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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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wie Boris jetzt mit den Augen rollte. »Bereitet an Bord schon mal eine Gummizelle für ihn vor. – So, York, ich sage es dir zum letzten Mal: Ich will nichts mehr davon hören.«
    »Das Schiff ist eine Falle von Ihm.«
    »Bei Yggdrasil und allen …« Krch-krch.
    Einige Sekunden lang herrschte Stille.
    »Was ist?« fragte Elmar.
    Arold berührte einige Sensorflächen auf den Pulten. Sich bewegende Kurven leuchteten auf den Schirmen von Oszillographen, und irgendwo klickte es leise. Das Vibrieren im Boden der Logenplattform ließ nach, als der Bordcomputer die Photonenbrenner der DURCHHALTEN abschaltete.
    »Tarten?« Der alte Navigator blickte zur Kuppel empor. Nach den eingeblendeten Datenangaben zu urteilen hatte der Ringo inzwischen das fremde Schiff erreicht. Der kleine Leuchtfleck vor dem bizarr geformten Schatten bewegte sich nicht mehr. Nur wenige Lichtstunden entfernt glühten die ersten gefährlichen Plasmaturbulenzen des Wirbels. »Boris? York?«
    Krch-krch machte es, und dann war es wieder still.
    Elmar war inzwischen an eine andere Instrumentenkonsole herangetreten, deutete auf die sich rasch verändernden Anzeigen und sagte: »Das fremde Schiff, Arold. Der Notruf wird nicht mehr gesendet. Dafür orten die Sensoren jetzt aber eine schnell intensiver werdende energetische Emission.« Mit der rechten Faust hieb er sich in die offene linke Hand. »Irgend etwas hat auf die Ankunft Tartens und der anderen reagiert.«
    »Irgend etwas …« wiederholte Arold Fost langsam. Erneut sah er durch das transparente Hartprotop der Kuppel. Am Rumpf des fremden Raumschiffes blitzte es an einigen Stellen kurz auf, und daraufhin fand die Taumelbewegung allmählich ein Ende. Nach einer Weile schien der matte Lichtfleck des Ringos an den Flanken des Schiffes vorbeizugleiten.
    »Es nimmt Fahrt auf. Elmar?« Arold sah zur Seite. Der Junge hatte bereits die Augen geschlossen und konzentrierte sich. Seine Fingerspitzen berührten den Rand des Tanks, über dessen dreidimensionaler Sternkarte eine Mistelblüte schwebte. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn Elmars.
    Nach einigen Sekunden schüttelte er den Kopf. »Nichts, Arold. Ich kann sie nicht empfangen. In unmittelbarer Nähe des fremden Schiffes stoße ich auf ein … Hindernis, eine Art Abschirmung.«
    »Der Klabautermann«, flüsterte der alte Navigator.
    Elmar lachte unsicher.
    »Vielleicht hatte York recht. Nein, nicht mit dem Klabautermann, den er für alles Üble verantwortlich macht, sondern mit seiner Befürchtung, das fremde Schiff könne sich als eine Falle erweisen. Ich kenne nur eine Art von psionischer Blockierung: Sarym-Schirme.« Arold wandte sich zu Elmar um. »Geh runter und sag den anderen Bescheid. Nein, du weißt doch, daß Telepathie keinen Sinn hat: wenn Milton und Isabelle Schach spielen, nehmen sie nichts anderes wahr, und Micca kannst du psionisch nur dann erreichen, wenn sie das ausdrücklich wünscht. Beeil dich.«
    Elmar verschwand im Lift, und Arold sah wieder durch die Kuppel. Der Lichtfleck des Ringos befand sich nun schon ein ganzes Stück hinter dem Schatten des fremden Raumschiffes, und die Entfernung vergrößerte sich.
    In Arold ballte sich eine düstere Vorahnung zu einer schwarzen Wolke zusammen, als er die Photonenbrenner der DURCHHALTEN auf Schub schaltete und den Autopiloten anwies, den Kurs des Treiberfrachters dem des fremden Schiffes anzugleichen.

2.
Ein Raumschiff voller Rätsel
    Durch die breite Bugkanzel des Ringos gesehen schien das wogende Glühen des Wirbelplasmas zum Greifen nahe zu sein. Das Summen der Treibsätze und magnetohydrodynamischen Generatoren sang ein zwar mehrstimmiges, aber beruhigend gleichmäßiges Lied. Weiter vom wuchsen zwei Schemen in die Breite: ein kugelförmiger – der der Navigationsbake – und ein mehrfach in sich selbst verkanteter, dem sie sich nun rasch näherten. Während Tarten Gashrik den Kameraden an Bord der DURCHHALTEN regelmäßig Bericht erstattete, beugte er sich im Pilotensessel immer wieder vor und kontrollierte die Anzeigen der verschiedenen Instrumente. Die Deflektoren waren stabil; die Strahlung des Wirbels stellte somit keine unmittelbare Gefahr dar.
    »Nun sag du doch auch mal etwas, Tarten«, beklagte sich Boris Garlog schnaufend, während er sich in einen für ihn eigentlich zu engen Schutzanzug zwängte. »York nervt mich dauernd mit seinem verdammten Klabautermann …«
    »Sprich Seinen Namen nicht aus. Das bringt …«
    »Unheil, ich weiß«, sagte Tarten.

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