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Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Titel: Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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an den Ankläger mit dem Gesicht Max von Valdecs. Die Illusion allein hätte ihn töten können, das wußte er.
    Ihm war heiß, schrecklich heiß, aber er wußte, daß hier die Temperatur kaum mehr als zwanzig Grad betragen konnte. Fieber?
    Ein Stöhnen an seiner Seite weckte seine Aufmerksamkeit. Er wirbelte herum und tastete unwillkürlich nach seiner Waffe. Ein Gesicht tauchte vor ihm auf. Matt glänzende Scanner richteten ihren Blick auf Claude. Sie saßen dort, wo bei normalen Menschen sich die Augen befanden. Ruben Carcones, derPSI-Assassine, hustete einige Male und kam dann ebenfalls auf die Beine.
    »Bist du in Ordnung?« Der negative Mutant nickte langsam. Bei ihm vereinten sich die Visionen der Haßseuche mit dem in seinem genetischen Programm seit der Geburt ohnehin verankerten Destruktionstrieb. Eine überaus brisante, wenn nicht tödliche Mischung …
    »Durst«, kam es von Rubens spröden, an einigen Stellen aufgeplatzten Lippen. Claude nickte. Seine Mundhöhle war ebenfalls knochentrocken. Danach zu urteilen, mußten sie sehr lange ohne Bewußtsein gewesen sein.
    »Wir müssen zu den Mädchen zurück«, sagte Farrell.
    »Zu Sirdina und Angila in den Medotrakt. Wer weiß, was inzwischen mit ihnen geschehen ist.« Aufmerksam beobachtete er die leeren Korridore vor ihnen. Sie waren dicht bei der Zentrale. Claude trat dann an das Eingangsschott heran und betätigte den Öffner. Leer und verlassen lag die Zentrale der CYGNI vor ihnen.
    »Llewellyn und Lyda sind nicht mehr hier«, kam es überrascht von seinen Lippen. Er schloß das Schott wieder. »Sie werden doch nicht etwa …?«
    »Vielleicht haben sie das Schiff verlassen?« vermutete Carcones, der noch immer unsicher auf den Beinen war. Farrell hoffte inständig, daß er seine mörderischen PSI-Energien jetzt besser unter Kontrolle hielt.
    »Vielleicht.« Er griff nach dem Arm des Assassinen und zog ihn mit sich fort. Nach einigen Minuten erreichten sie einen Lift. Hinter ihnen schlossen sich die beiden Stahlprotophälften. Summend setzte sich die Kabine in Bewegung.
    Unbewußt sah Farrell auf das Chronometer an der Wand zu seiner Linken.
    »Ich werd’ verrückt. Wenn das Ding richtig geht, dann sind wir fast zwei Tage bewußtlos gewesen.« Urplötzlich nahm die Schwäche in seinen Beinen zu, aber er versuchte, sie zu ignorieren, so gut er konnte. Es fiel nicht leicht. »Zwei Tage …«
    »Wir sind erledigt«, kam es leise von den Lippen des PSI-Assassinen. Er runzelte die Stirn, und etwas in seinen Scanner-Augen bewegte sich. »Was ist wohl mit Ishiya?«
    Claude Farrell antwortete nicht.
    Es nützte nichts, sich dem Selbstmitleid hinzugeben. Sie hatten verhindert, daß es Ishiya und ihren Grauen gelang, auch Rorqual zu verseuchen, und das war schon eine ganze Menge.
    Das Summen veränderte sich, dann ertönte ein Zischen, als sich die beiden Kabinentürhälften öffneten. Claude Farrell trat, ohne zu zögern, auf den Gang, der jetzt vor ihnen lag, zuckte dann aber wie unter einem körperlichen Hieb zusammen. Goldener Schein glänzte ihm entgegen.
    »Llewellyn! Wir dachten schon …«
    Zwei andere Gesichter tauchten in der Gangbiegung auf. »Sirdina! Angila!«
    Verwirrung zeigte sich auf den Zügen Farrells. Er hörte eilige Schritte hinter sich, dann ein Keuchen. Die Augen der beiden Treibermädchen waren seltsam, hatten sich auf eigenartige Weise verändert. Das Glänzen war irgendwie stumpf und …
    »Das ist nicht Llewellyn!« brachte Ruben Carcones schnaufend hervor. »Es ist …«
    »… Valhala 13«, sagte eine weibliche Stimme. Queen Ishiya. Ihr Lächeln war ohne Wärme, aber auch nicht boshaft. Es war fast gleichgültig.
    Claude Farrell begriff noch nicht, zögerte aber keine Sekunde länger. Er wirbelte auf den Absätzen herum, wurde dabei aber von dem PSI-Assassinen behindert.
    »Weg hier!« brüllte er.
    Valhala 13, ein PSI-Monster, das mindestens ebenso ausgeprägte psionische Fähigkeiten besaß wie Llewellyn 709. Wenn der Supertreiber seine Energien einsetzte, hatten sie nicht die geringste Chance, selbst mit den destruktiven Fähigkeiten des Assassinen nicht.
    Farrell prallte schwer gegen die rückwärtige Wand der Liftkabine und hieb mit der rechten Faust auf mehrere Sensoren zugleich. Ein Summen, und die beiden Türen begannen, sich wieder zu schließen. Er zerrte den Negativen durch den rasch enger werdenden Spalt. Dann war um sie herum nur noch Stahlprotop, und die Kabine begann summend, in die Höhe zu klettern.
    Claude Farrell

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