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Die Tochter der Wälder

Die Tochter der Wälder

Titel: Die Tochter der Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Marillier
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Wollkleid darüber und eine Decke um die Schultern, und an meinen Füßen Padraics Stiefel. Mir war immer noch kalt.
    Als meine Brüder zurückkehrten, war ich mit dem Rücken des zweiten Hemdes beschäftigt. Ich musste beinahe lachen, wenn ich an den Tag dachte, als ich mich von Vater Briens Hütte aus aufgemacht hatte. Damals hatte ich geglaubt, dass ich für meine Arbeit nur ein paar Monde brauchen würde, vom Winter bis zum Sommer vielleicht. Und nun war ich hier, fast ein Jahr später, und hatte kaum erst angefangen. Ich war ein wenig schneller geworden, aber meine Hände gehorchten mir nicht immer, so sehr hatten sie unter der Behandlung gelitten. Es war nur gut, sagte ich mir, dass ich mir nichts aus Heiraten und allem, was dazugehörte, machte. Welcher Mann würde schon ein Mädchen ansehen, das Hände hatte wie eine alte Frau? Diese Art von Leben mit Hochzeiten und Banketten, mit Musik und Lesen und feine Stickerei schien so weit von mir entfernt, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass einer von uns je dazu zurückkehren würde. Ich dachte nie daran, was geschehen würde, wenn ich endlich das sechste Hemd über den Kopf meines letzten Bruders ziehen und ihn wieder in diese Welt zurückbringen würde. Ich arbeitete so schnell ich konnte und ließ meinen Geist nur eine gewisse Zeit in die Zukunft reisen.
    An ihren zweiten Besuch erinnere ich mich nicht so gut wie an den ersten. Es war am Abend der Wintersonnwende, Meán Geimhridh. Es war mein vierzehnter Geburtstag. Ich nehme an, einiges davon ging über den Dingen, die danach geschahen, verloren. Ich erinnere mich, dass Finbar ein wenig später erschien als die anderen. Ich erinnere mich an seinen Blick, an diesen Hauch von Wildheit, den er nicht ganz vor mir verbergen konnte.
    Es gab Neuigkeiten. Conor wusste, dass ich sie hören wollte, aber er gab sie nur zögernd weiter.
    »Das Kind ist an Samhain zur Welt gekommen«, sagte er. »Ein Junge. Sie haben ihn Ciarán genannt.«
    Liam warf einen Ast ins Feuer. »Ein guter, starker Name«, sagte er missmutig.
    Ich hielt meine Hände ins flackernde Licht. Es war eisig kalt, aber wir saßen immer noch draußen, denn das kleine Feuer strahlte eine Wärme aus, die sowohl das Herz als auch die Knochen erfreute. Hier konnten wir einen Kreis ähnlich unserem alten bilden und so tun, als wäre nie etwas geschehen.
    Ich hielt die fünf Finger einer Hand und zwei einer anderen hoch. Meine Brüder verstanden; aber in ihren Blicken stand auch ihr Schmerz beim Anblick meiner verrenkten Hände.
    »Ja, Sorcha«, sagte Conor. »Er ist der siebte Sohn eines siebten Sohnes. Das müssen wir achten.«
    »Achten?« spuckte Diarmid schier aus. »Wohl kaum. Er ist ihr Kind, die Ausgeburt des Bösen. Er sollte getötet werden, ebenso wie die Zauberin.«
    Die anderen sahen ihn an und schwiegen.
    »Er ist unser Bruder«, stellte Padraic nach einer Weile fest.
    »Er ist der Sohn unseres Vaters«, stimmte Liam ihm zu, »und er ist nicht schuld an dem, was mit uns geschehen ist. Können wir hoffen, dass seine Geburt etwas zum Besseren verändert?«
    Niemand antwortete ihm. Vater hatte immer deutlich gemacht, dass er vorhatte, Liam als seinen ältesten Sohn zum Erben von Sevenwaters einzusetzen. Obwohl jeder Mann aus Colums Familie diese Entscheidung anfechten und seinen eigenen Anspruch erheben konnte, denn so lautete das Gesetz. Bisher war es unwahrscheinlich gewesen, dass jemand so etwas tat. Und wer konnte schon sagen, ob Vater nicht den Sohn vorziehen würde, den seine neue Frau ihm geschenkt hatte?
    Und offenbar hatte Conor noch schlechtere Nachrichten für Liam, denn er führte seinen älteren Bruder weg von unserer Gruppe. Eine Weile unterhielten sie sich ernst, gerade außer Hörweite. Danach kam Conor zurück, aber Liam blieb stehen, wo er war, und starrte ins Dunkel hinaus. Seine Miene erinnerte mich an die meines Vaters.
    »Was ist denn los mit ihm?« fragte Cormack nicht sonderlich taktvoll.
    Conor warf seinem Zwillingsbruder einen Seitenblick zu. »Probleme mit Frauen.«
    »Redest du von Eilis? Sie ist doch nicht etwa tot?«
    Conor schüttelte den Kopf. »Nein. Sie hat sich recht gut von der Vergiftung erholt, und Seamus hat seitdem gut auf sie aufgepasst. Er hat dafür gesorgt, dass sie nicht wieder nach Sevenwaters geht. Und da Colums heiratsfähige Söhne praktischerweise verschwunden sind, bestand ja auch keine Notwendigkeit. Nein, Eilis geht es gut. Tatsächlich blüht sie und ist bereit zu heiraten. Ihr Vater hat sie

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