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Die Terranauten 044 - Das Fluchtschiff

Die Terranauten 044 - Das Fluchtschiff

Titel: Die Terranauten 044 - Das Fluchtschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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konnte also noch nichts wissen. Noch nicht. Aber wenn sie sich noch lange in seiner Gewalt befanden, würde er unweigerlich früher oder später erfahren, was er wissen wollte. Hier war man darauf spezialisiert, Gehirne zu zerstören. Sie hatten keine Möglichkeit, diese Informationen für sich zu behalten – außer den Tod.
    »Hört doch mal!«
    Onnegart Vangralen hatte den Kopf auf die Seite gelegt und horchte angestrengt. Noch immer heulten die Sirenen, aber in das nervenaufreibende Wimmern hatten sich jetzt noch andere Geräusche gemischt, klackende Stiefel und noch etwas anderes.
    Lyda zitterte. »Vielleicht werden wir … erneut abgeholt.«
    Ennerk Prime sprang wieder auf, war mit einigen raschen Schritten an der geschlossenen Tür und stellte sich dicht daneben auf. Seine Muskeln spannten sich an.
    Lautes Gebrüll ertönte plötzlich, aufgeregte und entschlossene Rufe.
    »Das sind nie und nimmer Sicherheitsbeamte, die uns abholen wollen. Es hört sich an, als seien irgendwo Gefangene ausgebrochen.«
    Lyda wollte etwas erwidern, doch in diesem Augenblick hämmerte etwas gegen die Tür. Sie zuckte zusammen und erhob sich ebenfalls. Ennerk Prime warf ihnen fragende Blicke zu, dann hob er die Arme und hieb ebenfalls gegen den geschlossenen Zellenzugang.
    »Laßt uns raus!« brüllte er dann. Seine Fäuste trommelten gegen das Metall. »Brecht die Tür auf!«
    Für einen Augenblick herrschte draußen auf dem Korridor Ruhe. Nur die Sirenen heulten immer weiter.
    Dann ertönte ein bösartiges Zischen, in das sich sofort ein schmerzhafter Aufschrei mischte. Irgendwer stieß daraufhin einen wütenden und zu allem entschlossenen Laut aus. Erneut das Zischen, weitere Schreie.
    »Was mag dort draußen vor sich gehen?« fragte Lyda leise.
    Credock befeuchtete sich seine Lippen. »Ich vermute, daß die Ausbrecher auf eine Gruppe von Sicherheitsleuten gestoßen sind.«
    Prime hämmerte erneut gegen das Metall, und völlig überraschend erklang plötzlich ein eindringliches Summen. Die Tür schob sich zur Seite. Der Terranaut wollte sich sofort durch den jetzt offenen Zugang werfen, doch er blickte in die fluoreszierende Abstrahlmündung einer entsicherten Waffe und erstarrte.
    »Wir sind Gefangene wie ihr«, sagte Vangralen rasch, um das deutliche Mißtrauen in den Zügen der Grünhäutigen zu besänftigen. Das Gesicht des Mannes war schweißnaß, und aus einer Wunde am rechten Arm drang Blut.
    »Wir dürfen uns hier nicht zu lange aufhalten!« rief jemand außerhalb ihres Blickfeldes. »Jeden Augenblick können hier weitere Sicherheitsleute auftauchen!«
    Der Grünhäutige zögerte sichtlich, dann winkte er mit der Waffe. »Ihr könnt mitkommen. Los, wir müssen uns beeilen.«
    Prime nickte und trat hinaus, gefolgt von den anderen Terranauten. Auf dem breiten Korridor mußte ein kurzer, aber heftiger Kampf stattgefunden haben. An der Gangbiegung zehn Meter voraus lagen die reglosen Körper von zwei Uniformierten. Nicht weit von ihnen entfernt lag einer der grünhäutigen Surinen am Boden, tot. Bei näherem Hinsehen sah Lyda, daß es eine junge Frau war, nicht viel älter als sie. Tod, wo immer sie hinkamen, überall begegnete ihnen der Tod.
    Zwei Surinen nahmen rasch die Waffen der leblosen Sicherheitsbeamten an sich, sahen sich dann ein wenig hilflos um.
    »Wohin jetzt?«
    »Erst mal weg von hier«, entgegnete der Mann, der sich den Terranauten inzwischen als Rian Aschmat vorgestellt hatte.
    Sie stürmten an den reglosen Uniformierten vorbei, um die Gangbiegung herum und erreichten einige Sekunden später ein breites Schott, das den Gang begrenzte. Aschmat wartete nicht ab, sondern betätigte sofort den Öffner, die Waffe feuerbereit in der rechten Hand. Ein Summen, und das Hindernis schob sich beiseite.
    Ein glühender Energiefunke raste dicht über ihre Köpfe hinweg, schlug irgendwo hinter ihnen in die Korridordecke, zog eine tiefe Furche in die Verbindung aus Metall und gehärtetem Protop. Die drei bewaffneten Surinen erwiderten das Feuer sofort. Die Sicherheitsbeamten, die sie hier fast erwartet zu haben schienen, wurden von einer imaginären Kraft einige Meter zurückgeworfen. Lyda Mar registrierte beruhigt, daß die Surinen die erbeuteten Waffen auf Schockimpulse umjustiert hatten.
    Dieser Gang war nicht ganz so breit wie der, aus dem sie gerade gekommen waren. Und er wurde nicht von einem weiteren Schott begrenzt, sondern von einem Liftzugang.
    »Dorthin!« rief Aschmat und stürmte los. Die Surinen und

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