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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven
Autoren: Andreas Weiler
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der Basismasse befanden. Doch bisher hatten weder Myranna noch die Fachleute und Spezialisten in ihren Diensten eine Möglichkeit gefunden, den Schläfern dieses Wissen zu entreißen. Mit ihren Vorbereitungsprägungen versahen sie das grauschwarze Gewebe mit dem Funken von Intelligenz, versuchten immer wieder, Kryptos wachsen zu lassen, die ein eigenständiges Bewußtsein entwickelten, die Tecin haßten. Die Schläfer hatten auch die Projektionen entstehen lassen. Sie träumten, konnten sich nicht bewegen, nicht fliehen, nicht einmal miteinander kommunizieren – aber sie wehrten sich, wehrten sich nach wie vor, indem sie die Absichten Myranna Achesinis sabotierten, indem sie die FALCON auf die Reise geschickt hatten, um andere Welten zu warnen, um die Bio-Planeten zu informieren, um Hilfe zu holen.
    »Signora?« erklang eine Stimme hinter Myranna.
    Sie drehte sich um. Ein junger Gentechniker war unbemerkt von ihr an sie herangetreten. Sie sah ihn fragend an.
    »Ein Komanruf für Sie, Signora. Raffaele Archesini möchte mit Ihnen sprechen.«
    Myranna nickte, warf den Träumern noch einen letzten, fast zornigen Blick zu und begab sich dann in ein kleines und abgeschirmtes Zimmer. Sie nahm vor einem Schaltpult Platz und berührte einen Sensorpunkt.
    Direkt vor ihr bildete sich ein Projektionsfeld, und Raffaele sah sie an.
    »Es ist soweit«, sagte er ruhig. Seine Miene war sehr ernst. »Ich konnte den Tod Aleardos nicht länger geheimhalten. Alante Hetterig-Kant weiß Bescheid, und sie hat sofort die ganze Familie informiert und eine Zusammenkunft gefordert. Du mußt sofort nach Cuore zurück.«
    Myranna blickte auf ihr Chronometer. »Wann findet die Konferenz statt?«
    »In zwei Stunden.«
    Myranna hob die Augenbrauen. »Alante hat es ziemlich eilig.«
    »Die anderen haben ihr zugestimmt, Myranna. Eine Verschiebung der Zusammenkunft ist jetzt nicht mehr möglich. Kannst du es schaffen?«
    »Ich denke schon.« Sie wollte die Verbindung unterbrechen, aber Raffaele hob die Hand.
    »Da ist noch etwas«, sagte er.
    »Ja?«
    »Ich habe mich umgehört«, sagte er. »Gewissermaßen meine Verbindungen spielen lassen.« Er deutete ein knappes Lächeln an. »In dem Unternehmenszweig der Familie, für den Duccio firmiert, gibt es einige Leute, die mir verpflichtet sich. Myranna … sei vorsichtig.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Was meinst du damit?«
    »Irgend etwas geht vor. Nach der Auskunft einiger meiner Informanten hat die Nachricht vom Tode Aleardos Alante schon vor knapp fünf Stunden erreicht, und doch hat sie die Zusammenkunft erst eben gerade anberaumt. Ich bin ganz sicher, daß sie die Zwischenzeit nicht ungenutzt hat verstreichen lassen. Unterschätze Alante nicht, Myranna. Sie ist sehr gefährlich und zu allem fähig, wenn sie eine Chance wittert, die Kontrolle über ganz Tecin an sich zu reißen. Zu allem, Myranna.«
    Die dreidimensionale Darstellung im Projektionsfeld löste sich auf. Myranna blieb noch einige Sekunden lang nachdenklich sitzen, stand dann auf und trat auf die Tür zu.
    Hinter ihr machte es leise Klick!, und das Instrumentenpult flog funkenstiebend auseinander.

10.
Der Aufstand der Han’Gannerin
    Der heruntergekommen aussehende Mann vor den Kontrollen lenkte den Gleiter steil in die Höhe, und als Arold aus der Kanzel blickte, sah er, daß das Felsenplateau mit den Gebäuden Tecins rasch hinter ihnen zurückblieb. Zwischen den Baracken der Kasernen herrschte jetzt hektische Aktivität, aber die hornigen Humanoiden wurden schnell zu kleinen Punkten, und die Laserblitze, die sie abfeuerten, sahen aus wie winzige und ungefährliche Funken.
    Hell glühten die artifiziellen Sonnen.
    Und einige Gebäude der Stadt am Rande des Plateaus verwandelten sich in Feuerblumen, die bunt und grell aufblühten.
    Der Mann vor der Steuerkonsole wurde blaß. »Idioten«, stieß er hervor. »Die Mistkerle müssen völlig übergeschnappt sein. Jagen alles hoch.« Er fluchte lang und anhaltend, als er einer Explosionswolke auswich. Die MHD-Generatoren des Gleiters heulten so laut, als wollten sie jeden Augenblick auseinanderplatzen, und Arold Fost kniff unwillkürlich die Augen zu und hielt sich krampfhaft an den Sessellehnen fest, als sich der Bug des Gleiters ruckartig nach unten wandte und aus dem Nebel vor ihnen die Konturen bisher noch unbeschädigt gebliebener Bauten heranrasten. Mit schier atemberaubender Geschwindigkeit lenkte der Mann das Gefährt an Hauswänden entlang, und zweimal wich er einer Patrouille
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