Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen
einziges Ziel: so schnell wie möglich zur Sturmvogel zurückzukehren, das Beiboot reparieren und von Rorqual zu verschwinden, um den Weg ins Normaluniversum ausfindig zu machen. In dem Sternenreich, das Max von Valdec nun regierte, mußte es hoch genügend Treiber geben, die die Terranauten kannten oder sogar selbst zu ihnen gehörten. Es mußten so viele wie möglich ausfindig, gerettet und nach Rorqual gebracht werden, da diese Welt die einzige war, die die Truppen des Konzils nicht erreichen konnten. Hunderte von interstellaren Schiffen waren in den letzten zweihundertfünfzig Jahren in Weltraum II verschwunden und nur ein winzigkleiner Prozentsatz hatte den einzigen Planeten der pulsierenden Sonne entdeckt. Hier konnten sich die Verfolgten des Universums sicher fühlen – und von hier aus würde man schließlich zum ultimaten Schlag gegen Max von Valdec und seine Vasallen ausholen. Bis dahin gab es aber noch unendlich viele Dinge zu tun. Rorqual mußte erforscht und kartographiert werden. Man mußte Kontakt zu denjenigen Leuten aufnehmen, die den Planeten bereits kannten und ihn in seiner Ursprünglichkeit erhalten wollten: Rowl Hellinger und vielleicht Marcel d’Guinne und seine Freunde: Chalid und die Islahami. Diese Welt mußte nicht nur vor dem äußeren Feind verborgen, sondern auch vor dem inneren beschützt werden. Rogier, der Mann, der seine Hände ausstreckte, um diese Welt allein in seinen Griff zu bekommen, war ein gefährlicher Gegner, den man nicht unterschätzen durfte. Und es gab Geheimnisse zu lösen. Die Existenz der Borstenkiefer auf der Totenkopfinsel war ebenso rätselhaft wie die der unheimlichen Banshees, die die abergläubischen Bewohner dieser Welt in Angst und Schrecken versetzten.
Als David terGorden nach einer eingehenden Inspektion der Festung gegen Mitternacht in den luxuriös eingerichteten Hauptwohnraum der Raghans zurückkehrte, hatten sich die Minenarbeiter bereits zurückgezogen und waren in tiefen Schlaf gefallen. Asen-Ger lag dösend in einem mächtigen Ledersessel und sprach im Traum. Seine Hände zuckten. Er mußte viel durchgemacht haben, wenn sich die in seinem Inneren angesammelten Spannungen erst jetzt lösten.
Yoal Corcoran saß an einem der Tische, rauchte eine schwarze Zigarre und unterhielt sich müde aber glücklich mit dem erschöpften Collyn, dem ständig die Augen zuzufallen drohten.
Farrell packte Davids rechten Arm, zog ihn in eine Nische und flüsterte:
»Schau mal.«
Davids Blick wanderte über die dicken, den gesamten Steinboden bedeckenden Felle und verharrte schließlich auf Thorna, die sich unter der Haupttafel wie ein Kätzchen zusammengerollt hatte und schlief. Noch immer brannte das Feuer im Kamin. Davor, auf dem Boden, hatte sich Zandra van Heissig ausgestreckt. Auch sie lag in tiefem Schlummer. Neben ihr hockte Mark Markham, der aufgrund der starken Hitze sein Lederwams ausgezogen hatte und gerade dabei war, den an einer Schlaufe hängenden kleinen Lederbeutel über seinen Kopf zu ziehen. Er hob Zandras Hand vom Boden auf, küßte sie ehrfurchtsvoll und drückte dann den Beutel zwischen ihre Finger. In dem Beutel waren die getrockneten Misteln.
ENDE
In der nächsten Woche erscheint Band 19:
»Unternehmen Weltuntergang«
von Erno Fischer
Nachdem es den auf Rorqual gestrandeten Terranauten gelungen ist, wieder zusammenzufinden, richten sie all ihre Kräfte darauf, den Planeten zu verlassen. Doch bevor wir Davids weiteren Weg verfolgen, wenden wir uns den Ereignissen im irdischen Sonnensystem zu. Dort bahnt sich durch Valdecs fortgesetzte Kaiserkraft-Experimente eine tödliche Gefahr für die ganze Menschheit an.
Im Asteroiden-Gürtel führt der Summacum Homan im Auftrag Valdecs den Versuch durch, mit Kaiserkraft ein Tor zu Weltraum 11 zu schaffen. Der Versuch wird zum UNTERNEHMEN WELTUNTERGANG. Gleichzeitig erreicht der Außerirdische Cantos das Sonnensystem. Kann er die Menschheit noch rechtzeitig vor der Selbstvernichtung warnen? Erleben Sie in einer Woche ein Wiedersehen mit Cantos, dem Kundschafter von Genessos.
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