Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Titel: Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
Lächeln, das er wahrzunehmen glaubte, tatsächlich Sholars Mundwinkel umspielte oder auf seine Einbildung zurückzuführen war.
    Der Sicherheitsmanag kicherte hohl.
    »Treiberbrut«, keuchte er, trug schwer unter der Last des plumpen Werfers. »Diese Ratten halten sich für raffiniert, aber ich bin schlauer als sie.«
    Er kniete hinter dem Gleiter nieder und hantierte an der Waffe.
    Phibas sah hinter einer zerknitterten Stahlplatte das Gleißen der Magnetringe eines Terranauten.
    »Jetzt wollen wir doch einmal sehen«, knirschte Sholar, »was stärker ist. Die Hexenkräfte dieser Mißgeburten oder das Feuer des Atoms.«
    Atom? dachte Phibas träge. Atom?
    »Maxwell«, stieß er hervor, als er endlich begriff. »Sind Sie verrückt, in der Nähe von Kaiserkraft mit nuklearen Granaten herumzufeuern? Bei allen Sternen, Mann, tun Sie es nicht!«
    Er wird uns alle umbringen, durchfuhr es Phibas. Er wird ganz Kaisergrad in die Luft jagen. Dieser Bastard! Mein Lebenswerk …
    Der fette Manag wollte aufstehen, sich auf Sholar werfen und ihm die Waffe entwenden, doch seine Beine knickten ein, und Schmerz trübte seinen Blick.
    Murmelnd legte Sholar an und zielte.
    Nur noch Millimeter war sein Finger von dem Feuerknopf entfernt.
    Mit einemmal wurde die Waffe seinen Händen entrissen und klatschte Dutzende von Metern entfernt in den Sand.
    Sholar gurgelte. Ein knirschendes Geräusch wurde von Phibas’ Ohrempfänger übertragen, dann trat Stille ein. Reglos, tot kippte Sholar zurück.
    Das Genick, dachte Phibas. Die Terranauten müssen ihm mit ihren PSI-Kräften das Genick gebrochen haben.
    Dann packte ihn eine rohe, unsichtbare Faust, und der fette Mann flog durch die Luft, halb bewußtlos, dem Tode näher als dem Leben, und stürzte dann schwer zu Boden.
    In stummer Agonie lag er da und spürte seltsam klar die Vibration von Schritten.
    Jemand beugte sich über ihn. Er sah gelbe Augen und ein fremdes, gleichgültiges Gesicht. Der Gelbäugige verschwand und machte einer anderen Gestalt Platz.
    Nein, dachte Tosten Phibas. Das kann nicht sein! Lordoberst Max von Valdec! Wir haben einen Fehler gemacht …
    Er öffnete den Mund, doch er konnte nicht mehr sprechen. Sekunden später war er tot.
     
    *
     
    »Sein Name war Tosten Phibas«, erklärte Prometheus 107 emotionslos. »Er war Generalmanag des Kaiser-Lancia-Komplexes. Der fremde Einfluß hat verhindert, daß wir vorher schon seine Gedanken lesen konnten. Aber er wäre auch so gestorben.«
    »Man hielt uns für Terranauten«, fügte Isis 31 hinzu.
    Valdec zuckte die Achseln und trat zurück. Das Gesicht des Toten war von einem Spritzverband bedeckt, und nach einem Blick auf das zum größten Teil transparente Riesenbauwerk Kaisergrads wußte der Lordoberst, was geschehen war.
    Vermutlich, sagte er sich stirnrunzelnd, leiden alle Bewohner an Hautverbrennungen.
    »Der Mann dort hinten«, riß ihn Prometheus aus seinen Gedanken, »wollte uns mit einer nuklearen Granate angreifen. Ich habe versucht, ihn suggestiv zu überwältigen, doch es mißlang. Die Raum-Zeit-Verzerrungen …«
    »Schon gut«, unterbrach Valdec ungeduldig.
    Er näherte sich dem Gleiter, musterte flüchtig den krummgebogenen Granatwerfer und rollte dann den Toten auf den Rücken.
    Sholar! Maxwell Sholar!
    Valdec verzog das Gesicht. Kein Wunder. Nur ein Mann wie sein Vetter konnte auf den absurden Gedanken kommen, nukleare Sprengsätze in der Nähe Kaisergrads zu zünden.
    Ich hätte dich zu einer Psyche-Behandlung zwingen müssen, Maxwell, dachte er, aber das wäre für die anderen Konzerne ein Beweis gewesen, daß ein Mitglied des Valdec-Clans verrückt ist. Und damals habe ich mir das aus politischen Gründen nicht leisten können.
    »Sie haben ihn gekannt, Lordoberst?« Isis 31 war hinter ihm aufgetaucht.
    Valdec wandte sich ab. »Nein«, sagte er. »Nein, dieser Mann ist mir noch nie begegnet. Ich …«
    Er verstummte.
    Kaisergrad …
    Die verschachtelte Riesenstadt hatte zu glühen begonnen! Ein fauliges Orange, das die Umrisse der transparenten Wände nachzeichnete.
    »Lordoberst«, keuchte Isis. »Gedankenimpulse. Ich empfange Gedankenimpulse … Ein Mann … Sein Name … ist Scanner Cloud.«
    Valdec fuhr zusammen.
    Cloud!
    Der Psyter, der sie aus dem Gefängnis des Weltraum II befreit hatte. Ein Mitglied der Terranauten seit seiner Flucht aus den Mondkerkern, bei der die Rebellen die MIDAS erbeutet hatten, den ersten Prototyp eines Kaiserkraftraumschiffes.
    »Ist er allein?« fragte Valdec scharf.
    Er

Weitere Kostenlose Bücher