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Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Titel: Die Terranauten 038 - Nardas Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Alarm nicht ausgelöst, und doch konnte er ihnen den Kopf kosten.
    »Da ist die SONNENWIND!« rief Kar Dougster und deutete auf einen Bildschirm.
    Cler Masurin schickte rasch einen kurzen Funkspruch zu dem Scout-Schiff. Wenig später setzte der Ringo mit einem metallischen Klacken im Hangar auf. Singend liefen die Triebwerke aus. Narda löste die Gurte und sprang auf.
    »Energieortung positiv«, meldete Jessica in diesem Augenblick. »Zwei Schiffe im Anflug …«
     
    *
     
    »Greeny«, sagte Narda eindringlich und beugte sich vor. »Kannst du mich hören? Verstehst du mich?«
    Die Augenlider des Treibermädchens flatterten. Ihre Haut wirkte fahl und eingefallen. Irgend etwas an der Grünhaarigen wirkte alt, uralt. Es war, als ob die Lebenskraft immer weiter aus ihr herausströmte, als ob nichts diesen Prozeß aufhalten oder auch nur verlangsamen könnte.
    Mirud warf ihr Haar zurück und blickte auf die Anzeigen der medizinischen Überwachungsgeräte. Fast verzweifelt schüttelte sie den Kopf.
    »Es ist … rätselhaft«, sagte sie. »Irgend etwas in ihr ist anders … Ihre Zellstrahlung weist keine bei Menschen anzutreffenden Werte auf.«
    Ein fremdartiger Laut kam über die Lippen Greenys, und plötzlich schlug sie die Augen auf. In ihrem Blick stand ein Irrlichtem. Narda schluckte.
    »Greeny, kannst du mich verstehen? Ich bin’s, Narda.«
    Keine Reaktion.
    »Der Puls beschleunigt sich weiter«, meldete Dania Makiri beunruhigt. Sie setzte eine Injektionspistole an. Es zischte, als das kreislaufstabilisierende Mittel in die Blutbahn der Kranken drang.
    »Kannst du ihr helfen, Mirud?« fragte Narda. »Es ist wichtig, nicht nur für sie, sondern für uns alle.«
    Leise dröhnten die Manövriertriebwerke der SONNENWIND. Das Scout-Schiff hatte den Orbit um Susmandor verlassen, doch die Kraft des Antriebs reichte nicht aus, um den Verfolgern zu entkommen. Sie mußten in den zweiten Weltraum wechseln, um der Vernichtung zu entgehen. Nur Greeny war in der Lage, das Schiff dort zu steuern. Wenn sie ohne die Hilfe der Veränderten einen Flug in Weltraum II wagten, bestand die Gefahr, daß sie sich verirrten, nie wieder ins Sternenreich zurückfanden. Oder sie verblieben für alle Ewigkeit in dem anderen Kontinuum.
    Das Visiophon summte.
    »Die Zeit drängt«, brachte Cler Masurin hervor und sah Narda von der Bildfläche an. »Die verfolgenden zwei Schiffe kommen immer näher. Es sind keine Kampfringos, aber wir kennen ihre Bewaffnung nicht. Ein einziger Feuerschlag kann genügen, um uns den Garaus zu machen. Wir dürfen kein Risiko eingehen. Die SONNENWIND ist ohnehin schon beschädigt …«
    »Nar … da …«
    Das PSI-Mädchen vergaß Masurin und drehte sich um. Greeny blickte sie an, und diesmal schien die Grünhaarige sie auch wahrzunehmen.
    »Ja«, sagte sie. »Hier bin ich.« Sie legte ihre Hand in die Greenys. Sie war kalt und heiß zugleich, eine Empfindung, seltsam und unheimlich. Etwas ging mit Greeny vor, etwas, das nur sie selbst wissen konnte. Auf den Anzeigen der Überwachungsgeräte glomm eine Reihe von roten Lichtern. Irgendwo erklang ein helles Piepen.
    »Flieht … Rasch. Sie … Sie werden … euch töten …«
    Greeny bot einen Anblick des Elends. Und plötzlich fühlte Narda, daß ihr nicht mehr zu helfen war. Greeny starb, und nichts auf dieser Welt konnte daran etwas ändern. Tränen entstanden in den Augenwinkeln des PSI-Mädchens, und verstohlen wischte sie sie zur Seite. Nun hatte sie alle Freunde aus Asen-Gers alter Loge verloren.
    »Wir fliehen«, gab sie zurück, und ihre Stimme klang brüchig. »Aber wir brauchen deine Hilfe.« Sie beugte sich noch weiter vor. Der Atem Greenys war kalt; es war der Hauch des Todes.
    »Ich … Ich kann euch … nicht, mehr … helfen.« Ihre Stimme war leise und kaum noch zu verstehen. Plötzlich zuckte ihr Körper zusammen, und sie richtete sich halb auf.
    »Da bist du ja«, sagte sie, und diesmal waren die Worte Greenys klar. Ihre Augen flackerten, und sie nahm Narda gar nicht mehr wahr, die ihre Schultern umfaßt hatte und unter ihren Händen deutlich das Zittern spürte.
    Nein! gellte es in ihr.
    »Ich habe dich so lange gesucht. Und jetzt …«
    Erneut zuckte Greeny zusammen. Sie riß die Augen weit auf, dann kam ein unterdrücktes Stöhnen von ihren Lippen, und ihr Körper erschlaffte. Narda spürte, wie sich ihr Herz zusammenkrampfte, und für einige lange Sekunden weigerte sich alles in ihr, das Unabänderliche zu akzeptieren. Eine Ewigkeit später

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