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Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten

Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten

Titel: Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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beinhalteten, aber ohne Sinn waren. Worte, die veränderten und modifizierten.
    Der Kokon zerbarst mit einem lauten Krachen in unzählige Bruchfragmente. Einige Silberfäden hefteten sich an Davids Raumanzug. Er wischte sie sofort beiseite. Narda kam wieder auf die Beine und taumelte. David packte sie am Arm und zerrte sie fort. Einige Silberfäden krochen mit zögernden Bewegungen hinter ihnen her, gaben dann aber auf, als hätten sie Verstand genug einzusehen, daß sie mit ihnen nicht Schritt halten konnten.
    Nach einigen Dutzend Metern blieben sie stehen. Narda lehnte sich keuchend an die Wand. Auf ihren blassen Wangen zeigten sich rote Flecken.
    »Parasiten«, brachte die Drachenhexe undeutlich hervor. »Die Webnetze sind Parasiten. Sie manipulieren die Genstruktur des Sammlergewebes. Sie manipulieren jedes organische Gewebe.«
    Wieder erzitterte der Boden. Es war, als schüttelte sich der Sammler. David horchte in sich hinein. Zum Himmelsstürmer, einer verkleinerten Ausgabe des Sammlers, hatte er ohne Schwierigkeiten Kontakt aufnehmen können. Doch der große Orkansegler, der sie zum Sammler gebracht hatte, war in den Brutgewölben der maritimen Korallenstadt gewachsen. Aura Damona Mar hatte ihn David zur Verfügung gestellt, damit er zur Erde gelangen konnte. Der Himmelsstürmer war ein organisches Raumschiff, dessen quasiintelligentes Steuerzentrum extra für einen Kontakt mit ihm justiert war. Nicht so der Sammler.
    Die Signale des Sammlers waren voller Unruhe und Besorgnis und Angst.
    »Wir müssen weiter«, brachte Narda hervor. »Zum Energieumwandlungszentrum.«
    Die Silberfäden begannen erneut auf sie zuzukriechen. David sah auf. In der Decke über ihnen knisterte und raschelte es. Das Gewebe besaß nicht mehr die gesunde, rostbraune Tönung, in der sich die blaugrünen Faserstränge deutlich abzeichneten, sondern es hatte sich in ein dunkles Grau verfärbt. Die Stränge strahlten einen nur noch schwachen Lichtschimmer aus. Es wurde zunehmend dunkler. Und in der Finsternis waren die Webnetze nicht mehr so deutlich auszumachen.
    Aura?
    Gedankenschweigen. Noch immer.
    Sie machten sich wieder auf den Weg. Narda fühlte sich noch immer schwach, und ihre Knie gaben wiederholt nach, aber sie erholte sich rasch. Der Gang führte weiter in die Tiefe. Der Boden war jetzt nicht mehr eben, sondern wies unzählige Unebenheiten, Löcher und Risse und winzige Spalten auf. Manchmal klaffte direkt vor ihnen ein größerer Riß im grauen, borkigen Gewebe.
    Dann stießen sie auf die Wand, die das Kapillargefäß begrenzte. Inzwischen war es beinah vollständig dunkel. Das Knistern klang seltsam düster in der Finsternis. David schaltete den Scheinwerfer am Gürtel seines Raumanzugs ein, und der gleißende Lichtkegel wanderte langsam über den Hautlappen hinweg.
    David atmete tief durch.
    Es war keine Gewebewand.
    Es war eine Wucherung. Grauschwarz. Wie ein Krebsgeschwür.
    »Fortgeschrittenes Stadium«, sagte Narda. »Die Webnetze greifen das organische Material der Gänge an und verursachen ein ungesteuertes Zellwachstum. Es sieht nicht nur wie ein Krebsgeschwür aus. Es ist eins.«
    Hinter ihnen raschelte es. David drehte sich um. Der Lichtkegel des Scheinwerfers tastete über mehrere Webnetze hinweg, die sich ihnen mit wellenförmigen Bewegungen näherten.
    Direkt neben ihnen wuchs ein Lichtkegel aus dem Nichts. Davids Waffe ruckte automatisch in die Höhe. Dann sah er in ein zartes Gesicht mit undeutbaren Zügen und silbernen Augen.
    »Aura Damona!«
    »… habe … nicht viel Zeit …« klang es undeutlich an ihre Ohren. »Die Gefahr ist … groß. Größer noch … als ich befürchtete.« Der Körper des Orakels war transparent. Die gegenüberliegende Gangwandung war deutlich zu erkennen.
    »Ich kann mich nicht vollständig materialisieren«, erklärte Aura Damona. Davids Blicke gingen zwischen dem Orakel und den näher rückenden Webnetzen hin und her. Die Silberfäden schienen an einem unsichtbaren Hindernis hinaufklettern zu wollen. »Ich habe mich peripher mit dem quasiintelligenten Steuerzentrum verbunden. Ich kann die Genparasiten noch zurückhalten. Aber nicht mehr lange. Ihr müßt aus der unmittelbaren Gefahrenzone verschwinden …«
    »Genparasiten?« fragte David verwirrt.
    In einem der Faserstränge, die die Wände durchzogen, leuchtete es auf. Unmittelbar darauf entstand direkt vor ihnen eine Betrachtungskugel. Ein Projektionsfeld, wie sie es schon aus dem Raum mit den zwölf Gewebekuben

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