Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Titel: Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
Vom Netzwerk:
einstiger Manag und Boß der planetaren Interstellar Wood & Furniture-Konzernvertretung, sein ehemaliger Vorgesetzter, war aus irgendeiner Versenkung zurückgekehrt und auf Anhieb, geradezu kometengleich, in einer der höchsten Positionen des Klamatz-Regimes aufgestiegen.
     
    »Sancta Mater veneranda …«
    »Wir danken dir!«
     
    Und jetzt, ich glaube, erst vor wenigen Tagen, hat er seine Stellung sogar noch ausgebaut, sann der Hohe Holist verdrossen, wenngleich ein Lächeln auf den Lippen. Aus halb geschlossenen Lidern schielte er durch Rauchfahnen und helles Sonnenlicht hinüber zum Palais Protop, dem Zentrum der Macht auf Technologos. Das ist glattweg unerträglich. Unerträglich. Ich habe nur mit knapper Not meine Haut retten können. Und dieser Kerl, der nicht einmal von hier stammt, den uns damals die Konzernzentrale auf Terra vor die Nase gesetzt hat, den man als ersten hätte lynchen müssn, so wie es gar nicht wenigen passiert ist, er kommt daher und wird wie selbstverständlich mit Ämtern und Würden und Titeln überhäuft. Unerträglich. Einfach unerträglich. Nicht einmal das am frühen Morgen genommene Energy konnte Throggmortons Verbitterung, das Saure seiner mißgünstigen Gedankengänge zur Gänze lindern. Zum Kotzen.
    Aber er war groß, groß, groß, die Auserlesenen Zeloten, seine Vertrauten, knieten tief drunten vor ihm, und noch tiefer unten lag die Hauptstadt ausgebreitet, erstreckte sich Land, der Planet, und Throggmorton fühlte sich, als könne er ihn mit den Händen ergreifen. Der Gedanke blieb haften, während er in die Sonne blinzelte. Licht seinen Geist bis in die letzten Winkel zu durchfluten, seine Körperlichkeit aufzulösen schien.
     
    »Sancta Mater divinae gratiae …«,
     
    leierte er in plötzlicher Zerstreutheit, ohne daß er dadurch die Begeisterung seiner Auserlesenen Zeloten beeinträchtigt hätte.
    Ja. Wo Größe ist, muß auch Macht sein. Die Zeichen und Omen haben das Regime bereits schwer erschüttert. Die Zeit ist reif dafür, daß ihm der Todesstoß versetzt wird. Unwiderstehlich zieht das Zeitalter der Zeloten herauf. Wir werden zum Handeln übergehen.
     
    »Wir danken dir!«
     
    Rotheryck Throggmorton dachte an das Arsenal voller Waffen, das sich noch unter dem Tempel befand, eine Hinterlassenschaft der Grauen Garden, von der nur er und seine Auserlesenen Zeloten wußten. Die Vorsehung hatte sie in die richtigen Hände gespielt. Ja. Größe und Macht in einer Hand. Meine Hand wird wie ein Schatten des Todes auf das Regime fallen. Das Regime des Bösen. Sehen nicht alle die Zeichen und Omen? Es wird nicht schwer sein, es hinwegzufegen. Größe und Macht. Ja. Ja.
     
    »Sancta mater mystica …«
     
    Und Ranigard, besiegelte Throggmorton boshaft seinen Beschluß, werde ich in den Staub schmettern. Ja. O ja!
     
    Der Gleiter, eine größere Abart des Leichten Allzweck-Gleiters KR-10, wahrscheinlich ein Lizenzbau eines Industrieplaneten im Innensektor des früheren Sternenreichs, überquerte langsam, indem er mit Minimalschub der Impulstriebwerke auf seinem Prallfeld dahinschwebte, eine Stätte der Verwüstung nach der anderen, Trümmer- um Trümmerhaufen, Anblick um Anblick der Zerstörung. Über den Brandherden verrieselten unförmige Feuerwehr-Gleiter tonnenweise weißliche Lösch-Chemikalien. Andere Gleiter aller Typen jagten über Technopolis hin und her, beförderten Amphetamin-Fracht.
    »Das ist ja grauenhaft.« Llewellyn tastete psionisch die Egosphären der zahllosen Menschen ab, die apathisch zwischen Häusern und Schutt standen oder ziellos umherwanderten, kaum mehr als das Nötigste unternahmen – nur halbbewußt vom Selbsterhaltungstrieb dazu bewogen –, um das nackte Leben zu schützen. Sie wichen dem Feuer und den Lurchen aus, mieden die Krater in den abgesackten Straßen, nicht immer mit Erfolg; sonst taten sie nichts. Ihr Geist war von kollektiver, dumpfer Willenlosigkeit niedergedrückt.
    Regelrechte Rudel von Riesenlurchen hockten auf Kreuzungen und Plätzen, blockierten Alleen und Boulevards. Mit jedem Schritt, jeder Bewegung verursachten sie weitere Schäden. Ihre schwarzgelben Augen widerspiegelten keinerlei Anteilnahme an dem Unheil, das sie anrichteten. Wir sind die Lebenswächter, beharrten sie gleichgültig. Alles Leben im Kosmos befindet sich unter unserer Obhut. Die Mörderzellen-Logik ist verboten. Wir sind die Lebenswächter.
    »Sehen Sie sich das an«, sagte Ranigard und deutete durch die hermetische Metratopkanzel nach unten. Er

Weitere Kostenlose Bücher