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Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Titel: Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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in dem Treiber. Das dürft ihr nicht! Ihr bringt euch alle um. Die Kalte Fäulnis …
    Sein Raumanzug klaffte auseinander und grobe Hände schälten Junk aus dem flexiblen Material.
    Aus, dachte Junk.
    »Die Spritze«, murmelte Oolga. »Und bereiten Sie die Verhörmaschine vor.«
    Ein leises Zischen. Ein Prickeln folgte. Ein Brennen, das Junks ganzen Körper erfaßte. Zögernd wich die Lähmung. Der Organismus begann, wieder auf die Befehle des Gehirns zu reagieren.
    »Nicht«, gurgelte Junk. Seine Stimme klang guttural. »Valdec … Clons in der Kosmomedizinischen Klinik … Queens psionisch übernommen. Vorsicht …«
    Crow und Oolga starrten ihn an. Sie schienen nicht zu verstehen.
    Junk wand sich, und die Montur, die man ihm in der Klinik gegeben hatte, glitt auseinander und entblößte seine Schultern.
    Crow beugte sich neugierig nach vorn.
    »Was ist das?« fragte sie und deutete auf den Schorf, der nun das ganze Schulterblatt überzogen hatte.
    Plötzlich erloschen die Bildschirme. Das Diodengefunkel der Schaltwände erstarb. Das Summen der Computerterminals verstummte. Das Deckenlicht wurde dunkler und flammte erst wieder auf, als ein Notaggregat ansprang.
    Und in die Stille hinein hallte ein scharfes Schnappen. Wie von Bolzen, die in eine Betonwand einschlugen.
    »Die Schottverriegelung!« stieß Crow hervor.
    Auf ihrem feingeschnittenen, starren Gesicht war nicht zu erkennen, welche Gedanken sie beherrschten.
    »Ich bin Junk«, ächzte der Treiber. »Logenmitglied der MARTIN LUTHER KING. Valdecs Clons sind in der Klinik und haben alles suggestiv übernommen. Ihre Leute draußen … Sie sind in der PSI-Gewalt der Clons.«
    Mühsam richtete er sich auf.
    Eine Queen eilte herbei. »Sämtliche Anlagen sind tot«, sprudelte sie hervor. »Die Kontrollen reagieren nicht mehr. Die Schotts sind verriegelt. Keine Verbindung zu den Außenbereichen.«
    Junk und Cosmoral Crow wechselten einen Blick. Der Treiber sah, daß die Graue verstanden hatte.
    Von einer Sekunde zur anderen flammte einer der großen runden Bildschirme an der Stirnseite der Lunaporter Zentrale auf.
    Das zerfressene Gesicht eines von der Kalten Fäulnis infizierten Mannes erschien.
    »Hiermit«, erklang es aus dem lippenlosen Mundschlitz, »verurteile ich Sie zum Tode. Sie werden die Zentrale nur als Leichnam verlassen. Lunaport ist erobert. Sämtliche Graugardisten befinden sich unter meiner Kontrolle.«
    Ansyn Crow machte zwei, drei rasche Schritte nach vom.
    »Wer sind Sie?« fragte die Graue nüchtern. »Und von was reden Sie? Sie müssen den Verstand verloren haben.«
    Der Unbekannte, dessen graue Augen wie Murmeln aus den verquollenen Gewebefetzen des Alptraumgesichtes hervorstachen, lachte amüsiert.
    Junk erkannte ihn wieder. Der kranke Prospektor, der ihn auf MARTIN LUTHER KING um ein Medikament gegen die Schmerzen gebeten hatte.
    Der Prospektor hob die Arme und glitt mit den Fingern über sein lepröses Antlitz. Die Gewebewucherungen lösten sich. Gesunde Haut erschien.
    Eine Maske, durchfuhr es Junk. Eine Maske, in einer Zellbank genetisch programmiert und gezüchtet. Also leidet er gar nicht an der Kalten Fäulnis.
    Schließlich waren die letzten Reste der Biomaske beseitigt.
    Cosmoral Ansyn Crow erstarrte.
    »Bei der Grauen Arda«, flüsterte sie. »Max von Valdec!«
    Valdec lächelte liebenswürdig. »Sie sehen«, sagte er, »die Zeit der Anarchie ist vorbei. Der Lordoberst ist zurückgekehrt!«
    Oolga schob sich an Crows Seite. »Sie täuschen sich, wenn Sie meinen, gesiegt zu haben. Auch wenn alle unsere Verbindungen zur Außenwelt unterbrochen sind – die Zentrale ist eine Festung. Wir können hier monatelang überleben, und wenn Ihre Leute versuchen, hier einzudringen, werden wir ein Massaker unter ihnen anrichten.«
    Valdecs Lächeln blieb.
    »Sie irren sich, Cosmoral«, erwiderte er gelassen. »Sie sind schon so gut wie tot. Sie haben keine Chance. Dieser Mann da!«
    Er deutete auf Junk, der von der Trage geklettert war und mit unsicheren Schritten sich den Cosmorälen näherte.
    »Dieser Treiber«, fuhr Valdec fort. »Er ist krank. Sterbenskrank. Von der Kalten Fäulnis infiziert. Und Sie waren so freundlich, ihn zu sich zu bitten und sogar seinen Raumanzug zu öffnen.
    Vermutlich haben sich die Viren bereits in der gesamten Zentrale verteilt.«
    Valdecs Lächeln wurde breiter.
    Der Bildschirm erlosch.
    »Ist das wahr?« fragte Ansyn Crow heiser.
    Junk senkte den Kopf. Jetzt, dachte er voll Trauer, blieb ihnen nichts anderes

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