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Die Todesgruft von Bally Moran

Die Todesgruft von Bally Moran

Titel: Die Todesgruft von Bally Moran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Nuelle
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Boden der Galerien sollte das obere Ende der Grundmauern sein; so hatte man ihr erklärt. Dann stand sie jetzt auch auf einem Teil der Grundmauern.
    In der Mitte der Platte war ein eiserner Bügel eingelassen. Man konnte gut die Füße darauf stellen, wenn man sie wärmen wollte. Aber jetzt benutzte sie ihn als Handgriff. Sie umklammerte ihn mit beiden Händen und zog daran.
    Die Platte lag in der Mitte auf der Achse und ließ sich spielend kippen. Der vordere Teil versank in die Tiefe, der dem Kamin nähere Teil stand nun senkrecht nach oben und gab eine schwarz gähnende Grube frei. Peggy kniete nieder, hielt mit der Hand die Platte, stützte sich mit der anderen am Boden ab und versuchte, in der Finsternis unter ihr etwas zu erkennen. Wie tief mochte die Grube sein? Oder war es vielleicht der Zugang zu einem Geheimgang?
    Sie lehnte sich vor, um nach Stufen oder nach einer Leiter zu suchen. Um sich noch besser vorbeugen zu können, nahm sie die Hand von der Platte, achtete aber nicht darauf, daß diese sich sofort langsam zu schließen begann. Die Platte erwischte sie an der Schulter und am Hinterkopf. Es war kein großer Druck dahinter, da die Platte so gut ausbalanciert war, aber es genügte, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    Peggy stürzte kopfüber in die Tiefe. Es kam so unerwartet, daß sich ihren Lippen nur ein winziger Aufschrei entrang. Der Kopf streifte im Fallen eine Mauer, dann landete sie zu ihrem Glück auf etwas Weichem. Sie hatte nicht das Bewußtsein verloren. Sie blieb wie betäubt liegen.
    Erst nach und nach konnte sie einen Gedanken fassen, konnte ihre Finger bewegen und vorsichtig die schwellende Beule am Kopf betasten. Dann bewegte sie prüfend die Arme, die Beine, und setzte sich schließlich sogar auf. Jede Bewegung schmerzte, und die aufgeschürften Hautstellen brannten, aber sie schien sich nichts gebrochen zu haben. Und gleich nach dieser erleichternden Feststellung kam die Angst. Bis zu diesem Augenblick war sie von dem Sturz zu betäubt gewesen, um zu begreifen, in was für einer Gefahr sie sich befand. Sie sprang auf und starrte nach oben, aber die Platte hatte sich geschlossen; Finsternis umgab sie. Sie streckte die Hände vor, bis sie die Wand fühlte, und begann verzweifelt nach irgend etwas zu suchen, das es ihr ermöglichte, nach oben zu klettern. Es mußte eine Möglichkeit geben! Wer die Lampe in jener Nacht ins Zimmer gestellt hatte, hatte diesen Weg genutzt. Und derselbe mußte auch heute nacht hier gewesen sein. Er war vielleicht ganz in der Nähe?
    Der Gedanke war so entsetzlich, daß sie in panischer Hast von neuem anfing, die Wände abzutasten. Plötzlich hatte sie das Gefühl, daß sie sich nicht mehr unter dem Kamin befand. Der Gedanke, wie viele Gefahren um sie lauern könnten, machte sie fast wahnsinnig. Sie zwang sich zur Vernunft und befahl sich, ruhig stehen zu bleiben. Mit jedem Schritt konnte sie in eine andere Vertiefung stürzen. Die erste war gottlob nicht so hoch gewesen, aber das nächste Mal hatte sie vielleicht weniger Glück. Und dann bestand noch die Gefahr, daß sie nicht allein hier unten war. Sie hätte am liebsten vor Angst geschrien, aber sie beherrschte sich und bemühte sich, nachzudenken. Hatte man sie beim Herumtasten hören können und wußte nun dadurch, wo sie stand? Wenn tatsächlich im Dunkel jemand auf sie lauerte, würde es besser sein, wenn sie sich vorsichtig zu einer anderen Stelle schlich. Sie tastete sich so lautlos wie möglich den Weg, den sie gekommen war, zurück.
    Sie riß entsetzt die Hand zurück. Was war das? Es fühlte sich wie ein Fell an. Aber kein Tier würde so bewegungslos liegenbleiben, wenn man es berührte. Dann war es vielleicht ein totes Tier? Es hatte sich hierher verkrochen, um zu sterben. Wie lange mochte der Kadaver schon daliegen? huschte es ihr durch den Kopf. Sie konnte keinen Verwesungsgeruch feststellen. Sie tastete noch einmal danach und erschrak, als ihre Finger etwas Kaltes, Glattes berührten. Es gab nach, wenn sie dagegen drückte. Alles in ihr wehrte sich gegen die Erkenntnis, aber das änderte nichts daran, daß dies ein Arm sein mußte — ein toter Arm. Die Panik, die sie bisher hatte unterdrücken können, schlug nun über ihr zusammen. Doch bevor sie ihre Verzweiflung hinausschreien konnte, legten sich Hände um ihre Knöchel, rissen ihr die Beine brutal nach hinten, so daß sie vornüber auf den Bauch fiel, das Kinn auf dem kalten toten Arm. Sie kämpfte wie eine Wilde, bäumte sich in

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