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Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Titel: Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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liegenden Männer zu über drei Vierteln dem Hungertod nahe waren, erkannten die Neuankömmlinge auf den ersten Blick. David gab Collyn und Thorna die Anweisung, auf der Stelle alle Nahrungsmittel hereinzubringen, die noch auf dem Schlitten lagen. Farrell bearbeitete das Gefährt selbst auf der Stelle mit einer großen Axt. Hier mußte schnell und unbürokratisch Hilfe geleistet werden. Das war klar. Wie sie den Rückmarsch schaffen sollten, wenn sie das wenige, was sie selbst besaßen an die Hungernden verteilten, stand jetzt nicht zur Debatte. Im Hause Raghans mußte es genug geben, das war der einzige Gedanke, der David beseelte – und er zweifelte nicht daran, daß ihre einzige Chance, der weißen Hölle wieder zu entrinnen, darin bestand, daß sie es sich holten. Aber dazu brauchte er gestärkte Männer.
    Er bahnte sich einen Weg durch umgefallene Stühle und zur Hälfte zerhackte Tische, bis er vor einem Lager stand, auf dem er einen Mann erkannte, der totenbleich und mit eingefallenen Wangen in einem bleiernen Schlaf lag. Das mußte Yoal Corcoran sein. Die Halskette mit dem Triadischen Monochord der Treiber baumelte an einem Nagel über ihm. Der Mann war nicht ansprechbar. Anscheinend hatte er seit mehr als einer Woche nichts mehr gegessen.
    Die Queen Mandorla war noch übler dran und zeigte alle Anzeichen einer schweren Gelbsucht. Sie musterte David, als er sie ansah, mit einem beinahe toten Blick und murmelte etwas, das er nicht verstehen konnte. Asen-Ger, der ganz am Ende des Raumes auf einem räudigen Fell schlief, öffnete allerdings sofort die Augen, als David ihn an der Schulter berührte.
    »Ich glaube es nicht«, sagte er mit kraftloser Stimme, als David ihn ansprach. »Ich habe dich schon zu oft gesehen.«
    »Asen-Ger«, sagte David und preßte den Mann, den er zum letztenmal auf dem Schiff gesehen hatte, mit dem sie von Zoe geflohen waren, wieder auf sein Lager zurück. »Wir sind da! Wir haben es geschafft und holen euch jetzt alle hier raus …«
    »Ich kann es einfach nicht glauben«, keuchte Asen-Ger und schlief wieder ein.
    Zandra befestigte einen Kupferkessel über den Flammen und begann, eine kräftige Brühe zuzubereiten. Die Männer mußten mit etwas leichtem beginnen, wenn sie nicht Schwierigkeiten mit dem Magen bekommen wollten. Thorna brachte das von Farrell gehackte Brennholz herein, und Arlene begann den Raum aufzuräumen. Narbe, der unentschlossen herumstand (er schien der Kräftigste der Minenarbeiter zu sein) spürte plötzlich wie sie ihn am Kragen packte und auf das nächste Bett zustieß. »Der Mann da hat sich naßgemacht«, fuhr Arlene ihn an. »Sieh zu, daß er trockenes Zeug an den Leib kriegt!«
    »Aber …« stotterte Narbe entsetzt. »Tu was sie sagt«, sagte Farrell, der gerade mit einem Arm voll Brennholz hereinkam, »sonst legt sie dich um!« Narbe ging sofort ans Werk. Es war eine ungeheure Prozedur, die Hütte wieder in einen einigermaßen bewohnbaren Zustand zu versetzen. Da die Flammen begierig fraßen, was man ihnen vorsetzte, eilten David, Farrell und Collyn eine halbe Stunde später hinaus und begannen, mit einigen Äxten die nächstliegende Hütte zu demontieren. Sie brauchten zunächst einmal Holz, viel Holz, und Respekt vor dem Eigentum eines Mannes, der seine Leute hungern und frieren ließ, kannten sie nicht. Inzwischen hatten Zandra, Arlene und Thorna dem ersten halben Dutzend der Geschwächten eine kräftige Fischsuppe eingeflößt. Zwei ältere, ziemlich zähe Männer waren bereits aufgestanden und hielten schwankend das Kaminfeuer in Gang. Ein Dritter, der im Gegensatz zu ihnen noch relativ jung war und sich offenbar schämte, von einer unbekannten Frau gewaschen zu werden, sammelte die ihm noch verbliebenen Kräfte und stand auf, um für sich selbst zu sorgen. Vier Stunden nach der Ankunft der Fremdlinge knisterte in der Hütte ein behagliches Feuer, und bis auf Mandorla, Corcoran und drei weitere Männer, schauten die anderen zum erstenmal seit vielen Tagen wieder aufnahmebereit in die Welt.
    Asen-Ger hatte, wie er David noch spät in der Nacht berichtete, erst zwei Tage zuvor endgültig aufgegeben. Sein Metabolismus war zwar geschwächt, aber immer noch gut genug erhalten, um den anderen einen Bericht über die Irrfahrt geben zu können, die er und die anderen nach der Gefangennahme von Rianna Ross durchlebt hatten.
    »Als wir feststellten, daß unser Beiboot nicht mehr funktionstüchtig war«, berichtete er, »beschlossen wir, uns zum Festland zu

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