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Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Titel: Die Terranauten 038 - Nardas Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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sie handelte jetzt oder nie mehr.
    Sie fühlte die Kraft der anderen Treiber wie eine formbare Masse. Sie griff danach, bannte sie mit den Kräften ihres Geistes – und warf sie gegen Eschrit. Sie wußte, daß ein Versuch, sein Denken zu beeinflussen, nutzlos bleiben mußte. Seine Fähigkeit des Zweidenkens schützte ihn, und dieselbe Fähigkeit hatte eine nicht sichtbare Schutzhülle um seinen Körper gelegt, die nicht zu durchdringen war. Narda sah nur noch die Waffe in seiner Faust, und ihr ganzes Denken und Empfinden galt nur noch dem einen Ziel, sie festzuhalten, unverrückbar zu blockieren. Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie Masurin taumelte.
    »Jetzt!« rief sie. Ruman Marjew hatte plötzlich seinen Schocker in der Hand, und er wirbelte herum. Von den Lippen Eschrits löste sich ein Laut des Erstaunens, als er verzweifelt versuchte, den Strahler zu bewegen. Etwas Unsichtbares hielt ihn fest umklammert, aber Narda spürte deutlich, wie er sich auf seine seltsame Begabung konzentrierte und ihren Einfluß zurückdrängte, langsam, aber fortschreitend. Schon schien die Waffe in seiner Hand zu zittern.
    Ein fahler Schein hüllte den Logenmeister ein, knisternd, bedrückend, und Eschrit riß die Augen weit auf. Er gurgelte, dann sank er in die Knie. Seine Züge schienen sich zu verwischen. Langsam wandte sich sein Oberkörper zur Seite und prallte dann auf den Boden.
    Ruman Marjew atmete tief durch und war mit einigen schnellen Schritten heran. Mit entschlossenen Zügen blickte er auf Eschrit hinab.
    »Verräter!« hauchte er und legte seinen ganzen Abscheu in dieses eine Wort.
    »Schnell!« drängte Narda, in der noch immer die Wut war. Aber sie wußte, daß es jetzt Wichtigeres gab. »Wir müssen zurück, der Alarm …«
    Diesmal hatte der Logenmeister sie nicht verraten. Jemand aus der Stadt mußte Verdacht geschöpft haben, wie, konnten sie nicht wissen.
    Jessica Xiam riß die Tür auf, und im gleichen Augenblick schien der Sturm alles außer seinem eindringlichen Heulen beiseite zu drängen. Narda griff nach dem Arm der Ärztin, und geduckt liefen sie in die Richtung, in der sie den Ringo vermuteten. Sand peitschte gegen ihre Gesichter, drang in Mund und Nase und machte das Atmen zur Qual. Wie aus weiter Ferne, vom Wind verfälscht, mal lauter, mal leiser, wimmerten die Sirenen.
    Narda hustete und fühlte kaltes Metall unter ihren Fingern. Der Ringo.
    »Hierher!« brüllte jemand, und das PSI-Mädchen tastete sich in die entsprechende Richtung. Plötzlich griff ihre Hand ins Leere. Die Schleuse!
    Gleißendes Licht hüllte sie ein, wurde reflektiert von unzähligen feinen Kristallen, die das Licht zu einem bizarren Muster verwoben. Jemand packte sie und zerrte sie hinein. Mirud, die hochgewachsene Ärztin an ihrer Seite, stöhnte.
    Dann summte ein Motor, und das Schott schloß sich. Von einem Augenblick zum anderen gehörte der Sturm zu einer anderen Welt, war er weit weg, kaum noch zu hören. Narda atmete schwer und schüttelte den Sand von ihrer Kleidung. Mirud lächelte gezwungen.
    »In die Zentrale!« drängte das PSI-Mädchen und wartete die Antwort nicht ab. Sie liefen einen kurzen Korridor entlang, hörten, wie die Triebwerke aufdröhnten. Ein Schott schnappte vor ihnen zurück, und mit zitternden Gliedern ließen sie sich in die Sessel fallen. Rasch legten sie sich die breiten Gurte um.
    »Alle an Bord?« erkundigte sich Masurin und grinste. »Dann los!«
    Der Boden erzitterte, als der Treiber ohne Übergang auf Schub schaltete. Das Dröhnen wurde zu einem Tosen, eine gelbbraune Wand schien ihnen entgegenzurasen, sie aber nie zu treffen.
    »Keine Ortung!« sagte Errehan, der konzentriert auf die Instrumente blickte. »Es ist alles ruhig.«
    »Hoffentlich bleibt’s auch so«, entgegnete Mil Fraumin düster.
    »Gibt es Graue auf Susmandor?«
    Die hochgewachsene Ärztin nickte. »Eine kleine Einheit, nicht sonderlich stark.«
    »Hoffentlich.«
    Von einem Augenblick zum anderen lag der Sturm unter ihnen. Das Gelbbraun des aufgewirbelten Sandes wich zurück, Wolkenschleier zuckten vorbei, dann lag der Weltraum vor ihnen.
    »Energieortung negativ«, sagte Jessica Xiam. »Noch immer nichts …«
    »Und so sollte es auch bleiben«, entgegnete Narda leise.
    Niemand sprach von den Aussichten, die sie jetzt noch hatten. Es war wie verhext. Überall, wo sie hinkamen, mußten sie bald fliehen. Es gab keinen Augenblick der Ruhe, des Nachdenkens, des Entspannens. Mashram Eschrit, der Verräter … Er hatte den

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