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Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Titel: Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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begleitet. Bei einigen mußten die Hautverbrennungen bereits zum Tode geführt haben, wie ihnen die Leichen verrieten, auf die sie dann und wann gestoßen waren.
    Die Manags von KLK waren unglaublich leichtsinnig gewesen, Versuche mit der Kaiserkraft im Innern ihrer Basis durchzuführen. Die Katastrophe mußte urplötzlich über sie gekommen sein und eine Desaktivierung des Schwellenfeldes verhindert haben.
    Immer neue Energie strömte aus dem Weltraum II.
    Und die Geburt des Entropers, deren Zeugen sie geworden waren, bewies mit beängstigender Deutlichkeit, daß die Überladung binnen kürzester Frist zu einer Zunahme der Entropie führen würde.
    Und gegen diese Phänomene, so wußte Cloud aus eigener Erfahrung, war der Transparenzeffekt nur ein matter Scherz.
    Sengender Schmerz zerriß seine Gedanken.
    Der Psyter stöhnte auf.
    »Dort ist er«, hörte er Merlin wie aus weiter Ferne sagen. »Der Schwellenfeldgenerator.«
    Benommen starrte der Psyter das futuristische Maschinenungetüm an. Über dem silbernen Block, der mit seinen zahllosen Aufbauten, Antennenkonstruktionen und beindicken Kabelzuführungen wie ein plumpes Insekt wirkte, gloste der Regenbogen eines RZS-Feldes.
     
    *
     
    »Wer flieht, wird erschossen«, brüllte Maxwell Sholar in das Mikrofon seines gepanzerten Schutzanzuges. »Macht dieses Gesindel nieder, Leute! Vorwärts!«
    Tosten Phibas zitterte.
    Die Innenseite seines Anzuges schabte bei jeder Bewegung gegen seinen Spritzwundverband, und das Jucken, das ihn schon vorhin belästigt hatte, war nahezu unerträglich geworden.
    Mit tränenden Augen blickte er hinter dem Gleiter hervor, der ganz in der Nähe jener Schleuse stand, durch die sie Kaisergrad verlassen matten.
    Die drei Fremden – die Terranauten, verbesserte sich Phibas nüchtern – wurden von gleißenden Magnetringen umspielt.
    Nach den ersten Schüssen der Sicherheitsbeamten hatten sie sich vom Boden gelöst und Schutz gesucht hinter den Trümmern der Bergwerksmaschinen, über deren seltsames Verhalten sich Phibas noch immer wunderte.
    Das Zurückweichen der Terranauten, stellte Phibas fest, gab Sholars Größenwahnsinn neue Nahrung.
    »Weiter so«, brüllte er so laut, daß Phibas die Empfindlichkeit seines Ohrempfängers heruntersetzen mußten. »Ihnen nach! Gebt ihnen den Todesstoß.«
    Die SD-Beamten schwärmten aus. Sengende Laserblitze irrlichterten aus ihren Karabinern und schmolzen die Überreste der Bergwerksmaschinen zu Schlacke. Geduckt bewegten sich Sholars Männer auf das Versteck der Terranauten zu.
    Für einen Moment wurde Phibas von der wilden, irrationalen Hoffnung erfüllt, daß sich die unzureichend ausgerüsteten SD-Beamten gegen die PSI-Monster durchsetzen könnten.
    Doch plötzlich strauchelte der erste schwarzgekleidete Kämpfer. Sein Laserkarabiner glühte auf, und der Mann fiel in den graubraunen Staub.
    »Nur Mut«, knirschte Sholar außer sich vor Zorn. »Ihr seid in der Mehrzahl. Packt sie euch!«
    Weitere Männer fielen. Wie die Fliegen starben sie unter dem Mondlicht, und nichts verriet, was sie getötet hatte.
    Die Angst ließ Phibas’ Mundhöhle trocken werden.
    »Wir müssen verschwinden, Maxwell«, zischte er Sholar zu. »Wir haben keine Chance. Es war Wahnsinn, die Terranauten …«
    Sholar stieß ihn grob zur Seite.
    Schwer prallte Phibas auf dem Boden auf, und seine verbrannte Haut überschüttete sein Bewußtsein mit einer quälenden Schmerzexplosion.
    Wimmernd versuchte der fette Mann, wieder auf die Beine zu kommen.
    Er sah, wie Sholar seinen Platz verließ und zurück zur nahen Schleuse huschte.
    Draußen, zwischen den Trümmern der Maschinen, starb der letzte von Sholars Leuten. Unheilvolle Ruhe stellte sich ein. Phibas zitterte heftiger. Die Wirkung der Tabletten ließ allmählich nach, und die Schwäche trieb Kälte in seine Glieder, unnatürliche Kälte, die seine Gedanken lähmte.
    Ich sterbe, dachte Phibas entsetzt. Der Verband kommt gegen das Gift nicht an, das die verbrannten Hautschichten produzieren.
    Der Sicherheitsmanag tauchte wieder auf. Verwirrt reckte Phibas trotz der Pein den Kopf. Sholar hielt ein plumpes, mannslanges Rohr in der Hand. Am einen Ende befand sich eine kugelförmige Verdickung von blaßblauer Farbe.
    Ein Granatwerfer, erkannte Tosten Phibas. Ein tragbarer Granatwerfer, wie ihn die Grauen zur Abwehr gepanzerter Fahrzeuge einsetzen.
    Sholars Gesicht war hinter der Helmscheibe nur ein verwaschener weißer Fleck, und Phibas wußte nicht, ob das irrwitzige

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