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Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen

Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen

Titel: Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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David erinnerte sich an die andere Falle, der er nur knapp entronnen war. Die Entitäten konnten ihm den Kristall nicht mit Gewalt entreißen, das hatte sich inzwischen mehr als einmal herausgestellt. Aber wenn er ihn freiwillig aus der Hand gab, dann war der Sachverhalt ein völlig anderer. Dann konnte sich der Konnexkristall auch nicht zur Wehr setzen.
    »Schnell!« verlangte Eldron. »Oder es ist zu spät.«
    David sah den Zwerg an und schüttelte langsam den Kopf. »Du hast mir das Leben gerettet, Eldron. Ich danke dir dafür. Aber du hast mir auch eine Lehre erteilt. Nein.« Entschieden. »Ich werde den Kristall niemals wieder aus der Hand geben.«
    Und Kiram und Tremayne verschwanden endgültig. Ihre Schreie verhallten. Es war schwer, sich bewußt vor Augen zu führen, daß sie nicht wirklich gewesen waren. Nur Daten in der Aufzeichnung einer fremden Welt. Weiter nichts.
    »Und die Verriegelungspunkte?« fragte Eldron enttäuscht. »Sie existieren noch immer. Wir können nicht in das andere Biotop.«
    »Ist es das Schlafende Land?« fragte Narda leise. »Wohnt jenseits dieser Trennlinie die Quellnymphe Amryta, die dich ausschickte, um uns zu helfen und zu holen?«
    Der Zwerg stimmte zu. »Ja. Aber was nützt das? Wir können nicht hinüber.«
    Vertraue dir selbst, sagte die Flüsterstimme des Kristalls. Deine Macht ist groß. Größer noch, als du ahnst. Selbst jetzt, ohne das Alte Wissen.
    Mit der rechten Hand umfaßte David das fliederfarbene Juwel. Der Glanz intensivierte sich sofort. Langsam schritt David auf den unsichtbaren Transferpunkt zu.
    »Nein!« rief Narda.
    Für einen Augenblick entstand Schmerz in David. Doch die Wärme, die von dem Kristall ausging, tilgte ihn sofort. Ja, dort war er, der Transitpunkt. Ein leuchtender Spalt, eingehüllt von filigranen Netzbahnen. Und sobald er sich auf die Netzschnüre konzentrierte, begannen sie zu schrumpfen und sich zurückzubilden. Es war nicht mühsam und nicht anstrengend. Es war nur eingesetzter Wille, mehr nicht.
    Der Glanz verblaßte wieder.
    »Jetzt können wir hindurch«, sagte David. Und er trat einen Schritt vor.
     
    *
     
    Der Pfad war wie ein Tunnel inmitten eines Universums, das nur aus Grün bestand. Es war kühl, und der Duft der Blütenstauden, Blätter und Aromaknospen war berauschend. In der Ferne ertönte ein weicher, melodischer Gesang.
    »Das«, sagte einer der beiden Fürbitter ehrerbietig, »ist der Gesang der Quellnymphe Amryta.«
    »Es erinnert mich ein wenig an Sarym«, sagte Shyla D’honor und deutete auf ihre Umgebung. »An die Variökologie.«
    Farrell nickte und lauschte der fernen Stimme. Es war ein sirenenhafter Gesang, erfüllt von einer Verlockung und einer Anziehungskraft, der man sich kaum widersetzen konnte.
    Spürst du etwas, das auf eine Gefahr hindeutet? erkundigte er sich telepathisch. Und Silent Chorp erwiderte: Nein. Bisher nichts dergleichen. Nur dieser Gesang. Amryta singt auch im psionischen Äther. Es ist so … anziehend …
    Zustimmung.
    Und sie marschierten weiter. Bald lichtete sich der Wald, und sie konnten in das Tal hinunterblicken. Auf Blätter und Zweige, die in allen Farben des Spektrums leuchteten. Das silbern glänzende Band eines breiten Stroms unterteilte den Wald in zwei etwa gleich große Hälften.
    »Wir rufen dich, Amryta«, ertönten die Stimmen der beiden Fürbitter. »Wir sind gekommen, um mit dir zu sprechen und dir unsere Wünsche vorzutragen.«
    Sie blieben stehen.
    Und der Gesang wurde ein wenig lauter. Farrell hatte den Eindruck, als sei die Melodie nun eine andere. Etwas melancholischer, etwas schwermütiger. Der Eindruck war nur schwer in Worte zu fassen, die die Laute ausreichend exakt beschrieben. Es war … einfach seltsam.
    Und in Claude Farrell entstand plötzlich ein seltsames Gefühl. Es war … wie angenehme Schläfrigkeit. Wie Trägheit, die er – obwohl sie in dieser Situation völlig fehl am Platze war – genoß. Und den anderen erging es nicht anders.
    Ich weiß nicht, meldete sich Silent Chorp erneut. Aber ich glaube …
    Zögern.
    Was glaubst du? fragte Farrell zurück. Die Mattigkeit hatte auch den Multitelepathen erfaßt.
    Ach, ich glaube, es ist nicht wichtig. Es ist so angenehm … Wirklich angenehm … Müde …
    »Warum erhörst du uns nicht?« riefen die beiden Fürbitter. Die Insektoiden hatten sich bereits im Gras niedergelassen. Ihre Oberkörper wiegten sich hin und her. »Warum singst du den Gesang des Langen Schlafes, aus dem uns nur die Mächtigen

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