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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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verdunkelte sich rapide. Der Delaarianer verschränkte die Arme und presste sie fest gegen seine Brust, während er sich zwang, bei Bewusstsein zu bleiben.
    »Was ist mit Ihnen los?«, erklang Ibanas Stimme plötzlich aus dem Ohrstück des Headsets, und Fargo lugte zum Heck des Giganten auf. Die Sabra'sán hielt noch immer ihre Position hinter der Maschine und feuerte immer wieder auf die sich regenerierenden seitlichen Tentakel, ehe sie über das Rückgrat fegen und Fargo oder dem Schiff zu nahe kommen konnten.
    »Ich … weiß nicht. Es … ist kalt, … unglaublich kalt«, ächzte der Delaarianer gequält ins Mikro.
    Nach einer kurzen Pause antwortete der Arzt: »Könnte ein Ctar-Schock sein.«
    »Ctar … Schock?« »Die letzte Gravitationswelle könnte Ihr Nervensystem überlastet haben. So etwas kommt bei Ctar'ry mit Nervenleiden häufig vor, wenn sie kurzfristig hintereinander anstrengende Fähigkeiten einsetzen«, erklärte Ibana.
    »Ich habe … kein … Nervenleiden.«
    »Ein durch jahrelangen Drogenkonsum angeschlagenes Nervensystem kann man durchaus so bezeichnen«, sagte Ibana. »Aber keine Sorge, so ein Schock hält für gewöhnlich nicht lange an.«
    Ganz toll , grollte Fargo innerlich. Dieses kleine Detail hätte Ibana ruhig schon während ihres Trainings erwähnen können. Mit gleichermaßen schmerzvollem und wütendem Blick sah er zum Riss in Ak'kre'trs Panzerung. Das verdammte Ding regenerierte sich bereits langsam, aber wenigstens strömten im Augenblick keine Skorpione mehr daraus hervor. Der Delaarianer kämpfte gegen die beißenden Schmerzen an und erhob sich. Dann ging er vorsichtig auf den Riss zu und warf einen Blick in das Innere des Kolosses. Ein paar Skorpionmaschinen hingen an den Wänden der aufgerissenen Schächte, fraßen deren beschädigte Sektionen, würgten kurz darauf ein silbernes, zähflüssiges Sekret zwischen ihren Kieferzangen hervor und verteilten es auf den abgetragenen Flächen. Keine der Maschinen nahm Notiz von Fargo oder griff ihn gar an. Offenbar war die Reparatur der Schäden für sie derzeit wichtiger, als den Verursacher zu töten. Vermutlich lag ein essenzielles System des Kolosses unter dieser Panzerung, vielleicht sogar das neuronale Zentrum.
    Fargo beugte sich ein kleines Stück über den Rand des Risses und sah hinein. Sein Blick fiel auf einen Spalt, durch den blassgrünes Licht schimmerte. Jenseits des Spalts schlängelten sich halbtransparente Schläuche eng aneinander vorbei und pumpten in unregelmäßigen Abständen zappelnde, dumpf schreiende Körper, von denen sich bereits die Haut und anderes weiches Gewebe löste, zu einem unbekannten, aber vermutlich ebenso grausam anmutenden Ziel tief in den Eingeweiden der großen Maschine. Es war nicht das neuronale Zentrum, wie Fargo gehofft hatte, sondern höchstwahrscheinlich jener Mechanismus, der das gesammelte organische Material verwertete und daraus neue Naniten, womöglich sogar diese Skorpione und andere komplexere Maschinen produzierte.
    Zum Glück konnte ich Tshaska dieses Schicksal ersparen , dachte Fargo. Er wusste nicht so recht, ob es ihn wegen der beißenden Kälte, die noch immer seine Nerven entlang kroch, schüttelte, oder ob dieser groteske Anblick die Schuld daran trug.
    »Was sehen Sie?«, fragte Ibana unvermittelt voller Neugier.
    »Den … grausamsten Tod, der mir … je untergekommenist«, antwortete Fargo, die anhaltenden Schmerzen stachen bei jeder Bewegung seines Kiefers.
    Plötzlich richtete einer der Skorpione nicht nur seine Aufmerksamkeit, sondern auch seinen Laser auf Fargo und klickte bedrohlich. Der Delaarianer wich von dem Riss zurück, doch offenbar ließ sich die Maschine dadurch nicht beschwichtigen, denn sie sprang ihm mit aufgerissenen Zangen und wütendem Knurren hinterher. Einen Herzschlag später rasselten ihre zerteilten Überreste auf die Rumpfpanzerung des Kolosses. Wieder einmal hatte die abstoßende Mutation an Fargos linkem Arm ihren Nutzen im Kampf gegen diese nanotechnologischen Konstrukte bewiesen.
    Die Schmerzen des Ctar-Schocks flauten allmählich ab. Vermutlich war Fargos Qual nichts im Vergleich zu dem, was die Opfer Ak'kre'trs vor ihrem Tod durchlitten. Diesen Leuten konnte der Delaarianer nicht mehr helfen; die Zerstörung dieser Maschine würde jedoch etliche andere Lebewesen davor bewahren, ebenfalls von ihr verschlungen und bei lebendigem Leib zersetzt zu werden.
    Fargo schaute zum spiegelnden Sichtfenster der Sabra'sán auf. »TORR, irgendeine Idee, wo

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