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Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Titel: Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Kilometern besaß, war nichts zu sehen. Vermutlich filterten die Staubmeere in den oberen Atmosphäreschichten ihr relativ mattes Reflexionslicht. Im Westen entdeckte der Riemenmann zwar einen kettenförmigen Silberstreif, doch dies konnte natürlich auch eine optische Täuschung sein.
    Er bückte sich und wollte den MHD-Generator der Flugscheibe aktivieren.
    Ein Rascheln warnte ihn. Es war leise, aber die Außenmikrofone waren Präzisionsinstrumente und konnten – wie Farrell sich ausgedrückt hatte – sogar das Husten eines Flohs übertragen.
    Llewellyn 709 richtete sich auf.
    Starr stand er dann da, wagte nicht einmal zu atmen.
    Vor ihm, knapp zwanzig Schritte entfernt, stand ein Mensch, der kein Mensch war.
    Die Kreatur war so groß wie er, besaß zwei Beine und zwei Arme und eine knorrige bräunliche Hautfarbe. Das Gesicht war von Schwarzbraunen Warzen übersät und wurde von einem breiten, lippenlosen Mund dominiert.
    Die Kreatur rührte sich nicht und schien ihn zu beobachten. Doch sie besaß keine Augen.
    Und plötzlich wußte Llewellyn, wem er da gegenüberstand, ohne angeben zu können, woher er dieses Wissen besaß.
    Die Kreatur war ein Einwohner dieses Planeten.
    Ein Stoneman.
     
    *
     
    Die Zentrale befand sich tief unter der Oberfläche von Stonehenge II.
    Vierhundert Meter hatten sich die Bohrgeräte durch Sand und loses Geröll wühlen müssen, um endlich auf massiven Fels zu stoßen. Sie hatten weitergebohrt und in einer Tiefe von siebenhundert Metern einen protopummantelten Hohlraum angelegt, in dem das Herz des Garden-Stützpunktes und das Nervensystem der planetaren Kaiser-Vertretung selbst vor Nuklearexplosionen geschützt war.
    Die Zentrale war groß.
    Achtzig Meter maß sie im Durchmesser, war aufgeteilt in fünf Stockwerke.
    Niemals würde hier ein Feind eindringen können; kein normaler Mensch und auch kein Treiber.
    Mit einem schmalen Lächeln dachte die Queen Ishiya an das Netzwerk aus Thingsteinen, das mit dem Protop und dem Fels verwoben war und mittels eines komplizierten elektronischen Systems einen sogenannten Sarym-Schirm erzeugen konnte.
    Jene Phänomene, die die Treiber-Gefängnisse des Konzils für psionische Einflüsse unangreifbar machte.
    Die Queen verdrängte den Gedanken, lehnte sich gegen das Gitter der Empore, von der aus sie den Hauptkontrollraum überblicken konnte.
    Von hier aus wurden die Maschinen des Stützpunktes, die computerisierten Schürffahrzeuge und die Systemüberwachung, die Abwehrstellungen und Horchposten auf Stonehenge II und im Asteroidenring gesteuert. Hier standen die gewaltigen Computerkomplexe, die die Wissenschaftler an Bord der Arche bei ihrer Arbeit unterstützten – und die Ishiyas Plan auf Fehlerquellen untersucht und schließlich als erfolgreich bezeichnet hatten.
    Im Zentrum des Kontrollraumes rotierte in einem Magnetfeld ein rund vier Meter durchmessender Globus, eine naturgetreue Nachbildung dieses Planeten, auf dem die Queen mühelos das Fortschreiten der Prospektorentätigkeit beobachten konnte.
    In wenigen Jahren, so war sie überzeugt, würde der Kaiser-Konzern über jedes noch so geringe Vorkommen an Thingsteinen auf Stonehenge II im Bilde sein.
    »Queen und Manag, wir haben ihn«, durchschnitt ein Ruf das monotone Gesumme und Gesurre der Computer und Schaltpulte und Monitoren, vor denen die Graugardisten und Spezialisten des Kaiser-Konzerns saßen und ihre Arbeit verrichteten.
    Ohne Eile drehte sich die Queen Ishiya herum.
    Prüfend überflog sie den großen Bildschirm, auf dem das Rasternetz einer Computersimulation leuchtete.
    Im Zentrum des Schirms befand sich der Stützpunkt; ein gelber Stern. Nicht weit davon entfernt glomm ein rotes Signal.
    Der Hauptmann der Grauen Garden deutete auf ihn. »Es ist zweifelsohne ein Ringo. Wir haben über die Flugsonden seinen Kurs verfolgt und beobachtet, wie er in der Eishe-Wüste zur Landung ansetzte. Kurz danach verschwand er aus der Erfassung; er stellt sich tot.«
    Die Queen lächelte freundlich.
    Triumph beschwingte ihre Gedanken. Narren, dachte sie. Arme Narren! Hatten sie tatsächlich geglaubt, durch dieses erbärmliche Täuschungsmanöver unentdeckt ein Schiff auf Stonehenge absetzen zu können? Ausgerechnet hier – dem neben der Erde und Sarym wichtigsten Planeten des Reiches?
    Sie müssen wirklich verrückt sein – diese Terranauten!
    Aber, dachte die Queen weiter, woher sollten sie auch ahnen, daß das Set-System keinesfalls so harmlos ist, wie es erscheint? Daß zehn

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