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Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Titel: Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Zoller
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schmale Schulter. Sie lehnte den Kopf an seine Brust. Beide schwiegen minutenlang.
    »Wie hast du das eben fertiggebracht?« fragte David schließlich.
    Die Hexe lachte erschöpft. »Ich habe ein wenig das Wetter verändert. Als ich merkte, daß Sufnor den Sturz bei normalen Bedingungen nicht mehr bremsen konnte, habe ich telekinetisch ein dickes Luftpolster unter uns geschaffen, so daß er von einem Sturz in einen Gleitflug übergehen konnte.«
    »Nayala, die Wetterhexe«, sagte David nachdenklich.
    »Ja, aber ich werde Ärger mit meinen Leuten bekommen«, erwiderte Nayala. »Vermutlich habe ich dir mehr geholfen, als ich eigentlich durfte. Die Niemand und die Clan-Mutter werden vielleicht eine Strafe aussprechen …«
    Hinter ihnen ertönte ein raschelndes Geräusch.
    Sufnor, Nayala und David fuhren herum.
    Hexe, Mensch und Drache stießen einen Schrei aus.
    Etwas Fettes, Schwarzes, Gefährliches kroch über einen Geröllhang auf sie zu. Glühende Augen musterten sie, Zangen schnappten. Das Ding sah aus wie die Mischung zwischen einer Spinne und einer Ameise – ins Gigantische vergrößert. Auf dem Rücken des Monsters saß eine hagere Gestalt, in dunkle Tücher gekleidet. Die Gliedmaßen waren mit weißen Strichen markiert, so daß die hagere Erscheinung an ein Skelett erinnerte.
    »Dazu wird es nicht kommen, Hexe des Drachenclans«, sagte die Frau auf der Spinne. »Wir haben dich gespürt und auf dich gewartet. Willkommen im Spinnenland.«
    Nayala blickte sich wild um. Das Scharren und Rasseln verstärkte sich. Von allen Seiten kamen die Monster auf sie zumarschiert, auf jedem Tier eine dünne, lange Gestalt mit vor Haß leuchtenden Augen.
    Sie waren umzingelt und waffenlos.
     
    *
     
    Transit City, größte und bedeutendste der drei Großstädte auf Adzharis im Barnum-System, bereitete sich auf einen größeren Empfang vor. Es gab auf diesem Humos-Planeten, der von den terranischen Siedlern der Humos-Kaste besiedelt worden war, nicht die übliche Kastenabstufung wie auf Terra. So hatte eigentlich jeder zu tun, und trotzdem hatte sich die bevorstehende Ankunft des Terra-Schiffes wie ein Lauffeuer verbreitet. Man erwartete seltene und seltsame Besucher. Manche Phantasten behaupteten allen Ernstes, daß die Führung der Terranauten an Bord sei. Nicht nur normale Treiber, sondern Leute, die gegen das Konzil gekämpft hatten. Andere behaupteten steif und fest, Max von Valdec sei persönlich an Bord, um den Fischeraufstand zu untersuchen.
    Es bestand kein Anlaß für die Grauen Garden der Queen Stella by Starlight, das Landungsfeld vor Transit City eigens abzusperren, als die TASCA, das Kurierschiff der Treiber, landete. Im Augenblick herrschte mit den Terranauten ein unsicherer Waffenstillstand. Und außerdem war der Raumhafen völlig leer, denn die Raumfahrteinschränkungen hatten sich längst auch hier ausgewirkt.
    Die TASCA setzte hart auf, neigte sich etwas zur Seite, stabilisierte sich wieder und kam zum Stillstand. Das Kurierschiff hatte einen legendären Ruf unter Eingeweihten. Es hatte die Elite der Terranauten vom zerstörten Planeten der Logenmeister, Zoe, fortgebracht und an einigen gewagten Einsätzen gegen die Grauen Garden teilgenommen.
    Queen Stella, die die Landung von der Zentrale des Raumhafentowers aus beobachtete, gähnte verhalten. Die ersten Gestalten trotteten aus dem Schiff, wurden in den Magnet-Elevator gehievt und zu Boden befördert. Ganz normale Treiber. Einige junge Frauen, ein paar Männer. Nichts Besonderes. Sie gähnte, aber eigentlich vor Aufregung. Oder, um ihre Aufregung zu verbergen. Denn Deputy-Manag Tonn Sprott saß in der Nähe und schien sie ab und zu aufmerksam zu beobachten.
    Stella zuckte zusammen, als die hochgewachsene Erscheinung des Mannes erschien, den sie mit Ungeduld erwartet hatte. Sie gähnte wieder und sagte dann zu Sprott: »Deputy-Manag, empfang die Leute, und bring sie im Gästetrakt eurer Konzernvertretung angemessen unter. Ich verlange eine sofortige Unterredung mit der Führung des Schiffes. Und zwar hier! Allein!«
    Sie blickte nicht auf, als der Deputy-Manag verschwand. Tonn Sprott hatte aufgrund dessen, daß er keinem der großen Konzerne der Erde wie Kaiser oder Grüne Hügel angeschlossen war, einen schlechten Stand. Während Manags von Kaiser oder Grüne Hügel den Queens gegenüber durchaus ihre Interessen durchsetzen konnten, hatten die Grauen Garden unter Queen Stella by Starlight auf Adzharis das Sagen, so daß man davon ausgehen konnte, daß der

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