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Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Titel: Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Sie unten vom Pflaster aufliest. Ich werde brüllen und mir auf die Schenkel klopfen, weil ein schwachköpfiger Verräter endlich gestorben ist. Sdart, Sie Nichts, Sie Wahnsinniger, wenn ich noch einmal so etwas von Ihnen höre, bei den Alten Loren, ich mache meine Drohung wahr, ich zertrete Sie zu Staub …«
    Der Reichsverweser duckte sich ein wenig, kurz und kaum merkbar, aber der Lore registrierte mit behaglicher Befriedigung und leisem Stolz, daß es ihm gelungen war, Sdart zu beeindrucken, ihn einzuschüchtern. Wie schon so oft in derartigen Momenten sehnte sich Zanzin von Vrest zu seiner Jugendzeit zurück, wo sein Vater noch mit eiserner Faust in Neuzen Vrest regiert hatte. Seine Stimme war eine Axt gewesen, ein furchtbares Werkzeug, das strafen und vernichten konnte. Damals hatte niemand gewagt, ungebeten in den Lorenpalast zu kommen, damals hatten die Reichsverweser geschwiegen und genickt und gehorcht.
    Aber die Zeiten, dachte der Lore resignierend, waren fremd geworden, die Flut der Ereignisse hatte alles überrollt und verändert.
    »Was also«, hörte er Talibur Sdart wie aus weiter Ferne sagen, »soll ich Vranten Storrz und den wartenden Leihmännern ausrichten, Lore?«
    Zanzin von Vrest dachte nach. Angestrengt suchte er nach einem Ausweg. Aber Sdarts Worte kamen ihm immer wieder in den Sinn und er wußte im Grunde, daß der Reichsverweser recht hatte. Er konnte die Leihmänner nicht abweisen, wollte er die Stabilität des Thrones bewahren und es nicht zu einem offenen Konflikt kommen lassen. Storrz war ein Lump, ein Renegat, der nach Lorenmacht lechzte, aber in seinen Diensthäusern stapelten sich die Silberlinge, wurden die Waffen geschmiedet, die die Lorische Armee in dem bevorstehenden Krieg gegen den Norden so dringend benötigte.
    Seine Miene erhellte sich plötzlich und er hieb mit der Faust auf einen massiven Holztisch, daß die Schallwellen wie spröde Blitze durch den Raum zuckten. »Es ist genial«, schrie der Lore, »und ich frage mich, warum Sie mir dienen, wenn Sie nicht selbst auf diese Gedanken kommen, die alle unsere Probleme für einige Zeit lösen werden … Der Plan könnte von meinem Vater stammen und jeder weiß, daß sein Genie in mir fortlebt und daß seine Worte meine Worte, seine Gedanken meine Gedanken sind. Hören Sie gut zu, Sdart, denn es ist wichtig und ich befehle es nur einmal. Wir finanzieren die zweite Flotte zur Hälfte, sobald feststeht, daß die erste Expedition unter dem Loren Solvan von Vrest Erfolg hatte. Als Gegenleistung sichern uns die Leihmänner bedingungslose Unterstützung im Krieg gegen Nord-Runnevel zu und akzeptieren die Preisangebote der Lorischen Rüstkammer für alles Kriegsmaterial, das im Lauf der Auseinandersetzung benötigt wird.«
    Zanzin von Vrest trat auf den Reichsverweser zu. »Stellen Sie es geschickt an, Sdart. Setzen Sie die Preise zunächst niedrig an, lassen Sie diesen Abschaum etwas handeln, geben Sie nach, bis wir unsere ursprüngliche Vorstellung durchsetzen können. Ich verlasse mich auf Sie. Setzen Sie einen Vertrag auf und … Ach was, Sie wissen, was zu tun ist.«
    Der Reichsverweser neigte erneut den Kopf. »Gewiß, Lore.«
    »Wir werden sie ausbluten lassen«, knurrte der Lore. »Wir werden sie schröpfen und gleichzeitig den nordischen Schmutz von Runnevels Antlitz waschen und danach sind die Leihmänner an der Reihe, denn dann haben wir freie Hand und … Sdart, Sie Narr, worauf warten Sie noch? Gehen Sie endlich zu diesem Storrz und seiner Bande und wenn alles erledigt ist, erstatten Sie mir Bericht. Und schicken Sie Larresch zu mir, ich will wissen, wie die Vorbereitungen zur Nacht der stillen Wasser inzwischen gediehen sind.«
    Talibur Sdart erhob sich schweigend und eilte zur Tür.
    Man muß diese Emporkömmlinge manchmal treten, sagte sich der Lore Zanzin von Vrest. Man muß ihnen zeigen, woher sie kommen und was für erbärmliche Gestalten sie sind. Das ist das Geheimnis der Macht: man muß wissen, wann es Zeit wird, Tritte auszuteilen.
    Dann wirbelte er herum und trat fast beiläufig gegen eine leicht hervorstehende Fuge der Wand, die plötzlich auseinanderklaffte.
    Der Lore verspürte Hitze in seinen Lenden, als er auf seine Mätresse zuging und sie ergriff, wie ein echter Zopte ein Weib ergreifen mußte, wollte er kein Schwächling sein.
     
    *
     
    Ein Geruch nach Moschus stieg in Llewellyns Nase. Unwillkürlich wandte er den Kopf und sah zu Deschmarn-Drag hinüber, der reglos in seinem Sessel saß und fasziniert

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