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Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Titel: Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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David, daß der richtige Zeitpunkt nun gekommen ist, Yggdrasil wieder ins Leben zu rufen. Nur wenn wir Pankaldi garantieren, daß die Mistelproduktion gesichert ist, wird es zum Vertrag und zu Valdecs Sturz kommen.«
    David sah zu Boden, zu den kahlen, kalten Wänden, an denen die Augen keinen Halt fanden und unstet weiterglitten.
    »Ich bin der einzige Mensch, der das Versteck der Samenschoten kennt. Und wir vier hier sind die einzigen, die wissen, daß Yggdrasil nicht völlig ausgelöscht ist.« Mühsam suchte er nach den richtigen Worten. »Wir müssen begreifen, wie groß unsere Verantwortung ist, denn Yggdrasil war nicht einfach ein Baum, ein Mistellieferant, sondern ein Versprechen, Yggdrasil öffnete den Menschen den Weg zu den Sternen. Und wenn es keine Treiber, keine Misteln mehr gibt und die Kaiserkraft verstärkt eingesetzt wird, dann schließt sich die Tür wieder – endgültig. Uns allen sind die Gefahren der Kaiserkraft bekannt.«
    »Kommen Sie zum Thema, terGorden«, forderte ihn Ashmit ungeduldig auf. »Der Samen! Wo befindet sich Yggdrasils Samen?«
    David warf ihm einen müden Blick zu. »Ich habe mir geschworen, Asen-Ger«, wandte er sich wieder an den Logenmeister, »die Samenschoten erst einzupflanzen, wenn feststeht, daß sie nicht erneut vernichtet werden. Denn dann wäre es endgültig – das unwiderrufliche Aus für die Menschheit. Erde und Kolonien sind aufeinander angewiesen. Die Raumfahrt ist lebenswichtig. Ohne sie bricht alles zusammen.«
    »Darum verstehe ich nicht, worauf Sie hinauswollen!« Ashmit sah beifallheischend zu Javage. »Schaffen Sie die Samen her, und Pankaldi wird Valdec erledigen …«
    David terGorden schüttelte den Kopf. Langsam, nachdrücklich und entschlossen. »Nein. Es ist noch zu früh. Und es ist nicht der richtige Weg. Yggdrasil ist zu wertvoll. Wir dürfen sie nicht einer ungewissen Chance wegen aufs Spiel setzen.«
    »David!« Die Stimme Asen-Gers schwankte. »Besinne dich! Du hast es nicht gesehen, das Elend der Flüchtlinge, die Morde an ungezählten Treibern, die zunehmenden Hetzjagden der Garden auf unsere …«
    »Dieser Narr wird uns ins Unglück stürzen!« Ashmit fuchtelte mit den Armen. »Vielleicht weiß er nicht einmal, was er tut! Wir müssen ihm das Versteck entreißen! Wir …«
    Asen-Ger wirbelte herum. »Halten Sie den Mund!« brüllte er zornig.
    Ashmit fuhr zusammen. Dann senkte er den Kopf. »Ich … Entschuldigen Sie, aber ich …«
    »Schon gut.« Asen-Ger winkte ab. »Wir sind alle überreizt.«
    Drückendes Schweigen legte sich über den kleinen Raum. David konnte das Rauschen des Windes hören, der Trockenheit aus der Wüste mitführte. Bald würde der Abendsturm beginnen.
    »Wenn du dich eine Weile auf Zoe umgesehen hast, David«, sagte Asen-Ger mit schleppender Stimme, »dann wirst du uns verstehen. Und zustimmen.«
    David sagte nichts.
    Dumpfer Schmerz pochte mit einemmal in seinem Schädel. Unwillig fuhr er sich über die Stirn und fühlte das Bedürfnis nach Schlaf übermächtig werden. Während der letzten Flugetappen der MILAN hatte er die Loge unterstützt und seine psionischen Kräfte verausgabt. Er war erschöpft und sehnte sich nach Ruhe.
    Gram Ashmit erhob sich. »Es tut mir leid, aber ich habe noch einen wichtigen Termin, um die Integration der Flüchtlinge …«
    Mit einem krachenden Laut sprang die Tür auf, schnitt dem Summacum das Wort ab.
    Davids Augen weiteten sich vor Überraschung.
    Rollo! Und Narda!
    Das Gesicht des PSI-Mädchens war bleich. Und sie keuchte wie nach schwerer körperlicher Anstrengung.
    »Die Garden!« brach es aus ihr hervor. »Schiffe der Garden greifen Zoe an!«
     
    *
     
    Das tiefe Brummen des Gefechtsalarmes durchlief die GRAUE ARDA. Automatisch verriegelten sich die Sicherheitsschotte, teilten den Raumer in Hunderte von luftdichten Kammern auf. Mit mechanischer Gelassenheit schoben sich die Kuppeln der Laserkanonen aus dem Rumpf, öffneten sich die Klappen vor den Abschußrampen der robotgesteuerten Atomraketen.
    Erregung durchpulste Cosmoral Jaschini. Sie sah sich in der Zentrale der GRAUEN ARDA um, spürte die Blicke der Gardisten auf ihrer Haut brennen, und trotz des Lärms, des bevorstehenden Angriffs herrschte keine Hektik, keine Nervosität. Die Grauen Garden hatten ihren Auftrag – und sie würden ihn durchführen; kühl und überlegen wie immer.
    Mit einem leisen Schnappen schloß sich ihr Helm, verband sich lückenlos mit der geschmeidigen Halskrause ihres Raumanzugs. Die Gardisten

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