Laran suchte und fand sie diejenige, um derentwillen sie die lange Heimreise quer durch das Universum angetreten hatte.
    Camilla erwachte gerade, als sich ihre Gedanken berührten. Magda spürte die kurz aufflackernde Verunsicherung, gefolgt von dem freudigen Moment des Wiedererkennens. Sie ließ ihren Sternenstein in den Beutel zurückgleiten; dann klopfte sie beherzt an die Tür vor ihr. Ein Mädchen öffnete die Tür einen Spalt weit und blinzelte Magda durch verschlafene Augen an.
    »Willkommen, Schwester«, begrüßte das Mädchen sie. »Ich kenne dich nicht; aus welchem Haus stammst du? Und was treibt dich durch die Nacht hierher? Steckst du in Schwierigkeiten?«
    »Ich stamme aus diesem Haus«, erwiderte Magda. »Und meine Schwierigkeiten haben mich länger als nur eine dunkle Nacht umhergetrieben. Jetzt bin ich heimgekehrt, um Camilla wiederzusehen.«
    »Um diese Zeit? Ich bin sicher, sie schläft noch. Vor Sonnenaufgang rührt sich niemand ohne guten Grund.«
    »Du kannst mir ruhig glauben. Sie ist bereits aufgestanden und kleidet sich wahrscheinlich gerade an.« Die Türsteherin schaute Magda voller Zweifel an, aber ehe sie noch etwas entgegnen konnte, waren herbeieilende Schritte und eine aufgeregte Stimme zu hören.

    »Mach Platz, chiya, laß mich vorbei!«
    Camilla stand die Erregung ins Gesicht geschrieben, als sie jetzt hinter dem Mädchen auftauchte, es beiseite schob und hinaus auf die Straße stürzte. Atemlos und mit weit aufgerissenen Augen starrte sie Magda an.
    »Breda, bist du es wirklich? Ich glaubte, du seist tot! All die Jahre habe ich um dich getrauert, und jetzt bist du zu mir zurückgekehrt!
    Wo bist du gewesen? Wie ist es dir ergangen?«
    »Ich war tot. Innerlich war ich in den vergangenen Jahren tot«, erwiderte Magda. »Aber jetzt habe ich dich wieder und lebe. Cara Mia, ich werde dich nie mehr verlassen!« Jedes weitere Wort war unnötig. Und als sie sich umarmten, im Rapport miteinander verschmolzen und sich erneut die Treue schworen, da endlich ging die Sonne über Darkover auf.

    ELISABETH WATERS
    Stumme Freunde
    Es gibt viele Gründe, warum ich froh bin, mit Elisabeth in einem Haus zu wohnen; nicht zuletzt deshalb, weil ich ihr immer sagen kann, was mir bei der Zusammenstellung einer neuen Anthologie noch zu fehlen scheint –
    und dann setzt sie sich einfach hin und schreibt es für mich. Kann es ein nützlicheres Talent geben? Was ich diesmal zur Abrundung brauchte, war eine kurze, amüsante Geschichte. Und sie zauberte genau jene Geschichte aus dem Hut, die ich

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