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Level 4 Kids 01 - Diebe im Netz

Level 4 Kids 01 - Diebe im Netz

Titel: Level 4 Kids 01 - Diebe im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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Der neue Nachbar
    E s war spät. Längst Schlafenszeit. Ein schwaches Licht schimmerte aus dem Fenster in der dritten Etage. Herr Dickmann las beim Schein seiner Taschenlampe einen megaspannenden Abenteuerroman. Nur noch drei Seiten bis zum Schluss! Plötzlich ein Geräusch!
    Herr Dickmann knipste die Taschenlampe aus und schob das Buch unters Kopfkissen.
    Herr Dickmann war gerade zehn Jahre alt geworden und hieß mit vollständigem Namen Hermann Dickmann. Das war eindeutig ein »mann« zu viel, fand er. Und so hatte er einfach eins gekürzt und durch ein kleines »r« ersetzt. Auf diese Weise war Herr Dickmann entstanden. Ein Name, der ihm erheblich besser gefiel. Seine Freunde hatten diesen Namen gleich akzeptiert.Die Lehrer nicht. Und seine Eltern auch nicht. Die nannten ihn nach wie vor Hermann. Ätzend, fand Herr Dickmann. Aber was sollte man machen, wenn Patenonkel und Patentante Hermann und Hermine hießen?
    Herrn Dickmanns Schwester hieß deshalb Hermine, was sie genauso blöd fand. »Harry Potter« hin oder her: Kein normales elfjähriges Mädchen hieß Hermine. Also nannte sie sich »Minni«. Für Herrn Dickmann eine gelungene Abkürzung von »mini-males Denkvermögen«.
    Minni rief ihren Bruder »Dicker«. Das war noch blöder als Hermann. Und passte auch gar nicht: Herr Dickmann war nämlich nicht dick. Er war fett.
    Das Geräusch kam von draußen, erkannte Herr Dickmann. Er ging zum Fenster hinüber. Es war nichts zu sehen. Nur parkende Autos, Laternen, Häuser. Nicht einmal jemand, der seinen Hund noch spät am Abend Gassi führte. Niemand war da.
    Nur das Geräusch. Ein seltsames Geräusch. Esquietschte wie eine alte Tür. Herr Dickmann sah aber keine Tür. Er sah…

    Einen Lichtkegel! Dort drüben auf der anderen Straßenseite. Jemand leuchtete mit einer Taschenlampe auf den Fußweg hinunter.
    Herrn Dickmanns Blick schoss hinauf.
    Da!
    Es verschlug ihm den Atem.
    Es kletterte tatsächlich jemand an einem Seil die Hauswand hinab!
    Ein Einbrecher?
    Herrn Dickmanns Herz schlug bis zum Hals.
    Die Polizei!, schoss es ihm durch den Kopf. Er musste die Polizei rufen.
    Aber die Polizei hörte nicht auf kleine Jungs. Also musste er erst seine Eltern wecken.Aber wenn er hinüber ins Schlafzimmer lief, würde er den Einbrecher aus den Augen verlieren. Herr Dickmann wusste nicht, was er tun sollte. Nervös hippelte er von einem Fuß auf den anderen.
    Der Einbrecher hatte die Straße erreicht. Verflixt, er würde noch verschwinden, ehe Herr Dickmann seine Eltern informieren konnte! Schon lange hatte Herr Dickmann sich gewünscht, einmal einen Einbrecher auf frischer Tat zu ertappen. Am liebsten hätte er dazu einen Detektivclub gegründet. Aber niemand wollte dabei mitmachen. Und jetzt, da er endlich einen Einbrecher während der Tat beobachtete, hatte er weder einen Detektivclub noch wusste er, was er nun tun sollte. So schaute er einfach nur hinüber auf die Straßenseite.
    Klein war der Einbrecher, stellte Herr Dickmann fest. Und nicht mal maskiert. Im Schein der Straßenlaterne konnte Herr Dickmann ihn nun genau erkennen.
    Das war überhaupt kein Einbrecher. Es warder neue Nachbarsjunge, der erst gestern gegenüber eingezogen war. Wie hieß der gleich?
    Kio. Genau. Der war bestimmt nicht in die Wohnung eingebrochen. Der wohnte ja dort. Aber was trieb der da mitten in der Nacht?
    Herr Dickmann drückte sich die Nase an der Fensterscheibe platt.
    Kio zog an dem Seil. Anscheinend prüfte er, ob es hielt.
    Tatsächlich! Jetzt kletterte er an dem Seil wieder hinauf!
    Herr Dickmann konnte es nicht glauben! Das war ja noch spannender als das letzte Kapitel seines Abenteuerromans. Er musste wissen, was Kio vorhatte. Morgen würde er ihn sofort fragen! Morgen war Kios erster Schultag. Und wie Herrn Dickmanns Mutter gesagt hatte, kam Kio in seine Klasse, die 4 a der Neil-Alden-Armstrong-Grundschule. Ganz nebenbei, die erste Grundschule Deutschlands, die nach dem ersten Mann auf dem Mond benannt worden war.
    Ein greller Schrei weckte ihn am nächsten Morgen. Der entsetzliche Schrei einer noch entsetzlicherenStimme. Auf der ganzen Welt gab es nur eine einzige solche Stimme: Sie klang, als ob ein Regionalzug mitten im Kinderzimmer bremste. Minnis Stimme!
    Herr Dickmann war erschrocken, aber nicht überrascht. Seit drei Tagen ging das nun schon so, immer wenn Minni morgens vor dem Spiegel stand. Er schälte sich aus dem Bett und schlurfte zum Bad. Minni stand vor dem Spiegel. Sie hatte ein Pickelchen in ihrem Gesicht

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