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Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten

Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten

Titel: Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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verbindenden Pflanzenstränge, die bis dahin einen phosphoreszierenden Lichtschein emittiert hatten, verblaßten. »Die Energieaufnahme des Sammlers muß unterbrochen werden. Nur dann wird er den zweiten Weltraum verlassen.«
    »Wie?« fragte Narda.
    Aura Damona horchte erneut in sich hinein. Als sie wieder die Augen öffnete, war ihre Besorgnis deutlich wahrzunehmen.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte sie. »Ich bleibe hier. Vielleicht gelingt es mir doch noch, das quasiintelligente Steuerzentrum zu kontrollieren. Das Energieaufnahme- und Metamorphosezentrum befindet sich tief im Leib des Sammlers. Ich weise euch den Weg. Ich halte Verbindung zu euch.«
    David hatte den Eindruck, als hätten seine PSI-Sinne einen dunklen Schatten wahrgenommen. Düsternis und Gefahr. In einer Wand des fast kreisrunden Raums entstand ein Spalt.
    »Schnell!« drängte Aura. »Der Sammler entwickelt Todesahnungen. Und ich weiß noch immer nicht, was die Ursache ist.«
    David und Narda kletterten durch den Spalt und krochen dann in einem engen Gang entlang.
    Was mochte geschehen, wenn ein Sammler starb? Inmitten des zweiten Weltraums …
    Vielleicht, dachte David, fliegt er dann für alle Zeiten weiter, eingehüllt von den Energien der anderen Dimension. Und mit ihm seine Insassen … Ein würdiges Ende für den Erben der Macht.
     
    *
     
    Der Gang – vielleicht ein nun leeres Kapillargefäß des gewaltigen Pflanzengeschöpfes – war in ein eigenartiges Licht gehüllt. Die Pflanzenstränge, die Wände, Decke und Boden durchzogen, glühten in einem kalten Feuer. Manchmal knisterte es in den Wänden, und kurz darauf erzitterte der Boden.
    Der Gang führte schräg nach unten, dem rückwärtigen Teil des Sammlers entgegen. Dorthin, wo sich die Ausfahrschächte für die Sensorstengel befanden. In die Region, wo sie hinabgestiegen waren, in das Innere eines organischen Wesens hinein, wie Bakterien in die Blutbahn eines Menschen. Die Luft schmeckte würzig und war sauerstoffreich. Die Klimaanlage des Sammlers bestand aus Tausenden von winzigen Poren in den Fasersträngen. Diese Faserstränge wurden von den Knospen Allebenswurzeln genannt. Sie übermittelten Informationen aus den umliegenden Geweben an das quasiintelligente Steuerzentrum, und sie hatten den Knospen auch zu Meditationszwecken und anderen Dingen gedient.
    David und Narda waren etwa zehn Minuten unterwegs, als der Venengang von einem lappenähnlichen Gebilde begrenzt wurde. Links von ihnen öffnete sich mit einem leisen Knistern ein weiterer Spalt. Das von den Pflanzensträngen ausgestrahlte goldgelbe Licht glühte heller auf. Der Boden erzitterte in kürzeren Intervallen.
    Nehmt den nächsten Gang, meldete sich Aura Damonas telepathische Stimme. Und bitte … Beeilt euch.
    Ein heftiger Stoß, und Narda und David hatten Mühe, auf den Beinen zu bleiben.
    Was geht hier vor? fragte Davids Gedankenstimme.
    Offenbar nimmt die Gefahr rasch zu. Das quasiintelligente Steuerzentrum hat zu einigen Körperbereichen den Kontakt inzwischen vollständig verloren. Ich weiß noch immer nicht, was die Ursache ist …
    »Komm«, sagte Narda, schlüpfte durch den engen Spalt und trat dann in den nächsten Korridor. Er war etwas größer als der erste, so hoch, daß sie aufrecht gehen konnten. Eilig schritten sie weiter. Nach einigen Dutzend Metern mündete der Korridor in eine Halle, von der aus weitere Gänge abzweigten. Auch hier erglühte alles in dem goldgelben Glanz.
    Und jetzt? fragte David. Doch Aura antwortete nicht. Ihre Gedankensignale waren verschwommen. Aura? Melde dich.
    »Nichts.« Narda schüttelte den Kopf.
    Das Knistern intensivierte sich.
    Und bis auf einen schlossen sich alle Gänge.
    »Das ist deutlich genug«, sagte Narda und steuerte auf den Zugang des verbleibenden Korridors zu. David folgte ihr. Es ging weiter hinab. Hinab in die Tiefen des Sammlers. Hier waren die Wände des Kapillargefäßes mit borkigen Auswüchsen bedeckt. Berührte man eines der knospenähnlichen Gebilde, dann erstrahlte eine Lichtkaskade. Weiter. Immer weiter. Und David und Narda spürten, wie sich der Schatten der Gefahr weiter verdichtete.
    Vor ihnen tauchte etwas Weißes auf.
    Es war ein Netz aus hauchdünnen Fäden. Silberne Spinnweben, die sich von einer Gangwand zur anderen zogen. Und wenn man genau hinsah, dann konnte man beobachten, wie von knollenartigen Verdickungen dieser Fäden weitere silberweiße Auswüchse wuchsen und Decke und Boden entgegenstrebten.
    »Was ist das?« fragte

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