Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen

Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen

Titel: Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Art Norman
Vom Netzwerk:
außer den Mitgliedern seiner Loge. Nicht einmal den anderen Terranauten war der Sitz der Basis bekannt, jene geheimnisumwitterte Burg, wie die Treiber sie nannten. Und Asen-Ger hütete sich, sein Geheimnis zu lüften. Er sprach auch selten davon, überhaupt einen Landsitz zu besitzen. Für Sternenfahrer war das mehr als ungewöhnlich. Andererseits mochte zur Erklärung dienen, daß Asen-Ger zuweilen im Auftrag anderer Händler flog und manchmal auch Waren lagern mußte – offiziell galt der Landsitz daher als Handelslager. Auch hierin unterschied er sich aber bereits gefährlich von normalen Logenmeistern. Denn er war der Eigner seines Schiffes, seines Privatraumers, und er stellte sich dem Händler zur Verfügung, der am besten zahlte, behielt aber selbst das Kommando, im Gegensatz zu der üblichen Gepflogenheit, daß der Händler selbst kommandierte und eine Treiberloge in seinen Diensten hatte. Asen-Ger war selbständig, war frei und unabhängig – zu unabhängig für manche Persönlichkeiten des Konzils.
    Wie jedes Treiberschiff schwebte seine FENRISWOLF im Planetenorbit. Treiberschiffe landeten nie auf Planeten, denn sie besaßen keine leistungsstarken Triebwerke, und die PSI-Kräfte der Treiber waren nicht in der Lage, ein Schiff zu landen. Jene unseligen Zeiten, in denen Raumschiffe zu neunzig Prozent aus Antriebssystemen bestanden, schwerfällig und langsam waren und keine Chance hatten, mit ihren konventionellen Antrieben auch nur zwei Drittel der Lichtgeschwindigkeit zu erreichen, waren längst vorbei. Die Entdeckung, daß mit Treiberkraft und Yggdrasil-Mistel ein Manövrieren im übergeordneten Weltraum II möglich war, hatte alles verändert. Das Handikap war das Unvermögen, auf Planeten zu landen und sie wieder zu verlassen. Das erledigten die Ringos, die Kleinraumer, die entweder vom Treiberschiff mitgeführt wurden oder von der jeweiligen Planetenbasis kamen.
    Asen-Ger besaß einen eigenen Ringo-Raumer, ein Privileg, das sonst nur Manags zustand. Immerhin war es ihm auf diese Weise möglich, auch Kolonialwelten zu kontaktieren, deren Eigenbestand an raumtüchtigen Zubringermaschinen noch ungenügend war.
    Asen-Ger führte lediglich einen Handkoffer bei sich, als er wieder aus seinen Privatgemächern erschien. La Strega nickte ihm zu und ging zur Tür.
    »Sie wissen Bescheid«, unterrichtete sie ihn. »Sie warten im ›Siebengestirn‹.«
    Asen-Gers Stirn furchte sich etwas. Im nachhinein gefiel ihm nicht, daß er ausgerechnet eine der berüchtigtsten Hafenkneipen von Porto Novo zum Treffpunkt seiner Loge gewählt hatte. Doch achselzuckend ging er darüber hinweg. »Bist du selbst fertig?« fragte er.
    Die Treiberin sah an sich herunter. »Natürlich«, erwiderte sie anschließend. »Alles, was ich ständig brauche, befindet sich doch im Schiff.«
    Asen-Ger nickte und setzte sich in Bewegung. Gemeinsam verließen sie das Gebäude. Die Burg befand sich rund hundert Kilometer von der Hauptstadt entfernt am Rand der Zwielichtzone, die die Nachtseite von der Tagseite des rotationslosen Planeten trennte. Aufgrund der hohen Temperaturen und der geringen Luftfeuchtigkeit hatten sich gigantische Großraumwüsten gebildet. Dennoch war der Planet reich gewesen, weil sich dicht unter der Oberfläche riesige Edelmetallager befanden, die inzwischen allerdings völlig ausgebeutet waren.
    Die beiden Menschen schritten durch den knirschenden Wüstensand zum Ringo hinüber, der mit geöffneter Schleuse auf sie wartete. Wenig später hob die Maschine mit singendem Motor ab und jagte durch die Atmosphäre der Hauptstadt entgegen.
    Noch ahnte Asen-Ger nicht, was sich dort im gleichen Moment abspielte …
     
    *
     
    »Asen-Ger …«
    Zwei Männer, zwei Frauen und ein Kind lösten sich aus der Menge der Besucher des »Siebengestirns« und kamen auf den Summacum zu. Sie hatten im Hintergrund gesessen und keine Gelegenheit gehabt, den Toten zu sehen. Es waren die Treiber aus Asen-Gers Loge.
    »Wo ist Jester?« fragte Asen-Ger leise. Mit La Strega del Drago, die mit ihm gekommen war, waren sie sechs Treiber. Wo steckte der siebte?
    Warlowe sah zufällig zum Eingang und erkannte Asen-Ger. Blitzschnell hob er den Arm. Auch ihm waren der Logenmeister und seine Loge keine Unbekannten.
    »Asen-Ger«, rief er laut. »Kommen Sie doch bitte! Hier ist ein Mann aus Ihrer Loge!«
    Asen-Ger wurde etwas blasser. Er liebte kein Aufsehen um sich und seine Leute.
    Mit etwas unbehaglichem Gefühl trat er näher. Die Menge machte ihm

Weitere Kostenlose Bücher