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Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Titel: Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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übrig, als auf den Tod zu warten.
    Valdec hatte gewonnen.
    Er war nun der Herr von Lunaport – und bald wohl auch des ganzen Sonnensystems.
     
    *
     
    Cristin Dorf war klein und schlank und jede ihrer Bewegungen verriet Tatkraft und Selbstbewußtsein.
    Die Arbiterin, erinnerte sich Chan de Nouille, gehörte zu den Belegschaftsräten von Gleiterwerkstätte Wolfsburg. Die Manags des Konzerns waren nach Ende des Bürgerkrieges wegen der Finanzierung von Killertrupps und der Ermordung von mehreren Dutzend Gewerkschaftern von dem Genfer Sondergericht zum Tode verurteilt worden.
    Seitdem führten die Arbiter selbst den Konzern – und gut, wie sich bereits herausgestellt hatte.
    Cristin Dorf hatte sich halb erhoben, und belustigt fragte sich die Große Graue, ob sie Chelskij mit den Fäusten attackieren würde.
    »Ich bedaure es aus vollstem Herzen«, wiederholte der fette Mann, »aber mein Einfluß auf Generalmanag Hogberg ist nur sehr gering. Und Agrospace ist ein selbständiger Konzern. Terrestrial Chemical hat …«
    »… heute Morgen ebenfalls sämtliche Arbiter ausgesperrt«, unterbrach Cristin Dorf kühl. »Ebenso wie die Metallhütte AG und sechs weitere Konzerne. Jene Kollegen, deren Gewerkschaftszugehörigkeit bekannt war, wurden entlassen. Wollen Sie das leugnen, Chelskij?«
    Der Generalmanag von TerChem erwiderte ruhig den Blick der Arbiter.
    »Reine Notwehr. Im übrigen tragen Ihre Leute nur Unruhe in die Betriebe. Der Generalstreik war ungesetzlich. So etwas können und werden wir nicht dulden.«
    »Wir können Sie zwingen«, erklärte Manuel Lucci laut. »Oder meinen Sie, wir warten ab, bis die ersten Hungertoten zu beklagen sind?«
    »Zwingen?« wiederholte Chelskij gereizt. »Ich rate davon ab. Dann kündigen wir das Genfer Abkommen – mit allen Konsequenzen.«
    Der fette Mann räusperte sich.
    »Ich schlage vor, die Gewerkschaften rücken von ihren unannehmbaren Forderungen ab und erklären sich zu einem zweijährigen Stillhaltevertrag bereit. Nur so läßt sich die bedrohliche Wirtschaftslage verbessern. Weigern Sie sich, werden wir Sendezeit bei RMN kaufen und der Bevölkerung der Erde mitteilen, wer wirklich für die mißliche Ernährungslage verantwortlich ist.«
    Lucci hieb mit der geballten Faust auf den Tisch.
    »Von Leuten wie Ihnen, Chelskij«, knurrte er, »lassen wir uns nicht drohen.«
    Er sah sich um. »Ich beantrage hiermit offiziell und im Einklang mit dem Genfer Abkommen, Generalmanag Hogberg die Verfügungsgewalt über Agrospace zu entziehen und den Konzern unter Kontrolle des Wiederaufbau-Gremiums zu stellen.
    Ich beantrage weiter, WAG-Inspekteur Tyll mit der kommissarischen Leitung von Agrospace zu betrauen.«
    Dorf nickte zustimmend.
    »Außerdem werden die Gewerkschaften die an der Aussperrung beteiligten Konzerne vor dem Genfer Gerichtshof auf Schadensersatz und Wiedereinstellung aller Entlassenen verklagen.«
    »Abgelehnt«, sagte Chelskij knapp. »Zwei gegen eins. Nun, Große Graue?«
    Chan blieb ruhig sitzen.
    »Wie entscheiden Sie sich? Ihre Stimme wird den Ausschlag geben.«
    Eine Farce, dachte Chan belustigt. Lucci und Dorf und Chelskij – keiner von ihnen ahnt, daß Valdec in Kürze all ihre kleinlichen Streitigkeiten mit einem Paukenschlag beenden wird.
    Die Tür des Konferenzraumes im schüsselförmigen Gebäude der ehemaligen Konzilsverwaltung glitt auf.
    Eine schwarzuniformierte Gestalt stürmte herein. Weitere Schatten folgten. Die Multisensorischen Masken glühten wie Laternen.
    »Herrin«, schrie Cosmoral Calinnen, »Truppentransporter und Starcruiser der Lunaporter Legionen befinden sich im Anflug auf die Erde! Sie reagieren auf keine Anrufe. Valdec hat sich zum offenen Angriff entschlossen.«
    Manuel Lucci sprang auf und starrte Chan mit funkelnden Augen an.
    »Valdec?« stieß er hervor. »Was bedeutet das, Chan? Was für eine Teufelei …«
    Chelskij versetzte dem Vertreter der F.F.D.E. einen Hieb mit der Faust, ließ sich zu Boden fallen und robbte mit verblüffender Geschwindigkeit zur anderen Seite des Raumes.
    Einer der Schatten reagierte sofort.
    Ein Laserstrahl flammte auf – und platzte dicht vor dem Generalmanag auseinander.
    Ein Prallfeld! erkannte Chan de Nouille. Also wußte Chelskij Bescheid – und er hat seine Vorbereitungen getroffen.
    Chelskij lachte.
    »Sie haben nicht die geringste Chance«, rief er. »Der Lordoberst wird Sie finden, wo immer Sie sich auch verstecken. Nun ist Schluß mit diesem Gefasel von Rechten für die Arbiter. Mit

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