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Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Titel: Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Energieaktivität in der hochempfindlichen Aufnahme niedergeschlagen hatte.
    Aufregung erfaßte den Riemenmann.
    Sorgfältig überprüfte er die Sicherheitsvorkehrungen in der Nähe des Schiffsgiganten. Schließlich lächelte er. Offenbar hatten sich die Grauen und Kaiser-Wissenschaftler auf die Bruchstelle konzentriert; ein naheliegender Gedanke, wenn sie nicht die Zelle zerschneiden wollten.
    Wenn es ihm möglich wurde, in das fremde Wrack einzudringen …
    Hinzu kam, daß sich in der Nähe der Absturzstelle ein ausgedehnter Wald aus Steinsäulen erstreckte. Verwirrt überflog Llewellyn die Tastermessungen. Radioaktivität? Und was hatte diese merkwürdige Impulskurve zu bedeuten, deren Ursprung zweifelsohne die Obelisken waren?
    Thingsteine?
    Kam er hier dem Geheimnis auf die Spur?
    Wenn er sich doch nur erinnern könnte! Unwillkürlich preßte er beide Hände gegen seine Stirn. Nein, es war unmöglich. Je mehr er sich abmühte, desto tiefer schienen die verzerrten Bilder aus der Vergangenheit zu sinken.
    Aber er kannte Stonehenge II. Er kannte die Obelisken, die Geröllwüsten, Sets rotes Mordlicht …
    Abrupt erhob sich der hochgewachsene, riemenbedeckte Treiber aus dem Pilotensitz.
    Fünf Tage hatte er Zeit, um das Mysterium zu entschleiern.
    Er würde sofort beginnen.
    Die Vorbereitungen waren schnell getroffen. Er gab dem Bordrechner den Auftrag, fünf Minuten, nachdem er den Ringo verlassen hatte, den Energieverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren. Dann legte er den schweren Raumanzug an, checkte ihn durch und kontrollierte anschließend den Kombinationskarabiner, der sich wechselweise als Laser oder Stunner einsetzen ließ.
    Nicht ohne Sorge dachte der Riemenmann an die schweren Stürme.
    Das Wrack lag rund dreihundertvierzig Kilometer von seinem Standort entfernt, und alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß die Stürme ein normales meteorologisches Phänomen dieser Welt waren.
    Er vertraute seiner Ausrüstung. Dennoch versetzte ihn das Wissen um die herrschenden Windgeschwindigkeiten in Besorgnis.
    Nun, er würde sehen.
    Zur Not, wenn er in ein Sturmtief geriet, mußte er sich eben eingraben.
    Zuletzt kontrollierte er die Flugscheibe, die ihn bis dicht an das Wrack transportieren sollte. Ihr MHD-Generator wurde von einem kompakten, leistungsfähigen Akkumulator mit Energie versorgt, dessen Leistung für einen Flug von tausend Kilometern ausreichte. Verschiedene Ortungsinstrumente würden ihn rechtzeitig vor auftauchenden Graugardisten warnen.
    Befriedigt schloß der Riemenmann den Helm seines Raumanzugs.
    Mit ein wenig Glück besaß sein Unternehmen Aussicht auf Erfolg. Und im Gefahrenfall, so wußte er, würde er sich auf seine psionischen Fähigkeiten verlassen können.
    Einen Augenblick noch musterte er die kahlen Wände der winzigen Schleuse, die kaum groß genug war, um ihn und die Flugscheibe aufzunehmen. Dann öffnete er das äußere Schott. Sand rieselte herein.
    Instinktiv senkte Llewellyn 709 den Schädel, als er einen Schritt machte und auf die scheinbar massive graue Wand vor sich zuging.
    Seine Außenmikrofone registrierten leises Knistern, als die elektrisch geladenen Staubpartikel mit dem Material seines Raumanzugs in Berührung kamen und sich entluden. Die dünne Sandwand zerriß.
    Vor ihm lag die Ebene, die große öde, der schüsselförmige Horizont.
    Knirschend glitt das Schleusenschott wieder zu. Erneut ein Knistern. Sand geriet in Bewegung; selbst vom Boden schwebten dünne Staubfahnen in die Höhe und verschmolzen mit der freigelegten stählernen Fläche.
    Schließlich war das Loch verschwunden.
    Llewellyn nickte zufrieden.
    Niemand würde erkennen, daß diese Sandverdickung kein integraler Bestandteil der Düne war.
    Kurz betrachtete er die Meßinstrumente auf seinem linken Ärmel. Die Temperatur lag bei sechsundneunzig Grad Celsius, der Luftdruck bei achtundzwanzig Atü. Milder Wind – vergleichsweise milder Wind, dachte er sarkastisch – strich mit einer Geschwindigkeit von vierundachtzig Kilometern in der Stunde über ihn hinweg und drohte ihn straucheln zu lassen.
    Zum Glück bot ihm die Düne noch Schutz.
    Über ihm hing Set am Himmel. Fett und rot und mörderisch. Sie war nicht hell genug, um die Augen zu verletzen, wenn man direkt in sie hineinblickte, und ein aufmerksamer Beobachter konnte dann und wann orangene Protuberanzen erkennen, die müde über die Oberfläche des Riesensterns tanzten.
    Von dem steinernen Asteroidenring, der einen Umfang von über einer Milliarde

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