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Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Titel: Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Ziel war klar, und er würde es erreichen.
    Und niemand brauchte sich Hoffnungen zu machen, ihn stürzen zu können. Er besaß die Macht, und er würde sie behalten.
    Um jeden Preis.
    Morgen, dachte er wieder.
    Wenig später lag er in seinem Bett und war eingeschlafen. Doch die Träume, die er hatte, waren fremd und bedrohlich. Selbst ein Lordoberst wurde von ihnen nicht verschont.
     
    *
     
    Der Haß gehörte schon lange der Vergangenheit an.
    Wut und Zorn und Raserei waren verblaßt, von der umfassenden Erschöpfung aufgesogen worden.
    Der große, kräftige Mann mit den schulterlangen blonden Haaren und der bronzenen Hautfarbe lag reglos auf dem harten, warmen Boden, und nur zögernd, fast widerwillig hob und senkte sich seine Brust.
    Hin und wieder erinnerte sich der Mann an seinen Namen, aber er bedeutete ihm nichts, ebensowenig wie alles andere. Er wollte nur daliegen, stumm und ungestört, und er wartete auf den Tod, das erlösende ewige Schweigen.
    Wenn der Mann die Augen öffnete – und dies geschah nicht oft –, dann sah er über sich einen Himmel, der so ganz anders war, als er ihn im Gedächtnis hatte.
    Schlieren und Striemen aus grellen, stechenden Farben. Wolken, die wie zerzauste Wattebäusche wirkten und in einem blutigen roten Ton leuchteten.
    Der Boden unter ihm bestand aus feinkörnigem Geröll, in dem seine Schweißtropfen spurlos versickerten, und wenn er seine Zähne bewegte, dann knirschte Sand auf ihnen.
    Nicht weit von dem zum Sterben bereiten Mann entfernt schraubte sich ein absonderliches Gebilde in den verdrehten Himmel. Rostbraun, einem verblutenden Zinnsoldaten nicht unähnlich, einem Zinnsoldaten ohne Beine, sondern mit einem pflanzenähnlichen Stiel, der im lauen Wind hin und her schwankte, und einem glatten, konturenlosen Gesicht.
    Ein Entroper, dachte der Mann in einem seiner klaren Augenblicke. David hat von ihnen berichtet.
    David …
    Aber er hatte aufgehört, auf ein Wunder zu warten. Er hatte sich mit seinem Schicksal abgefunden, auch wenn die Traurigkeit Tränen aus seinen entzündeten Augen rollen ließ.
    Der Mann hieß Asen-Ger und die Welt Rorqual.
    Doch mit der Welt hatte sich auch der Mann verändert, und die Viren der Haßseuche waren stärker als der Wille eines jeden Menschen.
    Asen-Ger war nicht allein, und hätte er noch die Kraft besessen, sich aufzurichten und sich umzusehen, dann hätte er überall auf der verwüsteten Geröllebene Männer und Frauen entdeckt, die wie er in Agonie dalagen.
    Doch für ihn spielte es keine Rolle.
    Nichts spielte eine Rolle mehr.
    Der milde Wind frischte auf und kühlte seine fiebrige Stirn. Staubwolken tanzten müde in der Luft, und der Entroper folgte ihrem Rhythmus.
    Der Entroper war wie ein Stachel, der im Herz von Rorqual steckte.
    Er war nicht der einzige seiner Art auf Pitcairn, und auf ganz Rorqual gab es noch andere, beängstigende Phänomene.
    Der Mann dachte nicht daran.
    Er spürte Durst und Hunger, doch selbst diese Bedürfnisse wurden von der Erschöpfung aufgesogen.
    In einem früheren Stadium hatten ihn Halluzinationen gepeinigt, Bilder von klaren, blitzenden Seen und gedeckten Tafeln, von alten Freunden und glücklichen Stunden, von schrecklichen Dingen, die er erlebt oder von denen er gehört hatte.
    Die Halluzinationen waren fort.
    Die Haßseuche war in die letzte Phase eingetreten.
    Doch dann … Dann hörte er einen Laut. Ein fernes Brausen, wie von einem Ringo, der auf dem Kissen seiner MHD-Generatoren zu Boden schwenkte und die letzten Kurskorrekturen mit den Strahltriebwerken vornahm.
    Das Brausen verstummte schließlich, und der Mann vergaß es.
    Bis er die Schritte vernahm. Schwere, feste Schritte. Wie von Raumfahrerstiefeln.
    Ich muß träumen, sagte sich der sterbende Mann.
    Mühsam, einem inneren Zwang folgend, öffnete er dann doch noch einmal die Augen und sah über sich das vertraute, bartlose Antlitz.
    Ich muß träumen, dachte der Mann erneut.
    »David«, wollte er sagen, aber nicht einmal ein Krächzen entrang sich seiner ausgedörrten Kehle.
    »Wir haben es geschafft«, sagte die Traumgestalt, und sie lächelte. »Nicht einmal wir haben noch daran geglaubt, aber wir haben es geschafft. Wir haben das Antiserum mitgebracht, Asen-Ger.«
    Asen-Ger spürte einen Druck an seinem rechten Oberarm, dann Kälte, spürte, wie die Kälte gegen das Fieber in ihm ankämpfte, und fast erstaunt bemerkte er die Tränen in David terGordens Augen.
    Es ist ein Traum, durchfuhr es ihn, weil er nicht zu hoffen wagte,

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